Das interessante Buch über die ehemalige Werrabahn (wurde hier schon einige male erwähnt) ist sehr ausführlich geschrieben. Die 3 Autoren haben sehr gut recherchiert, jedoch blieben verschiedene Fragen, den Bahnbetrieb betreffend für mich offen. So wollte ich z.B. wissen woher die Werrabahngesellschaft ihr Wasser bekam, um die damaligen zahlreichen Dampflokomotiven zu versorgen. Hier bekam ich von ehemaligen Bahnmitarbeitern den Hinweis, das sich am Abhang unterhalb der Gabelsberger Straße ein Wasserbehälter befindet, der sicher noch aus der Werrabahnzeit stammt! Rolf hat das Bauwerk abgelichtet und man kann sogar noch eine Anzeige erkennen, die wohl den Befüll -Zustand des Behälters anzeigte. Die aufwändig gestaltete Frontpartie des Behälter könnte auf die Anfangszeit der Werrabahn zurück gehen. Der Hochbehälter muss bis zum Jahr 1980 im Betrieb gewesen sein. Dann wurde das starke Rohr, das die Verbindung vom Behälter zu den Bahnanlagen dar stellte ,im Zuge des Neubau der "Stadtautobahn" beseitigt und die Bahn verzichtete auf die Nutzung des Behälter ,bezieht wohl heute ihr Wasser aus dem Netz der Stadt. Woher die Werrabahngesellschaft allerdings vor 1900 ihr Wasser bekam, ist bis dato rein spekulativ! An manchen Stationen spricht man von Brunnen auf Bahngelände. Ob man hier in Coburg auf solche zurück gegriffen hatte oder ob man das Wasser der Itz, bzw. der Lauter entnommen hatte? Ungeklärt ist ebenfalls die Wasserversorgung des Wasserturm im ehemaligen Güterbahnhof, der ja 1945 während des Beschuss zerstört wurde. Gerd
Wenn WIKIPEDIA den Hinweis gibt, das dort Offiziers Wohnungen für die neue Coburger Garnison von der Fa. Brockardt geplant waren, könnte ja etwas an der Geschichte dran sein, welche hier erzählt wurde? Keine Wehrmachts Büros ,aber Offz. Wohnungen. Mir ist eine Musik Lehrerin bekannt, die dort wohnte und Gitarre Unterricht gab. (Ihr Mann soll Offz, gewesen sein)... Danke Rolf!
Bei einen Gespräch gestern wurde behauptet, das sich im Brockartsblock in der Scharnhorststrasse vor oder während des 2.W.K. Büros der Wehrmacht befanden? Ist darüber etwas bekannt?Und wann wurde der Block gebaut?(Christian?) fragt gerd
Nächstfolgenden Donnerstag liess der Herr Obrist 26 Dragonerpferde todt schiessen wegen Mangel des Futters und damit der Feind nicht inne würde, dass sie Mangel an Futter litten, wurden diese Pferde alle in den Schwibbogen auf der Bärenbastei geschleift und mit Mist bedeckt. Unterdessen wütete der Feind mächtig im ganzen Land mit Morden, Rauben und Brennen, steckte Eisfeld, Heldburg, Rodach, Ummerstadt alles in Brand. Mittags um 12 Uhr fügte sich eine große Anzahl Volks auf den Rögnersberg, allda zu approchieren. Kaum hatten sie den Anfang gemacht, da gab ich mit drei Feldschlangen Feuer unter sie, das ihrer viele in die Luft flogen, etliche aber wollten weichen, welche ein Offizier mit dem blosen Degen, auf einem weißen Pferd sitzend, selbige anzutreiben, sich sehr bemühte. Es wurde aber