Organisierter Kunstraub und Möbelaktion in Paris (auszugsweise)
Am 14.Juli 1940 besetzte die Wehrmacht Paris, am 17. Juli 1940 begann der Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg und mit ihm DRK-Feldführer Kurt von Behr seine Tätigkeit. Im übrigen war das besetzte Paris 1940 ein begehrter Aufenthaltsort für Mitglieder des Außenpolitischen Amtes. Rosenberg ordnete deshalb an, es sollten keine Leute mehr nach Paris geschickt werden die nicht unbedingt benötigt würden. Von Behr war weiterhin nur PG und Feldführer des DRK. Um die Wichtigkeit seiner Tätigkeit Rechnung zu tragen, erteilte ihm Rosenberg persönlich am 23.Dez. 1940 die Genehmigung, für die Dauer des Einsatzes in den westlichen Gebieten ehrenamtlich die Uniform eines Reichshauptstellenleiters der NSDAP zu tragen. Von Behr konnte somit in der Öffentlichkeit mit den Rangabzeichen auftreten ,wie seine nominellen Vorgesetzten. Er hat das aber wohl nie wahrgenommen, sondern während seiner gesamten Tätigkeit eine-freilich aufwändige und elegante-schwarze DRK Uniform mit Schaftstiefeln und Pistole getragen , die viele an eine SS-Uniform erinnerte. Dem Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg (ERR) ging es im Sommer 1940 vorrangig um die großen Kunstsammlungen in Frankreich, etwa der Familie Rothschild. Der Originalton des ERR lautete ,die Kunstschätze der Juden, welche vor dem Einrücken der Wehrmacht geflohen waren, vor" Diebstahl "zu sichern. So kam es in Paris schnell zu einer Kunstrauborganisation. Kurt von Behr, der die organisatorische und praktische Abwicklung der Beschlagnahmen übernahm, zeichnete sich dabei durch demonstrative Missachtung geltenden Rechts aus. Alsbald wurde er zum unmittelbaren Zuarbeiter Hermann Göhrings, der für den Abtransport der beschlagnahmten Kunstwerke sorgte. Für Göhring arrangierte von Behr mehrfach Ausstellungen von Kunstwerken in einem Museumsgebäude in Paris, dem Jeu de Paume. Es gelangten erstrangige Werke zu Göhrings Landsitz Karinhall in die Schorfheide. Mit dem 1.März 1941 sollte die Tätigkeit des ERR in Frankreich eigentlich beendet werden. Allerdings war weiterhin ein Abwicklungskommando unter von Behr vorgesehen. Von Behr hatte weiterhin eine Schlüsselposition inne. Von Seiten der Wehrmacht, aber auch innerhalb des ERR erfuhr von Behr Gegnerschaft, nicht zuletzt wegen seines rücksichtslosen Vorgehens beim Abtransport der Kunstwerke .So war er im Einsatzstab nicht mehr zu halten, was bei Göhring die Besorgnis weckte, seine Interessen in Paris würden nicht mehr angemessen vertreten. Von Behr entwickelte seinerseits Ende 1941 den Plan für die sogenannte Möbel-Aktion. Dabei ging es darum ,die Wohnungen emigrierter oder deportierter jüdischer Besitzer vollständig auszuräumen und alles zu verwerten. Die Möbel sollten Bombengeschädigten z. V. gestellt werden, bzw. der Ausstattung von Dienststellen in den Ostgebieten dienen. Insgesamt wurden, wie von Behr Ende 1944 stolz resümierte, ca. 70.000 Wohnungen in Frankreich, Belgien und den Niederlanden ausgeräumt. Für den Transport ins Reichsgebiet wurden etwa 27.000 Güterwagenladungen benötigt! F.folgt
Der Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg in Banz 1944/45 (Bericht von Heinz Pfuhlmann) Am Morgen des 20.April 1945 wurden in Banz in einem Appartement im Gaststättenbereich Kurt von Behr und seine Frau tot aufgefunden. Sie hatten mit Zyankali Suizid verübt, ob am 19. April, wie die Sterbematrikel festhält, oder doch an Hitlers 56.und letzten Geburtstag, ist nicht mehr zu klären. Kurt von Behr war in Paris verantwortliches Mitglied des Einsatzstabes Reichsleiter Rosenberg und der sog. Dienststelle Westen in Rosenbergs Ostministerium in Paris gewesen und im September 1944 nach Banz gekommen.
Kurt von Behr stammt aus einer Linie der weitverzweigten Familie von Behr, deren Mitglieder Spitzenpositionen im zuerst preußischen Militär -und Staatsdienst einnahmen. Er wurde am 1.März 1890 in Hannover geboren. Behr leistete seinen Militärdienst 1911/12 ab. Seit Kriegsbeginn 1914 war er in Belgien und Frankreich im Einsatz, wurde zweimal verwundet und geriet früh in englische Gefangenschaft. Er verbrachte etwa drei Jahre in einem englischen Lager. Im April 1919 wurde er als Leutnant der Reserve aus dem Heer entlassen. Am 7. August 1924 heiratete von Behr in London Joy Guzman Clarke, die aus einer vermögenden kolonialbritischen Familie stammte. Ab Okt. 1929 lebte von Behr und seine Frau in Venedig. Noch in den 20er Jahren kam von Behr in engeren Kontakt mit Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg -Gotha, dem späteren Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes, damals Vorsitzender des neu gegründeten Nationalen Deutschen Automobilclubs (NDAC).Der Club veranstaltete im Oktober 1929 eine Rundreise durch Italien, größtenteils mit Mitgliedern des rechtskonservativen Stahlhelm. Kurt von Behr war eines der ersten Mitglieder der Ortsgruppe Venedig (Herzog von Coburg) des Stahlhelm, die während dieser Rundfahrt gegründet wurde. Datum der Aufnahme von Behrs ist der 11.10.1929,er stieg im Stahlhelm rasch auf mit der Ernennung zum politischen Referenten beim Gau Italien im März 1930.Im April 1930 war er bereits 2. Gauführer des Gaues Italien. Am 1.Juli 1933 trat von Behr in die NSDAP ein, mit der Berufsbezeichnung Kaufmann und immer noch mit Wohnsitz Venedig. Ende 1934 lebten er und seine Frau in Berlin, zeitweise wohl auch in London und in Venedig. Von Behr wurde Mitarbeiter des sogenannten Außenpolitischen Amtes der NSDAP, einer Organisation des Nazi-Chefideologen Alfred Rosenberg. Gleichzeitig war von Behr Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes; ab dem1.September 1935 hatte er einen Pass des Kommissars für freiwillige Krankenpflege, Carl Eduard von Coburg. Zwischen 1934 und 1936 hielten sich von Behr und seine Frau auf Mallorca auf, zunächst in Pollenca, dann in der Hauptstadt Palma de Mallorca. Von Behr war als DRK -Feldführer Leiter der mallorquinischen Vertretung des Deutschen Roten Kreuzes, aber auch Mitarbeiter des Außenpolitischen Amtes der NSDAP Rosenberg und entwickelte überdies offenbar vielfältige Aktivitäten in der Ortsgruppe der NSDAP Auslandsorganisation in Palma, die in enger Verbindung zur Deutschen Schule stand. Schon vor dem Beginn des Bürgerkrieges 1936 unterstützte von Behr die Gegner