Da ich seit 32 Jahren in dieser Branche arbeite, bilde ich mir ein, mir ein Urteil erlauben zu können:
Vor etwa 10 Jahre, als ich wieder mal in Coburg und u.a. mit meinem damals halbwüchsigen Sohn (damals auf dem "Rittertrip") auf der Veste war, habe ich richtig gemerkt, wie steril das alles dargeboten wird. Die Glaskästen, die an der Auffahrt zur Veste für die Kunstsammlungen werben, passen da hin wie die Faust aufs Auge. Vermittelt wird dem Veste-Besucher so gut wie nichts. Geschichte muss auch ein wenig "inszeniert" werden. Ähnliches gilt für die Innenstadt.
Ich habe damals einen Brief an OB Kastner geschrieben. Er hat mir sogar geantwortet - und mich an die Landesstiftung verwiesen, weil die ja für die Veste zuständig ist (wer es nicht wissen sollte: Der jeweilige OB von Coburg sitzt kraft Amtes im Stiftungsvorstand).
Mit "Kollege-kommt-gleich"-Mentalität beweist man allenfalls Servicewüste Deutschland, aber keine innovative Tourismusentwicklung. Coburg bietet Geschichte zum Anfassen pur wie nur wenige deutsche Städte, aber schläft einen Dornröschenschlaf. Statt sich um das nahe liegende und relativ leicht umsetzbare zu kümmern, streitet man sich um das unsinnige Kongresshotel.
Aber bei kommunalen Tourismusinstitutionen ist es fast immer so: Jeder verreist, also weiß jeder (Stadt- oder Gemeinderat), wie Tourismusmanagement funktioniert. Anstatt es Leuten zu überlassen, die das gelernt haben.