wieder von mir mit 2 Feldschlangen Feuer unter sie gegeben, so das ihrer viele blieben und endlich von Approchieren abzulassen gezwungen wurden. Des Abends um 9 Uhr entstand eine Feuersbrunst vor dem Steinthor, wovon eine Seite ganz abbrannte. Daher machten sich die auf der Vestung Gedanken, als hätte es der Feind nach seinen vorigen Drohungen angezündet, worauf auf der neuen Bastei mit einer Feldschlange 3 mal Feuer gegeben wurde, in Meinung den Feind abzuhalten. Als Ihnen aber durch das grosse Geschrei offenbar wurde, dass dem nicht so wäre, ließen sie es bleiben und riss das Feuer durch Gottes Gnade nicht weiter. Mittwoch chargierten die aus der Vestung wieder auf obgedachte Scheunen, Haus und Laufgräben mit Stücken, Doppelhaken, Musketen und Feuerröhren. Hingegen wehrte sich der Feind aber tapfer und wurde in selbigen Scharmützel, Sergcar,(?) so ein Engländer war, auf der Mauer bei der blauen Kemnaden durch den Kopf geschossen, allwo das Blut eine geraume Zeit noch zu sehen gewesen und sich von den Coburgern in und außer der Vestung todt geblieben 4 Mannspersonen, welche auf der Bärenbsatei begraben liegen. Von Feinden aber, welche vor der Vestung und Stadt blieben, wurden über 1000 gezählt. Donnerstagfrüh um 4 Uhr machten die Baiern den Anfang ab zu marschieren, an welchem Tag alles ganz still war. Den folgenden Freitag zündeten die Kaiserlichen die 2 Scheunen samt dem Haus an und marschierten auch davon. Morgens früh um 6 Uhr kommandierte Herr Obrist eine Partei von 20 Pferden und einen Lieutnant, den Fürwitz zu recognoszieren, welche bald gewahr wurden, das der Feind noch sehr stark da lag, deswegen sie mit dem Feind scharmutzierten und wurde der Lieutnant durch ein Bein geschossen, schadete ihm aber am Leben nichts. Um 7 Uhr wurde wieder an selbigen Ort eine Partei von 20 Pferden kommandiert, die, nachdem sie recognostiert hatten, alsbald wieder kamen und berichteten, dass der Feind fort marschieret und alles leer wäre, ausser viel aufgebaute Zelter, Rauchfeuer und Dampf. Hierauf kommandierte der Herr Obrist bald 4 Trupp Reiter, den Feind nach zu hauen und der Stadt Beschaffenheit zu erkundigen. Sie zogen zur Stadt ein, in welcher sie viele der Feinde antrafen, wie auch auf der Lossau und vor dem Ketschenthor und schossen alles nieder, was sie feindselig antrafen. Unter anderem bekamen sie des Herzogs von Friedland-Wallenstein- Beichtvater gefangen, welchen sie in des Herrn Tobias Garten vor dem Bürglasthor nieder schossen. Sie brachten auch 3 Croaten gefangen auf die Veste, welche der Herr Obrist stracks vor der neuen Brücke todt schiessen liess. Hiermit war die Belagerung aufgehoben. Nach dem Abzug des Friedländers begab sich der Herr Obrist mit 8 Compagnien in die Stadt in Quartier, welche die Bürger verpflegen mußten, nebst einer Compagnie auf der Veste. Auf der Veste verblieb als Commandant Herr Michael Griesheim,Captän.
Die spätere Belagerung der Veste unter Lamboy verlief weitaus schlechter....