der Republik auf der Insel, für die Pariser Exilpresse galt er als Vertrauensmann der Gestapo in Palma de Mallorca. Man warf ihm vor, er sei an der Verfolgung und Ermordung von Republikanern und Exulanten ebenso beteiligt wie an den Vorbereitungen für einen deutschen Flotten und Flugzeugstützpunkt auf Mallorca. Als am 1.Sptember 1936 neun deutsche Flugzeuge im Hafen von Palma ausgeladen wurden, die möglicherweise später auf den Stützpunkt Polenca der Legion Condor gelangten, vermerkte die französiche Botschaft in London, das habe der Gestapo Agent von Behr initiiert. Am 18.August 1936 verließen Behr und seine Frau Palma de Mallorca überstürzt auf einem deutschen Kriegsschiff, wahrscheinlich dem Torpedoboot Kondor. Sie waren auf der Flucht vor dem republikanischen Expeditionsheer, das am 16.August bei Manacor an Land gegangen war. Von Behrs Aktivitäten waren den Republikanern keineswegs unbekannt geblieben und er hätte schwerste Repressionen befürchten müssen. Gegen Jahresende 1938 wurde gegen von Behr, nun wohnhaft in Berlin -ein Verfahren vor dem Parteigericht der NSDAP eingeleitet. Der eigentliche Gegenstand des Verfahrens ist nicht bekannt, es handelte sich allerdings nach übereinstimmenden Angaben um Verfehlungen im Ausland und zwar in Italien oder Spanien Der Ausgang des Verfahrens steht im Dunkeln. Möglicherweise steht aber damit in Zusammenhang, dass von Behr in der NSDAP über den Rang eines einfachen Parteigenossen nie hinausgelangte und auch innerhalb von Rosenbergs Einsatzstab bis 1944 keinen Dienstgrad verliehen erhielt. Die Karriereleiter erklomm er hingegen in der Organisation des Deutschen Roten Kreuzes: Vom Feldführer bis ganz zuletzt zum Oberstfeldführer. 1939 war von Behr weiterhin Mitarbeiter von Rosenbergs Außenpolitischen Amt, aber auch Rotkreuz Führer und Mitglied der Adjutantur des Herzogs von Coburg-Im April 1940 meldete er mit der Berufsbezeichnung Direktor neben seinem Hauptwohnsitz in Berlin. einen zweiten in Josefsthal, Kreis Gablonz an. F.folgt
Die Laufende medizinische Betreuung des Reservelazarett Banz oblag den Abteilungsärzten. Die 200 später 300 Betten waren stockwerksweise in zwei Abteilungen gegliedert. Es waren Oberärzte, Unterärzte sowie auch Medizin- Studenten im Einsatz. Trotzdem scheinen Engpässe beim ärztlichen Personal aufgetreten zu sein. So wird berichtet, das vereinzelt zwei Ärzte für bis zu 300 Patienten zuständig gewesen seien, die von Sanitätssoldaten unterstützt wurden. 1942 war das Reservelazarett Banz zunächst ein allgemeines Lazarett. Leichtverwundete aller Verletzungsarten kamen direkt von den Feldlazaretten ,die nach ihrer Operation oder intensiven medizinischen Betreuung einen "Genesungsaufenthalt" brauchten. Verwundungen durch Schussverletzung, Granatsplitter,Erfrierungen,Magengeschwü-re,Gelbsucht,Hautausschläge waren häufig an der Tagesordnung. " Kleine Chirurgie" war in Banz möglich, schwerere Fälle wurden ins Krankenhaus nach Coburg oder Bamberg verwiesen. Zu Röntgenaufnahmen sanden die Ärzte die Patienten nach Bamberg, gehfähige Patienten gingen zu Fuß zur Bahn nach Staffelstein. Gehbehinderte wurden mit der Pferdekutsche dorthin gebracht. Todesfälle gab es in Banz ganz wenige. 1943 wurde übergangsweise eine Isolierstation eingerichtet. Offenbar hatten Patienten Typhus mit nach Banz gebracht und mussten gesondert unter gebracht werden. Im Obergeschoß des Konventbaus wurde hierfür Platz geschaffen. Begutachtung, wie lange die Patienten im Lazarett verbleiben sollten ,stellten die Ärzte fest und lastete auf ihnen. Meist dauerte der Aufenthalt der Patienten in Banz zwischen vier bis sechs Wochen, bis sie wieder "k.v. "(kriegsverwendungsfähig) geschrieben wurden. Der Aufenthalt in Banz wird von den Soldaten die von der Front kamen als der Eintritt in eine andere Welt wahr genommen. Nach Hunger, Dreck, Verletzung, wieder in einen sauberen Bett zu schlafen, regelmäßig essen zu bekommen ,stand für alle Patienten an erster Stelle. Alle paar Monate stand seit 1942 die Aktion "Heldenklau" an. Ein Oberarzt kam aus Würzburg und überprüfte die Patienten mit ihren Genesungsfortschritten: "Bei einer Visite sind 30 Mann rausgeflogen, auf die wir noch die Hand gehalten hatten!" berichtet ein Abteilungsarzt 1943. 1944 scheint es noch strenger gewesen zu sein, obwohl sich schon abzeichnete das der Krieg verloren war....
Die Schwestern waren Wehrmachtsangehörige!
Allen DRK-Schwestern gemeinsam war die Einberufung zur "Wehrmacht des Deutschen Reiches". Mit der Einberufung erhielten die DRK-Schwestern den Status von Wehrmachtsangehörigen inklusive Erkennungsmarke, Unterstellung unter das Disziplinarrecht, Sold und Urlaubsbestimmungen. Diese Rechtsstellung führte nach dem Einmarsch der Amerikaner im April 1945 in Banz, zur Gefangennahme, dann zur Internierung, bis am 29.8.1945 für die in Banz tätigen DRK-Schwestern die Entlassung erfolgte. Unter "Gebührnisse" verzeichnet Zahlmeister Gümpel am 31.März 1944 einer DRK-Helferin monatliche Bruttoeinnahmen von 83.80 RM, nach Abzügen verbleiben zur Auszahlung monatlich 61 RM, zuzüglich Wäsche, Unterkunft und Verpflegung in "natura".
Am Abend des 11.April 1945 werden die ersten amerikanischen Panzer gesichtet, die Richtung Banz fahren. Bei ihrem Eintreffen im Schlosshof signalisiert der Chefarzt die Übergabe, indem er mit der Fahne des DRK auf die Amerikaner zugeht. Diese beobachten zuerst das Schlossgelände und besichtigen dann gemeinsam mit Dr. Fürst das Lazarett. "Somit waren wir seit den 11.April 1945 um 19.30 h in amerikanischer Gefangenschaft" berichtet eine Zeitzeugin ,(als Schwester in Banz tätig) Deutsche Gefangene werden von den Amerikanern zum Übernachten ins Schloss gebracht und dann weiter transportiert. Ende Mai 45 verfügt eine amerikanische Kommission, dass alle Patienten, die laufen können, entlassen würden. Manche Patienten werden von den Amerikanern sogar in ihre Heimatorte gefahren. Am 26.Mai 1945 ist das Lazarett leer! Aber am 31.Mai kommt ein neuer Transport mit 250 Patienten, z.T. haben die Soldaten offene Wunden. Nach Versorgung werden viele entlassen. Am 6.Juni 45 kommen 80 Patienten ins Lager Frauendorf (ehemaliges RAD Lager) zur Entlassung. Noch am 23. Juli 45 neue Belegung vom Lazarett Banz: " Aus dem Sudeten 300 Verwundete ,unser Lazarett ist gestopft voll!" Aus Gefangenen werden Internierte.
