Von Carl Wetter und Reinhold Gräfe 1882 erbautes Eckhaus in Stil der Neurenaissance. Markantes Merkmal ist die einachsige, abgeschrägte Hauskante zur Straßenkreuzung hin. Zwei Risalite gliedern die Fassade zur Bahnhofstraße hin, einer durch einen Ziergiebel besonders betont. 1928 zog in das Erdgeschoss die Bahnhofsapotheke.
Der Baugruppe an der Kreuzung Bahnhofstraße, Hintere Kreuzgasse und Hindenburgstraße besteht zusammen mit dem Haus Hintere Kreuzgasse Nr. 1 aus insgesamt drei Gebäuden. Das Doppelanwesen in der Bahnhofsstraße wurde auf eigene Rechnung vom Hildburghäuser Architekten August Berger errichtet. Er hatte zuvor 1902 die Baufirma Carl Kleemann erworben[1] und übernahm die Planungen des Baurates Carl Kleemann für ein Miets- und Geschäftshaus auf dem Areal. Berger kaufte die vor allem mit Gerberhäusern bebauten Grundstücke und errichtete nach Erhalt der Baugenehmigung im Jahre 1904 als erstes mit Fassadenänderungen das Haus in der Hinteren Kreuzgasse 1, das 1908 fertiggestellt war. Nach Erteilung der Baugenehmigung im Jahre 1910 für den Komplex in der Bahnhofstraße wurden noch Änderungen an den Fassadenplänen vorgenommen und der westliche Abschnitt bis auf das Eckhaus zur Hinteren Kreuzgasse in Angriff genommen. Das an der Straßenecke stehende Haus (ehemals Bahnhofstraße 8) des Kaufmanns Carl Thomas, der dort ein Lebensmittelgeschäft betrieb, kam nachträglich erst 1911 zwecks Abbruch und Neubau in Bergers Besitz. 1912/13 war das Doppelhaus, das drei Gerberhäuser ersetzte, fertiggestellt. Im Haus Nr. 12 wohnte unter anderem der Maler Heinrich Höllein.
Im Jahre 1977 wurden die bauzeitlichen Vitrinen im Erdgeschoss durch moderne Schaufenster ersetzt und die Erker saniert, nachdem der Konsolerker des Gebäudes Nr. 10 in der Hinteren Kreuzgasse ohne weitere Folgen herabgestürzt war. 1989 kamen Renovierungs- und Umbauarbeiten im Dachgeschoss zur Ausführung. Insgesamt besitzt das Anwesen noch eine Vielzahl gut erhaltene Details seiner ursprünglichen Ausstattung.