Zur Belagerung der Veste 1632 erzählt Conrad Rüger ... Am 29.September begannen die Kaiserlichen die Beschießung ,machten Laufgräben am "Fürwitz" und beschossen die "Schindel" und die Hohe Bastei mit Granaten, taten aber keinen Schaden wegen fleissiger Hut und Wachtdienst in der Vestung, welche sie mit nassen Kuh und Ochsenhäuten dämpften. Die in der Vestung schliefen auch nicht ,spielten tapfer unter sie mit Stücken, Doppelhaken, Musketen und Feuerröhren. Am 30. Sep.12 Uhr Nachts kam der Feind an die Futtermauer gegen der neuen Bastei über, in der Meinung, solche zu ruinieren, wurde aber von einem Constabler mit 20 Handgranaten also bewillkommt, das es ihnen nicht gefallen, mußten Reissaus nehmen. Erneuerte Übergabe Aufforderungen wurden nicht beachtet, obgleich die Veste vollkommen ungenügend verproviantiert war, namentlich herrschte Mangel an Brot, Bier und Wasser, da man während der Belagerung aus den einzigen großen Brunnen, in welchen doch ein großer Schafhund gefallen, trinken mußte. Den 2. Oktober kommandierte der Herr Obrist 18 Dragoner und 8 Ausschüsser zum Ausfall auf die Feinde und mich, Rüger, mit 2 Falkaunen, mit Hagel geladen auf der neuen Bastei stehend, auf den Feind Feuer zu geben. Auf dem Blauen Turm waren Jäger kommandiert, auf den Mauern und blauen Kemnaden Bürger, Dragoner und Musketier mit Doppelhaken, Feuerröhren und Musketen auf die Scheunen und das daran stehende Haus, in welchen sich die Feinde stark auf hielten und wohl versehen hatten, los zu brennen. Nachdem gedachte 26 Mann auf der Leiter den Wall hinauf stiegen, ihr Gewehr und Werkzeug parat in Händen um die Scheunen anzustecken begierig waren, gab ich mit meinen 2 Falkaunen Feuer auf das Haus. Nachdem fingen die Doppelhaken auf allen Orten und Enden an zu klingen. Auf dem Blauen Turm wurde ein Musketier durch den Kopf geschossen, Namens Claus Rüger, welcher mein Bruder war und fing alles Gewehr auf der blauen Kemnaten an auf den Mauern und Basteien häufig auf den Feind los zu gehen. Die 9 Dragoner Standarten wurden auf der Bastei geschwungen und wurden die Dragoner ganz munter und fröhlich und ließen ihr Spiel tapfer klingen. Doch der Brand, weil der Feind so stark widerstand, nicht vollbracht werden, indem er auf die neue Bastei tapfer Feuer gab, das meine Handlanger verwundet und einer durch die Achsel, der andere aber durch den Arm geschossen wurde. Obwohl die aus gefallenen Personen sich männlich und redlich im Fechten hielten, wurden sie doch gezwungen sich gegen die Vestung zu retierieren, aus welcher sie mit Stücken salviert und defendiert wurden. Einer von den Ausgefallenen wurde im Heraufmarsch durch den Rücken geschossen und todt in die Vestung gebracht. Auch brachten sie 2 Gefangene mit, von denen einer, wie sie auf den Wall kamen, ausriss, der andere aber, welcher auch Willens war, aus zu reissen, wurde ohne Leiter in den Graben geschickt, ohne großen Schaden, nur das ihm 2 Rippen im Leib entzwei gingen. Dieser wurde vor den Herrn Obrist gebracht und berichtete ihm, dass der Feind entschlossen sei, nächst kommenden Donnerstag die Vestung heftig zu bestürmen, worüber aber der Herr Obrist sich nicht entsetzte, sondern Anordnung machte, streckige Wehren im Graben zu verfertigen, Abschnitte zu machen und erwartete also mit Verlangen des feindlichen Sturms. F.f. ,
Hallo zusammen, es ist an der Zeit, sich von zahlreichen Büchern und Heften über die Geschichte Coburgs und dem Umland zu trennen. Deshalb verschenke ich an Interessierte folgendes: "Blätter zur Geschichte des Coburger Landes" 1972-1992 (teilweise gebunden) "Das Ende des 2.W.K. im Coburger Land" von A.Schubarth/Rodach "Coburg 1945" Heft von Nahr "Vom Schursch" Eckerlein,11 Ausgaben. Darüber hinaus sind noch weitere Bücher über Coburg vorhanden. Frühere Chroniken,Veste usw. Falls jemand daran Interesse hat.... gbieler@freenet.de
Wer heute in die NP geschaut hat, wird sicher auch den Artikel über die damalige sogenannte "Alte Herberge "gelesen haben. Das Gebäude wurde ja 1937 für einen Neubau abgerissen.