Das Leben im Lazarett unter amerikanischer Regie normalisiert sich allmählich, die Bewegungsfreiheit wird größer, die Ausgangssperre wird gelockert. Chefarzt Fürst, inzwischen zum "Chiefsurgeon" avanciert, darf dem Lazarettpersonal Passerscheine für dienstliche Zwecke erteilen. Die Patienten werden weiterhin entlassen, schwerere Verwundete nach Coburg verlegt. Am 19.August 1945 ist das Lazarett dann entgültig leer.Am 20.August werden zehn Schwestern zur Entlassung gemeldet, die anderen reinigen das Lazarett.
Eine Bilanz über das Reservelazarett Schloss Banz:
Vom 1.Juni 1942 bis zum 11.April 1945-Ankunft der Amerikaner-war das Reservelazarett belegt mit 250 bis 300 Patienten. Bei einen Aufenthalt von vier bis sechs Wochen, selten darüber, müssten-überschlägig und an der unteren Grenze orientiert -acht Durchgänge pro Jahr mal 250 Patienten-d.h. 2000 Patienten pro Jahr ,insgesamt also 6.000 Patienten in Schloss Banz ihre Genesung gesucht und eine solche willkommene Unterbrechung des Kriegsgeschehens gefunden haben, das Banz von den Zeitzeugen in fast schon glorifizierendem Licht gesehen wird: "Banz war eine gute Zeit!"
Dieser hier Auszugsweise wieder gegebenen Bericht wurde am 26.11.1997 von Dr. Karl Ludwig Ostertag-Henning(verstorben 2005) verfasst. Ein weiterer Bericht, der im Zusammenhang mit Schloss Banz steht folgt.
Zwischenbericht -Brand am Kirchturm.- Die Brandkatastrophe, vor der sich der Dienststellenleiter so gefürchtet hatte, tritt ein... Am 18.April 1944 entzündet ein Blitzschlag den westlichen Kirchturm,auch das Lazarett ist im Löscheinsatz. Gehfähige Patienten, die Sanitätssoldaten und nicht zuletzt die Schwestern, beeilen sich mit den Löscharbeiten. Außer der hauseigenen Spritze werden Eimerketten gebildet, die über die Dachböden bis zum nur mit Balken versehenen Kirchendach reichen. Die umliegenden Feuerwehren haben unterschiedlichen Erfolg .Die Staffelsteiner Leiter bleibt in Unnersdorf in der überschwemmten Dorfstraße stecken, das schwere Lichtenfelser Fahrzeug versackt am Banzer Feuerlöschteich. Die Weingartener Buben ziehen per Muskelkraft ihren Schlauchwagen den Berg hinauf. Ein starker Regen hilft zum Glück bei den Löscharbeiten und am nächsten Tag muss viel Wasser aus dem Turm geschöpft werden. Im Tagebuch schreibt Gümbel:" Um 3/4 4 h schlug der Blitz in die Laterne des westlichen Kirchturms . Die gesamte Haube des Turmes bildete ein Flammenmeer. Das Schloss war ernstlich bedroht. Es war ein Zufall, das die Zisterne mit Wasser gefüllt war und während des Brandes ein starker Regen hernieder ging und keine starken Winde bemerkbar waren.". Bereits am 29.10.1943 hatte Gümpel Befürchtungen hinsichtlich eines solchen Ereignisses geäussert." Auf Schloss Banz macht sich seit Wochen ein erheblicher Wassermangel bemerkbar! Die Stadtwerke Bamberg bringen täglich in großen Tankwagen aus Staffelstein das Wasser zum Schloss, um denn täglichen Bedarf des Hauses zu decken. Ein Lazarett aber benötigt täglich weit mehr Wasser, als wie dies bei einer anderen Belegung der Fall ist.--Man denke sich hier einen Brandfall... es gäbe eine Katastrophe". Gümpel erstattet Bericht über die Löscharbeiten. Der Turmstumpf erhielt ein Notdach und wurde erst 1947/48 wieder errichtet und im Oktober 1948 geweiht. F.folgt
Die Mittel, die das Kloster, hier die Auslandsdeutsche Mission, bzw. die Gemeinschaft von den hl. Engeln aus eigenen Mitteln dafür aufwendete, dürften eine Summe von insgesamt 140.000.-RM darstellen. Der wort - und wirkmächtige Pater Johannes Linnemann hat offenbar auf den Steuersekretär und Zahlmeister Gümbel einen intensiven Eindruck gemacht. In Einzelheiten mag der Bericht hinterfragt werden! (Verfügte die Gemeinschaft 1942 noch über 140.000.- RM? Inwieweit konnte für die Lazaretteinrichtung das Mobiliar des Bessarabiendeutschen -Lagers genutzt werden, das 1940/41 in Banz angesiedelt war). Über die Gründe für die Entscheidung, ein Lazarett in Banz zu etablieren, können nur Hypothesen aufgestellt werden. Das Jubiläumsbuch der Gemeinschaft,1958 von Pater Linnemann heraus gegeben, berichtet über diese Zeit: " Unser Jahrbuch für 1939 wurde verboten. Viele Mitbrüder marschierten, oft auf keine Wiederkehr mehr, in den Krieg. Wann würde unser Haus enteignet und zur geplanten SS-Schulungsburg erklärt werden? Einen Mitbruder ist es zu verdanken, dass er damals im letzten Augenblick ein Reservelazarett herholte, dessen Inventar 300 Betten, Küche usw.er mit Hilfe einer kirchlichen Missionsorganisation beschaffte. Ein weiteres Argument spricht für den Impuls von Pater Linnemann: Er kümmerte sich um die Finanzen der Gemeinschaft und mit der eher unüblichen Arbeitsteilung-Übernahme der Verpflegung des Reservelazaretts-erreichte er, dass die Gemeinschaft ihre wirtschaftliche Basis in schwieriger Zeit sichern konnte.
Die Gemeinschaft der hl. Engel als wirtschaftlicher Betreiber des Lazarettbetriebes.
