Mit diesen Fragen beschäftigt sich die aktuelle Forschungsarbeit der Historischen Gesellschaft Coburg.
Da geht es darum, welche rechtlichen Rahmenbedingungen für Juden vor Gründung des Deutschen Reiches 1871 vorherrschten. Hubert Fromm verweist hierbei auf das Judenpatent von 1850. Nach der Dissertation von Carl-Christian Dressel von 2007 ist dieses Patent aber nie in Kraft getreten, sondern der Landtag verwies auf die Paulskirchenverfassung, die eine eigene Judengesetzgebung unnötig machen würden. Das müsste man noch näher untersuchen.
Bei der Forschungsarbeit geht es dann auch darum zu schauen, ob es Judenmatrikel in Coburg gab, ab welchem Zeitpunkt Juden verstärkt nach Coburg kamen und wieweit Juden staatliche Schulen besuchen durften. Im Falle von Kuno Hirsch wird erwähnt, dass er am Casimirianum seinen Schulabschluss machte.
Es gibt zu dem Thema einen Aufsatz von Karl Reichmann mit dem Titel "Kohlenbergbau im Coburger Lande" aus dem Jahre 1933. Diesen Aufsatz habe ich selber nicht. Den gibt es nur noch in der Landesbibliothek.
Thema von Christian im Forum Die Geschichte Coburge...
Die Straße wurde bereits 1904 angelegt und hieß damals Feldstraße. Erst 1933 erhielt die Straße die heutige Bezeichnung. Sie erinnert an den Mediziner und Nobelpreisträger Robert Koch (1843-1910), welcher die wissenschaftliche Bakteriologie begründete. Die moderne Medizin verdankt ihm entscheidende Einsichten auf dem Gebiet der Infektionen. So entdeckte er z. B. die Erreger der Tuberkulose und der Cholera. Nachrichtengucker ist er bekannt als Namensgeber des gleichnamigen Instituts.
In dieser Straße sind besonders die vorderen Häuser (bis ungefähr Haus-Nr. 14) älteren Datums. Nächste Woche geht es dann mit den Hausbesprechungen los.
Thema von Christian im Forum Coburger Persönlichkei...
Der 1868 in Coburg geborene Kuno Hirsch war Sohn eines jüdischgläubigen Kaufmanns. Er besuchte das Gymnasium Casimirianum und nahm als einer der besten Schüler an der Bekränzung des Standbildes Herzog Johann Casimirs teil. Nach dem Studium ließ er sich in seiner Geburtsstadt als Rechtsanwalt und Notar nieder. Seine Kanzlei befand sich am Theaterplatz. Äußerst aktiv nahm Hirsch am öffentlichen Leben der Stadt teil. Er war in verschiedenen Organisationen tätig. So war er ab 1897 Syndikus der Industrie- und Handelskammer. Darüber hinaus betätigte er sich als Kommunalpolitiker. So saß er für die liberale DDP bis 1924 im Coburger Stadtrat und war dort Mitglied im Theaterausschuss. Zudem war er Vorsitzender der Bezirksgruppe des Deutschen Anwaltvereins. Als Jurist ist er Rechtsvertreter von Zar Ferdinand I. von Bulgarien. Über die geschäftliche Beziehung hinaus entwickelt sich zwischen den beiden Männern auch eine Freundschaft. Man borgt sich gegenseitig Bücher aus zum Beispiel und führt lange Gespräche über Musik und Theater. Nach der Machtübernahme durch die Nazis kühlt diese Freundschaft ab. Der Zar entbindet ihn sogar von seinen rechtlichen Aufgaben. Bei der Gleichschaltung der IHK wird Hirsch aus dem Amt gedrängt. In seine Kanzlei kommen immer weniger Mandaten. 1938 entschließt sich Hirsch sein Büro zu schließen und mit seiner Frau nach München zu ziehen, wo schon seine Tochter lebt. Seine Hoffnungen nach Amerika auswandern zu können, zerschlagen sich. 1942 wird Kuno Hirsch in das KZ Theresienstadt deportiert. Er wird dort am 30. November 1943 ermordet.
Die Pfarrkirche hat einen spätmittelalterlichen Ostturm, der einst das Altarhaus barg, das später zur Sakristei abgetrennt wurde. Dieser Raum hat ein gotisches Kreuzgewölbe mit einem Christuskopf als Schlussstein. Diesem 60 Meter hohen Turm war zuerst ein niedriges Kirchhaus angebaut, das 1597 durch einen Fachwerkbau ersetzt wurde. Als dieser Ende des 18. Jahrhunderts schadhaft geworden war, entstand der jetzige, recht bedeutende Neubau. Diese wurde zwischen 1797 und 1800 errichtet. Es ist der einzige größere Kirchenbau in der Regierungszeit des Coburger Herzogs Ernst Friedrich. Die über 11 x 22 Meter große rechteckige Halle ohne ausgeschiedenen Altarraum mit flacher Decke hat an drei Seiten zweigeschossige Emporen, deren Brüstungen mit Zierfeldern geschmückt sind. An der östlichen Turmseite, wo der ehemalige Altarraum durch eine Mauer abgetrennt wurde, steht vor einer dreiteiligen Emporenwand der Altar, darüber die Kanzel und auf der Empore die Orgel. Die flachbogigen Fenster stehen in zwei Reihen übereinander, Nord- und Südseite haben je eine flachbogige Türe, während die Westseite die aufwändige Haupttüre einschließt. Das Innere ist sehr hell mit marmorierten Säulen und gemalter Decke. Diese Kirche ist ein gutes und für eine Landgemeinde ungewöhnlich reiches Beispiel eines evangelischen Gotteshauses der Aufklärungszeit. Stilistisch bestehen starke Bindungen zum Kirchenbaustil der fränkischen evangelischen Markgrafschaften und besonders bemerkenswert ist, dass das mittelalterliche Altarhaus abgemauert wurde, um einen einheitlichen Kirchenraum zu schaffen, der auch den Geistlichen am Altar umschließt.
Dieses Dorf dürfte eine der ältesten Siedlungen des Coburger Landes sein. Es wird schon 838 als Gubrahtestat erwähnt und seine Kirche war eine Eigenkirche des Bischofs von Würzburg, die er mit allen Zubehörungen 1171 dem Kloster Mönchröden schenkte. Die Dorfanlage ist sehr altertümlich. Um den ungefähr kreisrunden Bezirk der als ehemals befestigt anzunehmenden Kirche liegen radial vier, vielleicht auch fünf gleich große Siedlungsteile, die jetzt noch deutlich aus dem Gassennetz erkennbar sind. Das ist der Siedlungskern, der vielleicht aus einer kleinen vor- oder frühgeschichtlichen Befestigung erwachsen sein kann und der im hohen Mittelalter der Ansitz der urkundlich erwähnten Ritter von Guberstat gewesen sein könnte. Das auch heute noch recht geschlossene Dorf ist durch eine weithin gerade verlaufende Grenze fest umschlossen, so dass man, wie bei Großwalbur, an eine mittelalterliche ländliche Umwehrung mit Pallisaden und Hecken denken muß.
Die wenigen Fachwerkhäuser des 1945 schwer beschädigten Dorfes sind entweder verputzt oder unbedeutend. Zentrale baukulturelle Bedeutung besitzt jedoch die Pfarrkirche. (Fortsetzung folgt)