Der Artikel heute zeigt auch ein Bild des damaligen Bürgermeister Schwede. Der Mann rechts neben Schwede ,( lange Zeit verstorben) wird in dem Artikel nicht genannt, aber er ist sicher den mittlerweile älteren Coburgern noch bekannt!(War oft zu Boxveranstaltungen im "Hofbräu- Saal" -Mohrenstraße anwesend) Interessant wer damals alles an den Schandtaten dort in der Alten Herberge beteiligt gewesen ist!...…
Leider muss ich mein Vorhaben aufgeben, aus dem Buch "Ein kurzes Jahrhundert" das eine oder andere daraus hier wieder zu geben. Eine Veröffentlichung wurde negativ beschieden! Sorry!
Bereits schon im Jahr 2007 erschien bei der Initative Rodachtal (Hg.) ein Buch mit dem Titel "Ein kurzes Jahrhundert"-Eine Geschichte der Region Rodachtal 1900-2000. Der Autor Daniel Zuber hat hier das Gebiet von Heilgersdorf im Süden,bis Hildburghausen im Norden und Heldburg im Westen bis Coburg im Osten erfasst. Dabei hat er zahlreiche Zeitzeugen befragt ,geht aber auch auf die allgemeine Geschichte von dem Gebiet zwischen 1900 bis 2000 ein. Dabei kommt Interessantes zum Vorschein, was ich hier in loser Reihenfolge wieder geben will. Gerd F.f.
Wenn ich jetzt diesen Bericht lese, kommen die Erinnerungen wieder.... Ich konnte vor einigen Wochen als Beifahrer, in einen wenige Tage zuvor gelieferten LKW der "Nobelklasse",(soll es ja bei diesen Fahrzeugen auch geben...) eine Fahrt nach Fulda und zurück über Schweinfurt mit machen. Im bequem eingestellten Beifahrersessel konnte ich die Fahrt genießen und so die Örtlichkeiten vorüber ziehen lassen. Örtlichkeiten??...ist ja nur noch Tambach vorhanden, wo man hindurch fahren muß. Wir haben an der Abfahrt Maroldsweisach die B 303 verlassen und sind in Richtung Bad Königshofen, Bad Neustadt, Hochrhön, Gersfeld und weiter nach Fulda Süd auf die A 7 gefahren. Obwohl ja viele Ortschaften, durch die man früher hindurch gefahren ist, heute ihre Umgehungsstrasse haben , gibt es aber auf dieser Strecke immer noch zahlreiche Orte ,wo der Schwerverkehr hindurch muß. Als ich meinen Kollegen,so Anfang 30 und "erst" seit ca. 10 Jahren als LKW Fahrer tätig, an bestimmten Stellen auf die frühere Situation aufmerksam gemacht habe und ihm erklärte wie das dort einmal war, wollte er es nicht glauben. Wer bei der Bundeswehr war, dem dürfte der Name Wildflecken nicht unbekannt sein. Wildflecken TRÜPL "Truppen Übungs Platz" und Standort in der Hochrhön. Der Platz grenzt auch heute noch an die "Schwedenschanze", die Hauptdurchfahrtsstrasse herauf von Bad Neustdt -und hinab nach Gersfeld. Schwedenschanze im Winter???..... Das gefährliche Gefälle dort ist schon seit Jahren mit einer "Schikane" und Notfallspur versehen, weil sich dort immer wieder schwere Unfälle mit LKWs ereigneten. Da habe ich noch Erinnerung als ein schwer beladener LKW einer Kronacher Spedition mit versagenden Bremsen ,an der Kreuzung in Gersfeld, wo es rechts ab hinauf zur Wasserkuppe geht, in ein Wohnhaus krachte......Fahrer und Wohnhaus gibt es schon lange nicht mehr...… Unsere Fahrt die Schwedenschanze hinunter, war total anders als wir sie damals in den 60er-70er Jahren bewältigen mussten. Obwohl unser LKW mit 40 Tonnen ausgelastet war, mußte der Kollege den Berg hinunter nicht einmal auf die Bremse treten...lediglich an der Ampel in Gersfeld war das dann nötig. Neueste Technik machts möglich!...