Durch die Bewirtschaftung des Lazarettbetriebes konnte de Orden die Ergebnisse der eigenen Landwirtschaft nutz-und gewinnbringend einsetzen. Selbst die Fleischversorgung kam aus der klostereigenen Viehhaltung: Ein Metzgerjunge der Schlachterei Kunzelmann in Staffelstein radelte regelmäßig nach Banz, um alle 14 Tage Schweine und alle vier Wochen einen Ochsen für den Verbrauch in der Küche des Lazaretts zu schlachten. Pater Linnemann war jeweils zugegen, half mit ,die 5 Zentner-Tiere in Hälften auf die Fleischbank zu legen oder den Ochsen per Flaschenzug hoch zu hieven. Er achtete sorgsam darauf, dass die Leberwürste auch genügend mit alten Brötchen "gestreckt" wurden. (Aus der Bäckerei Kraus in Staffelstein wurde der Nachschub von trockenen Brötchen geholt).Pater Linnemann hatte offenbar auch das "Oberkommando" über die Küche. Für die Verköstigung im Lazarett kochten Schwestern vom Orden der "Englischen Fräulein" aus Bamberg. Vier bis fünf Küchenmädchen halfen, Kartoffeln und Gemüse zu putzen. Fast alles stammte aus dem Klostergarten. Pater Linnemann setzte durch, dass die Küchenmädchen im Consulentenbau zusammen mit den Lazarettschwestern schlafen konnten und so unter dem gleichen Schutz standen. Im Pflichtjahr verdiente ein Mädchen pro Monat 11.50 RM. Offenbar appellierte Linnemann zu besonderen Zeiten auch an die umliegende Bevölkerung, denn Gümbel berichtet am 14.12.1942:"Die tiefe Verbundenheit der Heimat mit ihren Söhnen kam in diesen Tagen wieder so recht zum Ausdruck. Im Heimatbezirk Staffelstein-Lichtenfels wurde eine Sammlung für die Patienten des Reservelazaretts Banz durchgeführt. Es kamen zur Ablieferung :72 Ctr. Mehl,4000 Eier und 4 Ctr Zucker-Diese Lebensmittel stehen dem Lazarett für weihnachten und Neujahr zusätzlich zur Verfügung". Außerhalb des "wirtschaftlichen" Versorgungsbereichs hatte das Lazarettpersonal wenig alltägliche Berührungspunkte mit den Brüdern der Gemeinschaft, deshalb spielen diese in den Berichten der befragten Zeitzeugen kaum eine Rolle. F.folgt
Das Reservelazarett Schloss Banz 1942-1945- Sylvia Ostertag-Henning-Ein Werkstattbericht von Dr. Karl Ludwig Ostertag -Henning aus 16 Zeitzeugenbefragungen im Jahr 1997 sowie Auszügen aus dem Tagebuch des Dienststellenleiters des Lazaretts, Adalbert Gümbel. Überarbeitet von Sylvia Ostertag-Henning Zweiter Weltkrieg, Winter 1941: Im Dezember war die offensive des Deutschen Heeres in Russland vor Moskau zusammen gebrochen. Die Kapazität der Lazarette für die verletzten deutschen Soldaten musste erhöht werden. Mit der Einrichtung von Reservelazaretten wurde die Bettenzahl im Heimatkriegsgebiet bis 1942/43 auf 800 000 Betten aufgestockt. Folgendes geht aus dem Tagebuch des Wehrmachtsbeamten und Zahlmeisters Adalbert Gümpel hervor .(Die früheste greifbare Nachricht über das Reservelazarett in Schloß Banz) 2.3.1942..."Um die Mittagszeit erreichte mich ein Befehl der Wehrkreisverwaltung XIII in Nürnberg, das ich als Dienststellenleiter für das neu zu errichtende Reservelazarett Schloß Banz bestimmt sei und meinen Dienst sofort anzutreten habe. Z.Zt. befinde ich mich in Würzburg. Mit einer Abberufung hatte ich gerechnet und doch kam sie überraschend für mich" A.Gümbel,56 jährig, im Zivilberuf Steuersekretär, begibt sich am nächsten Tag nach Banz. "Um 11.35 h fuhr der Zug von Würzburg aus in Richtung Schweinfurt-Bamberg und erreichte um 17h Staffelstein". Zu Fuß geht er hinauf nach Banz und sein Eintreffen markiert den Beginn des Reservelazaretts. Die ersten einberufenen DRK-Schwestern waren zu früh gekommen und wurden noch einmal nach Hause geschickt, da ein vorgesehener Verwundetentransport nicht gekommen war. Erst in den nächsten 3 bis 4 Wochen würden sie benötigt. Drei Monate später kam der erste Patient: Karl Schardt aus Staffelstein hatte sich aus dem Reservelazarett Coburg (im Hofbräuhaus, Leiter Kinderarzt Dr. Schricker) heimatnah in das Reservelazarett Banz versetzen lassen. Er fuhr mit dem Zug nach Staffelstein, marschierte an Krücken den Berg hoch, wurde zunächst zurück gewiesen, da das Lazarett erst in einigen Tagen belegt werden sollte-doch dann durfte er bleiben. Aus dem Tagebuch des Dienststellenleiters ergibt sich das genaue Datum: 2.6.1942:"Am gestrigen Tage kam der erste Patient im Lazarett in Zugang, ebenso wurden die DRK-Helferinnen einberufen. Es waren ihrer 28,doch mussten 18 für eine spätere Zeit zurück gestellt werden" . Demnach ist am 1.Juni 1942 der Betrieb des Reservelazaretts Schloß Banz aufgenommen worden. Archivalisch ist das Reservelazarett so gut wie ungreifbar. Ob in Freiburg, Koblenz oder Berlin sind Aufzeichnungen darüber vorhanden. So blieb zur Erforschung des Lazaretts vorerst nur die Möglichkeit mit dem Tagebuch des Dienststellenleiters und Zeitzeugenbefragungen eine Rekonstruktion zu versuchen-mit allen vor und Nachteilen dieser Quellen. Der Zeitpunkt der Befragung-55 Jahre nach der Lazaretteröffnung-muss berücksichtigt werden. Die Mehrzahl der Befragten stand im Alter von 75 und 80 Jahren. Insgesamt decken sich die Befragungen den gesamten Zeitraum von 1942bis 1945 in fast allen Teilbereichen ab. Zwei Ärzteberichte, zwei Stationsschwesternberichte, ein Bericht einer Schreibschwester, sieben Patientenberichte vom ersten bis zum letzten Tag. Sie alle geben ein relativ vollständiges Bild, ergänzt durch Außenaussagen von Nachbarn und Helfern. Das Reservelazarett Banz muss eine wesentliche Prägekraft gehabt haben. Pater Johannes Linnemann wird von den befragten Ärzten, Schwestern und Patienten als einziger mit Namen genannt. Vor allem wird er als entscheidende Kraft bei der Einrichtung des Lazaretts, wie auch als Organisator der wirtschaftlichen Leitung des Lazarettbetriebes genannt. Durch Pater Linnemann wurden die Inneneinrichtungsarbeiten durch geführt die zur Inbetriebnahme des Lazaretts notwendig waren. Ihm allein, der im Auftrag von Bischof Geyer handelte, ist es zu verdanken, das ein Reserve Lazarettbetrieb in Banz eingerichtet werden konnte. F.folgt
