Thema von Christian im Forum Die Geschichte Coburge...
Die Rosenauer Straße beginnt an der Allee und mündet in die Neustadter Straße.
Die Straße führt zum Schloss Rosenau bei Rödental, welche von den Mitgliedern des Herzogshauses häufig genutzt wurde. Vor ihrem Ausbau waren Hahnweg und Rosenauer Straße beliebte Spazierwege für die Coburger. Die Rosenauer Straße hieß dabei im Volksmund "am untern Hah".
Das erstmals 1122 als Gestineshausen genannte Dorf ist eine lockere Haufenanlage an einem Südhang zu beiden Seiten der Straße von Sonnefeld ins Steinachtal. Die Kirche, welche an der höchsten Stelle des Dorfes liegt, geht vielleicht auf eine hochmittelalterliche Anlage zurück. Ein großer Bestand an romanischen, teilweise mit Steinmetzzeichen versehenen Quadern, die jetzt in den Nordwänden der Sakristei, des Kirchhauses und in der Kirchhofmauer eingebaut sind, stammt von einem größeren Bau etwa des 12. Jahrhunderts. Eventuell stand hier eine Burg oder eine Vorgängerkirche. Das jetzige Gotteshaus wird von einem befestigten, in neuerer Zeit erweiterten Kirchhof umschlossen mit einem mächtigen, spätmittelalterlichen, zur Verteidigung eingerichteten, in seinem verschieferten Obergeschoss aber erst aus dem 18. Jahrhundert stammenden Torturm. Es handelte sich deshalb um eine kleinere Kirchenburg. Außerdem erhielt die Kirchhofmauer später noch ihr östliches Tor. Die Kirche selbst ist, nach den als sicher anzunehmenden Schäden des 30jährigen Krieges, ein Neubau unmittelbar nach 1700 mit einem rechteckigen Kirchhaus von 4:3-Achsen, einem anstoßenden in drei Seiten schließenden Altarhaus, dem nochmals weiter nach Osten die kleine Sakristei 1786 angebaut wurde. Das für 1700 ungewöhnliche Altarhaus könnte Grundmauern eines vorgehenden spätmittelalterlichen Baues benutzen. Das Kirchhaus ist ein Saal, dessen reich und schön im Übergang zwischen italienisierenden Akanthus- und frühem Bandelwerk stuckierte Decke von Johann Schuster 1714 mit Fresken ausgemalt wurde. Der mit Aufwand gearbeitete Taufstein stammt aus dem vorgehenden Gotteshaus. Er ist eine Stiftung von 1643.
Thema von Christian im Forum Coburger Persönlichkei...
Viele wissen, dass Herzog Ernst II. im Jahr 1857 den Hofgarten für die Öffentlichkeit zugänglich machte. Doch wer kreierte die schöne Parklandschaft am Festungsberg und schuf damit die „grüne Lunge“ Coburgs? Es war der Hofgärtner Carl Gustav Zeißig, der von Ernst II. den Auftrag erhielt, den weitläufigen Park zwischen Schlossplatz und Veste zu gestalten. Ab den 1840er Jahren schuf Zeißig nach englischen Vorbildern eine einzigartige Landschaft, die noch heute große Begeisterung hervorruft. Die Gestaltung des Veilchentals ist dem Hofgärtner ebenso zuzuschreiben, wie auch die Anlegung der großen Promenadenwege durch den Park hinauf zur Burg. Schon allein das ist aller Ehren wert. Doch Zeißig schuf noch mehr. Gleichzeitig mit den Planungen zum Hofgarten legte er 1848 im Auftrag von Ernst II. das Rondell vor der Ehrenburg an. Damit gab er dem Schlossplatz eine „deutliche grüne Note“ auf dem sonst so kahlen Areal. Aus Zeißigs Feder stammen noch weitere Entwürfe für Parks und Grünanlagen in Coburg. Für seine Verdienste um die Vestestadt erhielt er 1851 die Ehrenbürgerwürde. Zeißigs Wirken erhält in Anbetracht heutiger Umwelt- und Klimaprobleme eine noch höhere Bedeutung, wenn man sieht, wie wichtig Grünflächen im städtischen Raum geworden sind. Der Hofgärtner starb 1890 im Alter von 80 Jahren.
Ja, es hat sich auch ein Investor gefunden, der das in Angriff nehmen will. Es wäre auch zu Schade, wenn ein solches Haus mit dieser Geschichte abgerissen werden würde.
Thema von Christian im Forum Die Geschichte Coburge...
Hier werden zwei kleinere Straßenzüge vorgestellt: Zum einen die Obere und zum anderen die Untere Realschulstraße.
Die Obere Realschulstraße beginnt an der Seidmannsdorfer Straße und mündet am Gymnasium Ernestinum in die Untere Realschulstraße.
Die Untere Realschulstraße beginnt am Steintor und mündet in den Glockenberg.
Benannt sind beide Straßen nach der früheren Oberrealschule, die seit 1875 dort ansässig war. Aus dieser Oberrealschule entwickelte sich das heutige Gymnasium Ernestinum.
Insgesamt gibt es hier nur wenige Häuser, darunter das bereits erwähnte Ernestinum und das frühere Ernst-Albert-Seminar.
Heute stelle ich mal ein wichtiges wirtschaftshistorisches und umweltgeschichtliches Denkmal vor. Es handelt sich dabei um das Färberhaus am Ketschenanger, welches wohl zu Zeiten Herzog Johann Casimirs errichtet wurde. Das Färben von Textilien aus Wolle, Leinen, Baumwolle oder Seide wurde im Mittelalter zunächst von den Tuchmachern besorgt. Daraus entwickelte sich später eine eigene Berufsgruppe. Da die Färberei (Waschen, Beizen, Spülen, Färben) mit hohem Wasserbedarf verbunden war, siedelten sich diese Betriebe in der Nähe von Fließgewässern an. Die Färber am Anger nutzten hierfür den in unmittelbarer Nähe vorüber fließenden Wassergraben der Ketschenvorstadt. Dem ging jedoch eine massive Gewässerverunreinigung durch Abwässer einher. Es konnte durchaus sein, dass sich das Wasser durch die Einleitung des sogenannten Waidmost verfärbte. Zudem war der Färberberuf äußerst gesundheitsschädlich: durch Einatmen von Rauch sowie heißen Beiz- und Farbdämpfen kam es zu Reizung der Atemwege, zu Katarrhen und Asthma. Das Arbeiten in fließendem kaltem Wasser förderte zudem rheumatische Erkrankungen. Aus diesen Gründen lagen die Färbereien deshalb auch immer am Stadtrand. Färber gehörten eher den vermögenden Schichten an. Allein für die aufwändigen Trockenböden und Färbereienrichtungen waren große Beträge zu investieren. Viel Geld steckte auch in den Farbstoffen. Gefärbt wurde hauptsächlich in Scharlach, Blau, Violett, Grün, Braun, Grau, Krepprot und Schwarz. Es ist daher nicht erstaunlich, dass bei hochwertigen Farbtuchen bis zur Hälfte des Herstellungspreises auf die Färberei entfiel. In Coburg wurde die Färberei am Ketschenanger bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts betrieben. Heute gehört dieser Berufszweig zur chemischen Industrie. Das historische Bild stammt übrigens aus dem Hausbuch der Nürnberger Zwölfbrüderstiftungen.