Auch die damalige Fahrt in Richtung Schweinfurt, als die B 303 noch nicht ausgebaut war, hatte stellenweise ihre Tücken. So war der "Altensteiner Berg" und der "Goßmannsdorfer Berg "nicht ohne!! Und auch das Gefälle B 303 hinab nach Tambach hatte bei Eis und Schnee nichts gutes zu bieten. Von den anderen kleinen Dingen, wie enge Ortsdurchfahrten, einspurig befahrbare Brücken, die Tore in Hofheim welche aber durch Umleitungen damals umfahren werden mußten, ganz zu schweigen. Was war damals am Sonntagnacht geboten auf diesen Strassen, wenn sich die Coburger Polsterindustrie mit ihren Firmen LKWs in Bewegung setzte?
An die Ruine der Lauterburg kann ich mich noch gut erinnern. War doch die Burg unser Ziel, wenn bei der Coburger Pfadfinderschaft die jährliche sogenannte "Traditions Fahrt" dorthin statt fand. Als die Militärregierung der USA ,1946 wieder Vereine zu ließ, fanden sich wieder Pfadfinder zusammen, welche schon vor 1933 tätig waren. Ihre erste Fahrt ging zur Lauterburg. An der Ostseite der Burg, ragten noch hohe Mauer Teile empor, welche 1959 gesprengt wurden. Über Jahre hin zeigte sich dort ein großer Steinhaufen .Auch in den Kellergewölben lag der Schutt von der Sprengung. Der Verbindungsgang welche die beiden Kellergewölbe verband, hatte von außen einen Zugang, die Treppe, welche zu dem linken Keller hinab führte war durch die Sprengung lange Zeit verschüttet. Soweit es möglich war, räumten Pfadfinder dort den Schutt beiseite um in dem Keller übernachten zu können. Erst viel später erinnerte man sich der Lauterburg und es wurde der Steinhaufen endlich zu dem Schmuckstück her gerichtet, wie sich die alte Burg heute zeigt.
Der Autor Heinz Pfuhlmann, welcher in dem Begleitbuch zur Ausstellung in Banz 2017 schreibt, hatte umfangreich recherchiert .Somit wurden nicht nur von den Kunstsammlungen Coburg, sondern auch von der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin ,Bestände des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, Skulpturen der Riemenschneider-Zeit aus unterfränkischen Kirchen und Kisten aus dem Heeresmuseum Prag, nach Banz gebracht. Im Oktober 1945 trafen Offiziere der Tschechoslowakischen Armee mit drei LKWs in Banz ein und im Beisein von Pater Linnemann wurden 16 Kisten deren Inhalt Pistolen, Gewehre, Silbergegenstände, Bücher, Fahnen/Bänder und eine Kiste mit einem sogenannten Prinz Eugen Altar, verladen. Es wird berichtet das es zuvor , zu Diebstählen gekommen sei... Diese Verladeaktion in Banz im Okt. 1945,ist mit Bildern dokumentiert. -------------------
Banz wurde im April und Mai 1945 von einer Staffelsteiner Abteilung des 14.US -Tank Battallion der 9. Panzerdivision bewacht. Wer unbedingt wollte ,konnte aber durchaus den Weg zu den Büchern und Akten im Gasthauskeller finden. Vermutlich Anfang Mai 1945 wechselte das Personal der US Militärregierung in Lichtenfels. Die erste grundlegende Inspektion von Banz fand durch Mitglieder des Intelligence Center, Enemy Documents Section, beim Stab der 3.Armee statt. Ein Teil der Büroakten und Wertgegenstände des Einsatzstabes Reichsleiter Rosenberg, sei