Am 2.April 1943 starb in Banz Bischof Xaver Geyer im Alter von 84 Jahren. Sein Tod sollte die Gemeinschaft in eine offene Krise stürzen. Mitverantwortlich dafür waren neben den Kriegsumständen die Unzulänglichkeiten in der Organisation,die Vernachlässigung von Personalentwicklung sowie die zeitbedingte Überholtheit von Geyers Werk. Spätestens Anfang der vierziger Jahre muss Bischof Geyer die Existenzfrage zumindest Ansatzweise bewusst geworden sein. Die meisten Brüder und viele Priester waren zum Wehrdienst eingezogen, eine tragfähige Lösung für die Nachfolge des Gründers war nicht zu erkennen. Geyer suchte wohl um Unterstützung nach und es kam Prälat Albert Büttner, Leiter des Reichsverbandes für das katholische Deutschtum im Ausland auf Wunsch des päpstlichen Nuntius Cesare Orsenigo zur Klärung der Verhältnisse und Beratung nach Banz. Büttner kannte Banz von 1939,als er hier gewesen . In seinem Bericht trifft er klare Aussagen, wenn er den Zustand des Hauses Banz, die Gemeinschaft und den damals 81 jährigen Geyer charakterisiert: In Banz müssten insbesondere die Dachflächen, aber auch Fenster, Fensterläden, Treppen und Fußböden mit hohem Aufwand saniert werden. Hoch sind Unterhaltsaufwendungen und die Heizkosten. Für die derzeitige Unterbringung von 360 Umsiedlern aus Bessarabien erhält die Gemeinschaft monatlich 2.400 Reichsmark. Zwei Brüder arbeiten mit drei französischen Kriegsgefangenen in Landwirtschaft und Garten, ein Bruder mit einer Frau aus Bessarabien in der Küche. Das Vermögen beläuft sich zum 31.12.1940 auf knapp 400.000 RM, davon fast 130.000 RM Barvermögen in Sparkassenguthaben und Schuldbriefen. Die "Bischof -Geyer-Stiftung" für Novizen und ältere Mitglieder verfügt über 30.000 RM, Bischof Geyer über 20.000 RM persönliches Vermögen. Banz ist nach Ansicht von Büttner zu groß für die verbliebene Gemeinschaft und erfordert zu hohen Unterhaltsaufwand. Für die Verwaltung ,wie für die Landwirtschaft stehen nicht hinreichend Fachkräfte z.V. Büttner schlägt eine sofortige Wirtschaftsprüfung durch die Berliner Solidaris-Treuhand-Steuerberatungsgesellschaft vor. Die Gemeinschaft umfasst im April 1941 33 Priester,11 Theologiestudenten und 19 Brüder. Von den Priestern sind 13 zum Militärdienst eingezogen.10 der 11 Theologiestudenten leisten Wehrdienst. Büttner zeigt offene Skepsis was den Fortbestand der Gemeinschaft angeht. Bischof Geyer hat als seinen Nachfolger Pater Piller in Sao Paulo bestimmt, Büttner ist aber der Ansicht, das Piller während des Krieges kaum nach Banz kommen kann und resümiert: Was geschehen wird, wenn Bischof Geyer plötzlich stirbt, ist unklar. Eine Regelung darüber mit Geyer zu treffen ist schwer-er umgeht diese Frage. Büttner attestiert dem 81 jährigen Bischof geistige Frische und Willenskraft, allerdings halte er sich seit fünf Monaten krankheitshalber in seinem Zimmer auf, weshalb er nicht in der Lage sei, die Gesamtsituation richtig zu beurteilen. Bischof Geyer sei einer überholten Vorstellungswelt verhaftet; die erforderliche Flexibilität gehe ihm ab. Die Satzung der Gemeinschaft wurde geändert und Geyer bestellte Pater Johann Linnemann zu seinen Stellvertreter. Ab Juni 1941 übernahm er das Amt des Verwalters. F.folgt
Von Anfang an verband sich bei Xaver Geyer und der von ihm geprägten Gemeinschaft der religiös-kirchliche mit den nationalen Impuls, wobei letzterer sich in den dreißiger Jahren deutlich verstärkte. Dies wird im Jahrbuch von 1934,nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, deutlich. Geyer: " Die Auslanddeutschen befinden sich in einer abgrundtiefen Seelennot, da sie sowohl den Seelsorger als auch ihre Muttersprache entbehren müssen. Sie aus dieser Not zu retten, ist Glaubenspflicht für uns als Katholiken und Liebespflicht für uns als Deutsche; es geht um die Erfüllung dieser doppelten Pflicht gegen Kirche und Volkstum." Seinen Spendenaufruf von 1934 begründete Bischof Geyer konsequenterweise: Ein guter Katholik ist von selbst ein guter Deutscher. Beweisen wir unsere Volksgemeinschaft ebenso im Religiösen wie im Nationalen! Diese Programmatik erwies sich offenbar unter den Nazis als tragfähig und auf Grund ihrer Aufgabenstellung konnte die Gemeinschaft auf die Unterstützung durch das Auswärtige Amt in Berlin setzen. Drei kurze Aufenthalte Hitlers in Banz sind überliefert, ohne dass seine Beweggründe bekannt wären; möglicherweise waren sie vorwiegend touristischer Art. Schließlich lag Banz günstig und unübersehbar am Weg von Thüringen über Coburg nach Nürnberg und München. Am 20.Juli 1934 besuchte Hitler Banz, wiederum am 18.Juli 1935 auf der Fahrt von Weimar über Coburg und Banz nach Nürnberg und schließlich am 6.Juli 1936.Der erste Besuch findet Erwähnung im Jahrbuch 1935 und folgt dem üblichen Touristenprogramm: Hitler besichtigte die Barockkirche und genoss von der, von der Gemeinschaft neu hergerichteten Terrasse ,die Aussicht auf das Maintal. Nachdem er in der Wirtschaft eine Stärkung zu sich genommen hatte, verließ er nach etwa zweistündigen Aufenthalt Banz wieder unter den stürmischen Heilrufen der Menge, die sich mittlerweile im Hof von Banz angesammelt hatte. Von einem der beiden letzteren dieser Besuche, wahrscheinlich dem von 1936,schreibt Albert Speer 1946: Hitler war von dem barocken Gepräge nicht beeindruckt, es entsprach nicht seiner architektonischen Welt. Die Monumentalität der ganzen Anlage jedoch fand seine uneingeschränkte Bewunderung. Nach der Besichtigung verschwand er für lange Zeit in einem Raum des Klostergebäudes.-Wie es hieß, hatte der Abt ihn zu einem Gespräch eingeladen. Wir erfuhren nicht, was gesprochen wurde. Anschließend sprach Hitler, so Speer, von der eindrucksvollen Erscheinung des Abtes. Gemeint war der damals 76 jährige Bischof Xaver Geyer. Eine fundierte Beurteilung der politischen Haltung der Gemeinschaft bedürfte einer eingehenden Untersuchung. Die Jahrbücher der Gemeinschaft passten sich inhaltlich an die zeittypische Terminologie an, ohne unmittelbare Propaganda für das Regime zu betreiben. Auf einem Transparent am Klostereingang von 1938 heißt es: "Dem Deutschen Volk sind wir geweiht/daß es finde/von allen Grenzen der Erde in die Ewigkeit"-laut Jahrbuch 1937 der Wahlspruch der Auslanddeutschen-Mission Banz. Nachweislich stand auch die Gemeinschaft in Banz unter Gestapo-Beobachtung und Post-wie Telefonüberwachung.-Die Jahrbücher mussten 1939 ihr Erscheinen einstellen. Im April 1939 wurde die große Hauptterrasse für die Öffentlichkeit geöffnet, wochentags von 11-19 Uhr, sonn und feiertags von 9.19 Uhr. Die Terrasse südlich der Klosterkirche sowie die Nordterrasse, welche bewirtschaftet ist, stehen ebenfalls zur Verfügung. General von Mackensen erregte im Jahr 1939 beim Besuch von Banz großes Aufsehen. Der Kriegsausbruch brachte zunächst für die Touristen in Banz keinen Einbruch. Für die Gemeinschaft von den heiligen Engeln jedoch der endgültige Wendepunkt. Studenten, Priester und Laienbrüder wurden größtenteils eingezogen, die Aufgabe der Auslanddeutschen-Mission erledigte sich angesichts weltweiter Gegnerschaften in vielen Regionen der Welt!
Das Hauptgebäude in Banz, ohnehin für die Gemeinschaft überdimensioniert, stand weitgehend leer und man musste sich 1940 einer von der Politik bestimmten Nutzung fügen. Was man damals nicht absehen konnte: Banz wurde so mit nur kurzen Unterbrechungen Großquartier bis Anfang der sechziger Jahre, vom Umsiedlerlager (1940-1941) über das Reservelazarett (1942-1945) bis zum Flüchtlingsaltenheim (1945-1964) Ende 1940 bis Mitte 1941 war in Banz ein Durchgangslager für Bessarabiendeutsche eingerichtet worden. Über 90 000 Deutsche aus Bessarabien am Schwarzen Meer, wurden bei der Aktion "Heim ins Reich" übersiedelt und zunächst in Lagern unter gebracht. Die Menschen wurden ab November 1940 nach Deutschland transportiert, zu diesen Zeitpunkt dürften auch 350 von ihnen in Banz und weitere in Vierzehnheiligen unter gebracht worden sein. Bei der Auslagerung von Beständen aus der Preußischen Staatsbibliothek Berlin nach Banz, wurden auch die Umsiedler zum Hochtragen der Bücherkisten heran gezogen. Als am 18.September 1941 der zweite Transport aus Berlin eintraf, waren die Bessarabier nicht mehr in Banz. Insgesamt befanden sich am Jahresende 1940 knapp 5.200 Bessarabien-Umsiedler im Gau Bayerische Ostmark, in dem Banz lag. Weitaus höher lagen die Zahlen etwa in Sachsen oder in Sudentenland. Das Lagerleben begann, wie eine Zeitzeuging für Vierzehnheiligen berichtet am Morgen mit einen Fahnenappell. In Banz könnte es ebenfalls so gewesen sein. Das Durchgangslager Banz war eine Episode, bereitete aber auf die Belegung als Reservelazarett vor, die dann nach mehr als halbjährigen Leerstand auch erfolgte. Es bleibt vorerst ungeklärt, ob die Einrichtung eines Reservelazaretts in Banz deshalb vorangetrieben wurde, um der drohenden Enteignung und Belegung durch eine SS-Schulungseinrichtung zuvorzukommen. Unbezweifelt ist die maßgebliche organisatorische Rolle von Pater Johann Linnemann, wohl unmittelbar nach dem Auszug der Bessarabiendeutschen im September 1941. Pater Linnemann war nach einer in Frankreich erlittenen Verwundung, am 27.September 1940 wieder nach Banz zurück gekommen und übernahm die Stellvertretung von Bischof Geyer in der Leitung des "Eingetragenen Vereins Gemeinschaft von den heiligen Engeln". Bischof Geyer begründete im Januar 1942 beim Generalkommando des Wehrkreises XIII in Nürnberg die UK Stellung von Pater Linnemann damit, das der große Teil des Hauses von der Wehrmacht für die Zwecke eines Reservelazaretts sicher gestellt worden sei und Linnemann mit der zuständigen Wehrmachtsdiensstelle bereits eine größere Reihe von Um -und Einbauten in die Wege geleitet sowie Reparaturarbeiten angeordnet habe , die nur unter seiner Leitung zu Ende geführt werden können. Die Auslandsdeutschen-Mission stelle den größten Teil der Einrichtung; sie übernehme nach Inbetriebnahme des Lazaretts aller Voraussicht nach auch die Verpflegung. Im Herbst 1941 war die Planung für das Reservelazarett soweit fort geschritten, das am 1.Juni 1942 der erste Patient aufgenommen werden konnte. F.folgt
Bischof Xaver Geyer (1859-1943)gründete nach seiner Rückkehr aus Afrika 1921, wo er viele Jahre missionarisch tätig war, in Bad Godesberg am Rhein ,die Gemeinschaft von den Heiligen Engeln. Geyer betrieb zielstrebig die Ausbildung von Priestern, welche im Ausland für die Deutschstämmige Bevölkerung eingesetzt werden sollten. Geyer selbst bereiste von 1923 bis 1924 die USA und es gelang ihm, bei Predigten und Vorträgen, erhebliche Geldmittel in inflationssicherer Dollarwährung, nach seinen eigenen Auskünften im Jahr 1941,umgerechnet eine halbe Million Reichsmark einzuwerben. 1934 war die Gemeinschaft der Heiligen Engel bereits auf etwa 100 Mitglieder angewachsen. Man sah sich seit Beginn der dreißiger Jahre deutschlandweit nach einem geeigneten neuen Standort um und kam auf Schloss Banz am Main, seit 1803 Benediktiner Kloster und seit 1814 Eigentum der herzöge von Bayern. Hierher waren 1919 Trappisten aus dem Elsass gekommen; sie hatten 1925 einen für ihre Form klösterlichen Lebens besser geeigneten neuen Sitz in Engelszell im österreichischen Innviertel bezogen. Nun suchte die herzogliche Familie wieder nach einer neuen Verwendung der Klostergebäude. Nach mehreren Besichtigungen und bautechnischen Untersuchungen sowie Verhandlungen mit dem Bamberger Erzbischof von Hauck im Jahre 1932 wurde Geyer mit Herzog Ludwig Wilhelm in Bayern einig. Wohl auch auf Vermittlung von Freiherr von Cramer-Klett jun. wurde ein offenbar sehr moderater Kaufpreis von 200.000 Reichsmark vereinbart.(Die ausgedehnten Waldungen blieben, abgesehen von einer kleineren Fläche, im Besitz des herzoglichen Hauses) Die Verbriefung notariell erfolgte 1933 in München und Bad Godesberg, das Haus dort blieb weiterhin im Besitz der Gemeinschaft. Der bevorstehende Einzug der Gemeinschaft aus Bad Godesberg wurde in Banz nicht einhellig begrüßt! Schließlich hatte sich seit dem 19.Jahrhundert eine Nutzungsstruktur in der ehemaligen Klosteranlage und um sie herum entwickelt. Ein Teil der äußeren Klostergebäude war zu Wohnzwecken vermietet, Kleinbauern und Nebenerwerbslandwirte waren auf das von den Vorbesitzern gepachtete Land angewiesen. Die Gemeinschaft hatte von der herzoglichen Familie mit der Klosteranlage Banz neben 10 ha Wald, die durch die herzogliche Domänenverwaltung mitbetreut wurden,41 ha Ackerland (davon 12 ha Wiesen) erworben, wovon 13 ha bei der Übernahme verpachtet waren. Seit langen hatte sich eine Bäckerei etabliert und Banz war schon im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts zum deutschlandweit bekannten Anziehungspunkt für Tagestourismus und Sommerfrische geworden. Die ägyptische Sammlung war bekannt, die Petrefaktensammlung in Fachkreisen berühmt und die von den herzoglichen Eigentümern schon frühzeitig verpachtete Klostergaststätte mit Übernachtungsbetrieb hatte überregional eine guten Ruf. Die Gemeinschaft der Heiligen Engel trat also in ein gefestigtes Lebens und Erwerbsgefüge ein. Die geplante (und bis 1939 aufrecht erhaltene) Schließung der großen Maintalterrasse mit ihrer spektakulären Aussicht ,führte denn auch zu unüberhörbaren lokalen und überregionalen Protesten! Hergebrachte Strukturen und Einrichtungen blieben erhalten. Großteils über den Krieg hinweg bis in die 70er Jahre des 20.Jahrhunderts.Wie sich aber zeigen sollte ,wäre die Gemeinschaft einer Eigenbewirtschaftung und Umnutzung des gesamten Komplexes auch nicht gewachsen gewesen! In höchst feierlichen Rahmen wurde der Einzug der Gemeinschaft von den Heiligen Engeln in Banz am 26.Mai 1935 begangen. F.folgt
Auch wenn Schloss Banz und die Unnersdorfer Mainbrücke nicht unmittelbar für das CMF stehen, so kann man sie zum Coburger Umland zählen. Im Cafe "Zollhaus" das sich unmittelbar bei der Unnersdorfer Mainbrücke befindet, hängen zwei Fotos. Sie zeigen einmal die alte Unnersdorfer Mainbrücke, damals eine Gitterbrücke, die ab 1937 einer neuen Betonbrücke weichen musste und das alte Gebäude welches vor dem heutigen an der Brücke stand. Interessant bei dieser Aufnahme ist, das auf dem Bild ein sogenannter "Fesselballon" zu sehen ist! Demnach muss das Foto während des 2.W.K. gemacht worden sein, denn die Brücke dort dürfte als "Strategisch wichtig" eingestuft gewesen sein! Ich wollte anhand des Fotos etwas mehr darüber erfahren und besuchte daraufhin das Heimatmuseum in Staffelstein am Kirchplatz. Hier wurden mir zahlreiche Unterlagen zur Einsicht vor gelegt, welche die Geschichte der Unnersdorfer Brücke dokumentierten. Demnach war die Brücke dort in Unnerdorf für die West -Ost Verbindung aus dem Itzgrund ins Maintal wichtig .(nächste Brücken gab es erst wieder in Lichtenfels, bzw. Wiesen und Ebensfeld) Bei dieser Gelegenheit dort im Museum wurde ich auf ein kleines Heft aufmerksam, welches in kleiner Auflage von der Hans Seidel Stiftung e.V.als Begleitbuch zur Ausstellung im Jahre 2017 heraus gegeben wurde. Brigitte Eichner-Grünbeck/Museum Kloster Banz Das Heft trägt den Titel:" Banz ..45 Ein Kloster im Mittelpunkt bedeutender Kriegsgeschehnisse" Die Autoren, Frau Sylvia Ostertag-Henning und Herr Heinz Pfuhlmann haben über Kloster Banz in zahlreichen Archiven recherchiert und es kamen dabei Dinge zum Vorschein, welche selbst hier lange lebenden Leuten nicht bekannt sein dürften. Ich will hier auszugsweise davon berichten. F.folgt
Hallo an Alle die an mich gedacht haben und recht vielen Dank für die Geburtstagsgrüße!!