nach der Flucht aus Paris hierher ausgelagert worden.20 Kisten mit Akten befänden sich eingemauert hinter einer kürzlich erstellten Ziegelwand, drei Stockwerke unter der Erde. Man hatte also bereits ein Guckloch in die Vermauerung gebrochen. Die Dokumente ,welche man in von Behrs Wohnung in Banz gefunden hatte ,wurden ausgewertet. Am 2. Juni 1945 wurde ein versiegelter Raum mit Unterlagen von Rosenberg inspiziert. Wenig später standen Offiziere der US Armee vor der Mauer im Banzer Tiefkeller. In ihrem Auftrag öffnete Hans schramm den Kellerraum, den er wenige Monate vorher vermauert hatte. Man fand dort Kisten und Kartons, vor allem aus dem Rosenberg -Ministerium. Eine Blech Kiste enthielt persönliche Unterlagen von Rosenberg. Rosenberg schrieb 1946 in der Nürnberger Haft, sein Tagebuch sei in einem Eisenkasten aufbewahrt worden, den die Alliierten haben müssten. Der weitere Weg der Rosenberg Akten ist schwer nachzuvollziehen. Letztendlich landeten die Akten oder Kopien davon in Archiven in Paris und Washington und im Bundesarchiv Berlin. Manches ist sicher verschwunden, gelegentlich wird das eine oder andere Blatt im Internet angeboten. Die Tagebücher Rosenbergs waren schon im August 1946 in Nürnberg nach Mitteilung der Anklage nicht auffindbar. Erst 2013 tauchten sie wieder auf und zwar im Nachlass von Robert Kemper, US Ankläger in den Nürnberger Prozessen! f.folgt
Banz als Depot der Coburger Kunstsammlungen Erstrangige Coburger Bestände fanden ab 1943 Platz in Banz. Sie haben eine eigene Geschichte. Seit Dez.1942 waren die Kunstsammlungen Coburgs, der Bayerischen Schlösserverwaltung angegliedert. Noch im April 1943 wurde eine Unterbringung von Coburger Kunstschätzen außerhalb der Stadt nicht in Bedracht gezogen. Drei Kisten mit Graphik lagerten seit Herbst 1942 im Tresor der Vereinigten Coburger Sparkassen am Marktplatz. 2. Bürgermeister Wilhelm Rehlein wandte sich 1943 an die Leitung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege mit der Bitte, Coburger Objekte in Banz unterbringen zu dürfen Ende August 1943 standen dann in Banz 8 qm z.V. Die Landesstiftung bekam noch ein zweites Depot in Banz. Eine Rechnung über Maurerarbeiten in diesen Zusammenhang datiert vom 13.9.1943 Der erste Bergungstransport nach Banz fand am 1.Okt. 1943 statt. 5 Kisten mit Grafik und Glas ,mindestens ein weiterer Transport folgte. Im Nov. 1943 kamen noch vier Kisten aus dem Städtischen Heimatmuseum Coburg nach Banz, gezeichnet mit HMC (Heimat Museum Coburg)1-4 Höchst überraschend und erklärungsbedürftig war ,dass Anfang April 1945 die wertvollsten Grafiken(Handzeichnungen) aus dem Bergungsraum in Banz nach München überführt wurden. Fahrer des PKw war der Architekt TINO WALZ, Schweizer Staatbürger, Mitarbeiter im Residenzbaubüro der Schlösserverwaltung München.Walz kam mit Dr. Thoma am 4.April 1945 in Coburg an; sie übernachteten hier und nahmen vier Cranach Bilder-Lucretia,-Friedrich der Weise, Johann der Beständige, Die zwei Alten mit nach Banz. Aus Banz nach München wurden 9 Mappen mit Handzeichnungen,1 Mappe mit Autographen,1 Codex,1 Buchdeckel,1 