Rolf!-Die versuchte "Reko" ist ja nun auch schon Geschichte.... aber wir durften das alles ja noch einmal in Natura dort sehen, auch wenn es schon wieder einige Jahre zurück liegt... Gruß auch nach Oldenburg! Gerd
Interessante Sache, das Gebäude....., dem Moniereisen und Betondach nach war das Haus für die Ewigkeit gebaut worden.(Sollte das auch 1000 Jahre stehen?...) Ähnliche Bauweisen sind bei den Mannschaftsgebäuden/Kasernen auf dem ehemaligen BGS Gelände vorhanden! Böse Bauten...???
Meinen Bericht vom 11.5 2013 möchte ich folgendes hinzufügen: Die Autoren Dill/Hetz, welche das mittlerweile bekannte Buch "Der Luftkrieg in Nordostbayern" geschrieben haben, waren weiterhin aktiv und haben in dieser Richtung erneut recherchiert. Mittlerweile sind darüber Drei Bücher entstanden, die den Bereich von Aschaffenburg bis Zwiesel abdecken. Im Band eins sind von der Luftbilddatenbank Dr.Carls drei Luftbilder von der Brandensteinsebene zu sehen, die ein USAAF Aufklärer am 23.3.1945 und am 9.4.1945,unmittelbar vor der Beschießung Coburgs durch die US Army, gemacht hat. An der Strasse nach Löbelstein waren Deckungslöcher ausgehoben worden. Etwa im Bereich vom heutigen Tower sind Deckungsgräben zu sehen. Einige Gebäude sind zu erkennen, vor denen sich in Richtung Rollfeld ebenfalls Deckungslöcher befanden. Flugzeuge sind auf der Aufnahme vom 23.3.45 nicht zu erkennen, anders aber auf dem Bild vom 9.4.45. Etwa dort, wo heute die Zufahrt zu den Flughallen/Tower von der Strasse nach Löbelstein abzweigt, sind drei einmotorige Jagdflugzeuge (2 Bruch ? FW 190 D?)zu sehen. Eine weiter Maschine ist etwa im Bereich zu sehen wo sich heute die Bauschuttdeponie befindet. Ein Auszug aus dem Buch: "....Vorübergehend lag auf dem Coburger Flugplatz auch eine Luftwaffeneinheit, deren Aufgabe es war mit umgerüsteten Maschinen der Typen Bücker und Fieseler Schädlingsbekämpfung durchzuführen, (coburg-magazin-Forum).Gegen Ende des Krieges wurde er von verschiedenen Luftwaffeneinheiten bei Verlegungsflügen genutzt, für die aus dem damaligen Prodektorat Böhmen und Mähren flüchtenden Besatzungen und Piloten war die Brandensteinsebene einer der ersten Anlaufpunkte westlich der bayerisch - böhmischen Grenze. Das Luftbildpaar, das von einem Aufklärer der USAAF kurz vor dem Angriff auf Coburg geschossen wurde, zeigt am oberen Bildrand einige Gebäude und eine Halle, wahrscheinlich zu Reparaturzwecken für kleinere Flugzeuge. Um den Flugplatz verteilt sind einzelne Stellungen ausgehoben worden , die jedoch nicht mehr besetzt sind. Am Platzrand sind einmotorige Jagdflugzeuge auszumachen. Nur eines zeigt anhand seiner Umrisse, dass es zum Zeitpunkt der Aufnahme, rein äußerlich, noch in einem flugfähigen Zustand war. Am Innenrand der Flugplatzstraße sind Deckungsgräben ausgehoben. Es gibt Diskussionen über die Anwesenheit von Jägern des Typs Focke Wulf Fw 190 D, die während eines Verlegungsfluges von Hanau kommend nach Marienbad(?) auf der Brandensteinsebene eine Zwischenlandung einlegen sollten und dabei mehrere Bruchlandungen hinterließen. Die Flugplatzverhältnisse in den Luftbildern sprechen weder für eine eingeschränkte Möglichkeit auf der Grasnarbe, eine Fw 190 D korrekt aufzusetzen, noch zeigen die Luftbildsequenzen eine Belegung des Platzes mit einer Staffel dieser Jäger an. Einzelne einmotorige Jagd-Maschinen sind nachweisbar. Über Ausfälle von Maschinen in diesem Zeitraum gegen Ende des Krieges ist an dieser Stelle nichts bekannt! (Woher kommen dann die Hinweise, z.B. in der Coburger Chronik von H. Sandner, wo über Jagdmaschinen Fw 190 berichtet wird, die auf der Brandensteinsebene zu Bruch gegangen sein sollen?-Oder gehörten die auf dem Foto vom 9.4 45 zu sehenden Maschinen doch dazu??) Übrigens sind bei Dill/Hetz detaillierte Bilder von der ehemaligen Radarstation bei Neuses a.d. Eichen/Watzendorf zu sehen, die ebenfalls aus der Luftbilddatenbank Dr. Carls stammen.