Jagdtasche mit genommen. Die restlichen Coburger Bestände verblieben vorläufig ebenso in Banz, wie die von Dr. Thoma und Walz am 5.April 1945 nach Banz mitgebrachten vier Cranach Gemälde. Eugen Flurschütz, Schlossinspektor der Coburger Landesstiftung unternahm am 31.7.1945 eine Inspektionsreise nach Banz. Er teilte mit, das die vier Cranach Gemälde in den Privaträumen von Pater Linnemann sicherheitshalber aufgehängt waren. Es kam wohl bei den ausgelagerten Objekten, hier Bücher aus dem Osten, des ERR (Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg) welche in großen Mengen mach Staffelstein und Banz gelangten, zu Entwendungen! Banz war überfüllt mit Patienten des Reservelazarett, Kriegsgefangenen und Flüchtlingen, welche mehr oder weniger Zutritt zu den Bergungsräumen fanden! Die Rückführung der 1943 nach Banz gebrachten Kisten von dem Heimatmuseum Coburg wurde am 3.April 1946 genehmigt, schwieriger war es mit den bei weitem wertvolleren Beständen aus den Kunstsammlungen. Der Antrag der Landesstiftung vom 20.7.1945 auf Freigabe der ausgelagerten Objekte wurde von der Militärregierung mit dem Hinweis auf die unzureichende Raumsituation auf der Veste abgelehnt.(Die Veste hatte schwere Schäden an den Gebäuden)Erst zwei Jahre später, am 18.7.1947,erhielt man die Genehmigung zur Rückführung der ausgelagerten Coburger Bestände aus Banz, Bamberg, Tambach und den Coburger Sparkassen. F.folgt
Von Behr in Banz Mit dem zügigen vorrücken der Alliierten nach der Invasion in der Normandie, wurde am 14. August 1944 der Befehl zur Räumung der Dienststelle Westen gegeben. In den Folgetagen wurden Unterlagen in offenbar großem Umfang vernichtet. Mittlerweile hatte eine Flut der Evakuierung von deutschen Einrichtungen aus Paris nach Osten eingesetzt, die Dienstelle Westen verließ mit vier LKW und elf PKW in drei Gruppen vom 18.bis 23.August 1944 Paris. Man traf sich bei Nancy und musste auf dem weiteren Weg nach Osten drei LKWs und fast alle Pkws an Wehrmachtseinheiten abgeben, bzw. gegen Treibstoff eintauschen. Am 2.September zahlte die Dienststelle bei der Filiale der Reichsbank in Kaiserslautern über 100.000 RM Barbestände ein. In Banz trafen von Behr, seine Frau und neun Mitarbeiter mit einen LKW und von Behrs Pkw am 13.September 1944 ein. Warum von Behr gerade Banz auswählte ist nicht eindeutig zu sagen, wahrscheinlich waren persönliche Bekanntschaften oder Beziehungen in der Region (Carl Eduard von Coburg ?) maßgeblich für diese Entscheidung. Damit befand sich die Dienststelle Westen, Leitung Oberstführer von Behr, in Schloß Banz/Oberfranken ,allerdings sollte sie bald abgewickelt werden. Am 26.10 1944 wurde ihre Auflösung verfügt, am 13.11. 