Zu meinen Bericht vom 1.5. finde ich noch folgenden Hinweis.... Eine B 17 versucht das Zielgebiet in Richtung Trogen zu verlassen . Sie wird an der linken Tragfläche, wo ihre Innen- und Außenflügeltreibstofftanks liegen, getroffen. Die Maschine fängt Feuer . Kurze Zeit später greift das Feuer auch auf die gesamte rechte Tragfläche über. Der Bomber gerät außer Kontrolle und dreht sich um die Längsachse. Besatzungsmitglieder versuchen auszusteigen. Einigen gelingt es von der Maschine freizukommen und mit dem Fallschirm abzuspringen. Danach explodiert die B 17.Die Trümmer gehen entlang der Straße Hof-Trogen nieder. Der Maschinengewehr-Heckstand des Bombers schlägt in einem Bauernhof auf und verursacht dort einen lokalen Brand. Ein Augenzeuge berichtet von einem kurzen Feuergefecht zwischen Soldaten der Wehrmacht und Besatzungsmitgliedern einer B-17,die sich der Gefangennahme entziehen wollten. Dabei kommen Angehörige der Bomberbesatzung ums Leben. Am Abend des 8.April 1945 werden insgesamt 16 abgeschossene Flieger in der Arrestzelle der Hofer Kaserne untergebracht. Um 12.17 Uhr begann der Angriff auf Hof, um 12.26 Uhr fliegen die restlichen Bomber zurück nach Südostengland, nicht jedoch, ohne vorher die Wirkung des Bombardements fotografisch festzuhalten. 16 Amerikanische Flieger gehen in Gefangenschaft, drei Gefallene Besatzungsangehörige werden auf dem Friedhof in Trogen bestattet und später auf einen amerikanischen Kriegsgräberfriedhof umgebettet. Am 9.4.1945 erscheint ein Lightning Fotoaufklärer der 13. Squadron über dem Bahnhofsgelände von Hof und schießt bei klaren Wetter Wirkungs-Bilder, die das Ausmaß der Zerstörungen im Bahnhofsbereich und in den angrenzenden Wohn und Industrievierteln deutlich machen. (Hierüber existieren zahlreiche Bilder Stadtarchiv Hof)
Einige Tage später errichteten Dorfbewohner in einer unübersichtlichen Kurve im Dorf eine Panzersperre aus Baumstämmen. Aus Richtung Staffelstein kamen junge Burschen mit Fahrrädern und Panzerfäusten auf dem Rücken und fuhren in Richtung Gleussen. Kurze Zeit danach hörte man aus dieser Richtung MG Feuer. Nach kurzer Diskussion bauten daraufhin die Dorfbewohner/Honoratioren die Panzersperre wieder ab und schon kamen die ersten amerikanischen Panzer angerollt. Auf dem ersten Panzer befanden sich zwei der "Panzerfaustjünglinge" mit ihren Fahrrädern, m.E. als Warnung.(Solche Dinge wurden von den Amerikanern gerne gemacht, deutsche Landser als "Lebende Schutzschilde " auf ihren Fahrzeugen vorne Platz nehmen zu lassen!...G.B!) Bei jeden Panzer der nun vorüber kam ,hoben die Honoratioren ihre Arme gleichzeitig hoch, ergaben sich.....für uns Kinder witzig anzusehen.... Irgendwelche großen Verluste gab es auf keiner Seite! Bevor die Panzer auf der Landstraße ankamen , hatten schon zwei andere die Mitte des Dorfes über einen Feldweg erreicht. Somit war die "Eroberung" von Herreth wohl vorbei.
Wer den längeren Bericht über das Kriegsende in Schottenstein gelesen hat, welcher aus der Feder vom verstorbenen Herrn Schramm /Schottenstein stammt und den er mir freundlicherweise überlassen hatte, dem dürfte auch die Geschichte des US Amerikanischen Bombers bekannt sein, welcher bei Herreth abstürzte. Im Buch: "Der Luftkrieg in Nordostbayern" kann man über diesen Bomber folgendes nachlesen: Am 8.4.1945 flog die US Luftwaffe einen Angriff auf die Stadt Hof, dabei wurde die Gegend um den Hauptbahnhof-Alsenbergerstrasse-schwer getroffen. Da zu diesen Zeitpunkt in Hof noch Flakeinheiten und zusätzlich Eisenbahnflak vorhanden war (mehrere Zeitzeugen bestätigen das) ,erklären sich die Abschüsse von Bombern des Typs B-17 G die zur BG(Bomber Group) 486-487 gehörten. Einer dieser Bomber stürzte bei Herreth ab. Ein Absturz folgte an der Straße nach Trogen. Drei weitere B 17 stürzten in Thüringen bei Effelder, Ruderitz und Heinersgrün ab. Zwischen Trogen und Feiliztsch bei Hof soll es noch zu heftigen Luftkämpfen der Deutschen Luftwaffe mit den Bomberverbänden gekommen sein. Der Zeitzeuge M. Fuhrmann, welcher mir am 27.4.eine email zukommen ließ, erinnert sich zu dem Absturz in Herreth:
Den Absturz, verbunden mit Brummen und Krach(Explosionen?),habe ich mitbekommen. Die Stelle wurde aber von unseren Soldaten abgesperrt, sodass nicht einmal wir Kinder uns hinmogeln konnten. Wieviel Personen da umgekommen sein sollen....,ich wusste davon gar nichts bzw. nicht die Anzahl. Das alle Fenster im Ort geborsten sein sollen, davon sah ich auch nichts! Zumindest der größte Teil des Dorfes lag nicht auf/in Sichtweite der Absturzstelle, sondern tiefer. An irgendwie größere Schäden kann ich mich nicht erinnern. Lange Zeit lagen die Flugzeugteile herum, die größeren Teile waren aber m.W. von unseren Militär entfernt worden. Noch viele Jahre fand man an der Absturzstelle MG Munition und auf einen Luftbild (Google) kann man die Absturzstelle erahnen. Kurze Zeit nach dem Absturz der B 17 (es wimmelte hier von deutschen Militär),kam ein deutsches Militärfahrzeug mit offenen Verdeck aus Richtung Gleußen angefahren. Auf dem Rücksitz saß m.E. nach ein Soldat der Flugzeugbesatzung, ein Auge hing heraus und baumelte in seinem Gesicht....das Fzg. fuhr in Richtung Staffelstein davon. F.folgt
In den späten 60er Jahren befand sich kurze Zeit in dem Saalanbau eine Autorennbahn mit mehreren Spuren, wie sie von "Carrera" her bekannt ist. Der Betreiber könnte Hr. Pfannenschmidt(?) gewesen sein. Die Bahn wurde hier eröffnet, als sich abzeichnete, das ein Mitbewerber aus Amberg , der eine gleiche Bahn im Anwesen Sonntagsanger, über der ehemaligen Firma Kühler ....... betrieb, damit gute Umsätze erzielte.... Beide Anlagen zogen Motorsport begeisterte junge Leute an, man konnte auch diverse Rennautos als Bausätze dort erwerben und es wurden öfters Rennen veranstaltet. Die Anlagen waren gut besucht!
Im Nachlass eines ehemaligen Mönchrödener, der in den 30er Jahren die Schulbank mit einen bekannten, späteren Coburger Oberbürgermeister drückte,( im Casi) finde ich einen interessanten Fahrtbericht über eine Ferienreise 1935 nach Berlin mit dem Zug. Damals war es noch möglich von Mönchröden aus über Sonneberg-Neuhaus Schierschnitz zur Hauptbahn nach Stockheim zu fahren. Dort ging es dann weiter mit dem Zug nach Berlin. Weil ja in letzter Zeit viel über die ICE Neubaustrecke München Berlin gesprochen wurde und in welcher Zeit das heute möglich ist, dazu ein Hinweis wie lange die Fahrt von Mönchröden nach Berlin 1935 dauerte.
(Sonntag 10.Agust 1935) Abf. 10.55 Uhr Mönchröden -Sonneberg -Stockheim-Jena-Halle-Berlin. Ank. 18.45 Uhr Berlin Anhalterbahnhof. ------------------- Zurück (Sonntag 24.August 1935) Abf.11.57 Uhr Berlin Anhalterbahnhof Ank. 18.23 Uhr Mönchröden
Und heute??? Die Strecke von Sonneberg nach Stockheim gibt es schon lange nicht mehr... dafür haben wir eine ganz neue Strecke direkt durch Coburg um nach München oder Berlin zu "sprinten"..... Und wenn er denn da ist(der ICE)... könnte man die Strecke von hier bis Berlin in gut 2 Stunden schaffen. Oder?...