1944 erhielt Inspektor Wesemann vom Ostministerium den Auftrag, das Dienstgut der Dienststelle Westen(Akten und Vermögenswerte) in Schloss Banz zu übernehmen und nach Troppau zu überführen. Sein Bericht an das Ostministerium lag am 20.Dezember 1944 im Amt Rosenberg vor. Wesemann hatte im November in Banz ein Inventar aufgenommen, das nur teilweise erhalten ist und einen formellen Kassenbericht über die M-Aktion erstellt. Im Frühjahr 1945 organisierte von Behr in Banz die heimliche Einlagerung von Unterlagen aus dem Ostministerium Rosenbergs und seinen anderen Ämtern sowie umfangreichen Verwaltungsakten des Einsatzstabes. Von Behr und seine Frau wohnten in Banz im Gasthaus; von Behr trug weiterhin seine Rotkreuz Uniform. Banz- als Lazarett gekennzeichnet-wurde am 11. April 1945 formlos den US Truppen übergeben und am 14. und 15 April genauer inspiziert. Am Mittwoch den 18.April 1945,ließen sich die von Behrs in ihrem Auto (!) nach Lichtenfels fahren und meldeten sich beim Detachement 16F2 der Militärregierung. Dessen Leiter, Captain Haber, erstattete seiner Dienststelle Bericht und bat um Anweisungen. Offensichtlich war man zu diesem Zeitpunkt nicht klar darüber um wen es sich da handelte und das von Behr auf der Fahndungsliste zumindest der Franzosen, aber auch anderer Geheimdienste ganz oben stand. Laut Captain Haber schlug von Behr am 18.April 1945 in Lichtenfels vor, er wolle den Amerikanern das Versteck mit sämtlichen Unterlagen aus Rosenbergs Ministerium zeigen, wenn er dafür weiter eine Wohnung in Banz behalten dürfe. Haber sagte das zu, von Behr teilte das Aktenversteck mit und durfte mit seiner Frau nach Banz zurück kehren. Am Abend des 19.April 1945 kam es zu einem Gespräch zwischen den von Behrs und Paula Wunder, in der Banzer Gastwirtschaft. Nach der Erinnerung von Frau Wunder fürchtete von Behr, wegen seiner maßgeblichen Beteiligung an den M-Aktionen in Frankreich zur Rechenschaft gezogen zu werden. Diese Angst war keineswegs unberechtigt. Am nächsten Morgen,20.April 1945,fand das Hausmädchen der von Behrs, das Ehepaar tot auf. Von den Amerikanern wurde am 20.April 1945 festgestellt, dass Kurt von Behr und seine Ehefrau Joy mit vergifteten Champagner Selbstmord begangen hatten. Der Fahrer von Behrs, zeigte die Todesfälle beim Bürgermeister von Weingarten an, als Todeszeitpunkt wurde der 19.April 1945 eingetragen, was allerdings im Gegensatz zu der Erinnerung von Frau Wunder steht. Die Behrs wurden mit priesterlicher Begleitung auf dem Banzer Friedhof beigesetzt; die Särge trugen französische Kriegsgefangene.
Am 24.April 1945,wenige Tage nach dem Suizid, erschien in der New York Herald Tribune ein Artikel der Kriegsberichterstatterin Marguerite Higgins unter dem Titel: Americans Find Nazi Archives in Castle Vault, datiert Lichtenfels, Germany, April 23. Irrtümer und Interpretationen wurden von Higgins in der Presse, in Aufsätzen und Buchveröffentlichungen weiter getragen bis in die Gegenwart! Die Unterlagen Alfred Rosenbergs, schreibt Higgins, seien hier in einem Keller fünf Stockwerke unter der Burg Lichtenfels (?)aus dem 16.Jahrhundert entdeckt worden. Den Hinweis habe den Amerikanern Kurt von Behr gegeben, nach eigenen Angaben die rechte Hand von Rosenberg. Die Geschichte trage alle Züge eines Melodrams, wie es die Naziführer offenbar geliebt hätten. Der"Baron" und seine Frau wurden tot in ihrem luxuriösen Raum aufgefunden. Das Paar hätte Gift genommen und mit feinem französischen Champager hinunter gespült... F.folgt