1913 gab es in diesem Kinematograph einen Brand. Ich nehm mal an dass es dann nicht mehr in Betrieb genommen wurde. Leider hab ich kein Adressbuch für die Zeit danach.
In dem neuklassizistischen, villenartigen Wohn- und Geschäftshaus, das 1867 von August Friedrich Franke als kubisches Wohnhaus erbaut wurde, richtete 1912 eine Bäckerei mit Cafégarten ein, in dem eine separate Backstube errichtet wurde. Die letzten Umbauten erfolgten 2001 durch den Einbau eines Fahrstuhls und den Ausbau des Mansardpyramidendachs mit Dachgauben. Der Backofen im Garten ist erhalten.
Das Gebäude weist Merkmale verschiedener Baustile des 19. Jahrhunderts auf, insbesondere des Historismus mit Anklängen an die Neorenaissance. Um eine präzisere Einordnung vorzunehmen, betrachten wir die charakteristischen Details:
Das Gebäude präsentiert sich als zweigeschossiger Bau mit einem markanten, seitlich angeordneten Turmerker. Dieser Turmerker verleiht dem Gebäude eine asymmetrische, aber dennoch ausgewogene Silhouette. Die Fassade ist durch eine horizontale Gliederung mittels Gesimsen strukturiert. Die Fenster sind unterschiedlich gestaltet: Im Erdgeschoss finden sich schlichte Rechteckfenster, während im Obergeschoss und im Turmerker Rundbogenfenster bzw. Fenster mit Segmentbögen dominieren. Diese Vielfalt in der Fenstergestaltung ist typisch für den Historismus. Die Fensterrahmungen sind betont und heben sich farblich von der Fassade ab. Der Turmerker ist ein besonderes Merkmal des Gebäudes. Er ist mit einem spitzen, geschwungenen Helm gedeckt und trägt zur malerischen Wirkung des Gesamtbildes bei. Solche Turmerker waren im Historismus beliebt und wurden oft an Wohnhäusern angebracht. Das Dach scheint ein Satteldach mit geringer Neigung zu sein. Der Turmerker besitzt ein eigenes, spitzes Dach. Die Fassade ist verputzt und gestrichen. Die Fensterrahmungen und Gesimse könnten aus Sandstein oder einem ähnlichen Material bestehen.
Die Architektur des späten 19. Jahrhunderts war durch den Historismus geprägt, der sich durch die Wiederaufnahme und Variation historischer Stile auszeichnet. Bei diesem Gebäude lassen sich folgende Einflüsse erkennen: Die Verwendung von Gesimsen, die betonten Fensterrahmungen und die symmetrische Anordnung einiger Fensterachsen erinnern an die Renaissance. Die Kombination verschiedener Stilelemente, die asymmetrische Gestaltung durch den Turmerker und die Betonung des Dekorativen sind typisch für den Historismus.
Das Gebäude ist ein typisches Beispiel für den Historismus des späten 19. Jahrhunderts. Es kombiniert Elemente der Neorenaissance mit anderen historistischen Stilelementen. Der markante Turmerker und die abwechslungsreiche Fassadengestaltung verleihen dem Gebäude seinen individuellen Charakter.
Das Gebäude präsentiert sich als ein eher schlichter, zweigeschossiger Bau mit einem Satteldach. Die Fassade ist verputzt und in einem hellen Farbton gehalten, was ihr eine gewisse Leichtigkeit verleiht: Das Erdgeschoss ist durch große Schaufenster geprägt, die den Blick in das Geschäft freigeben. Über den Schaufenstern befindet sich ein schmaler, zurückspringender Geschossstreifen, der das Erdgeschoss vom Obergeschoss abtrennt. Das Obergeschoss ist durch drei Fensterachsen gegliedert, wobei die Fenster in einem einfachen, rechteckigen Format gehalten sind.
Hier noch ein altes Bild vom Haus ohne dem flachen Vorbau. Kann mich noch erinnern, dass früher ein kleiner Lebensmittelladen im Vorbau existierte. Müsste so Mitte der 1960iger Jahre gewesen sein.3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zitat von Christian im Beitrag #20Bahnhofstraße 10
Im Jahre 1977 wurden die bauzeitlichen Vitrinen im Erdgeschoss durch moderne Schaufenster ersetzt und die Erker saniert, nachdem der Konsolerker des Gebäudes Nr. 10 in der Hinteren Kreuzgasse ohne weitere Folgen herabgestürzt war.
Ich kann mich erinnern, dass Ende der 1960er Jahre an einem der Häuser zur Bahnhofstraße auch schon ein Erkerboden abgestürzt ist und man kurze Zeit von außen in die Wohnung hineinsehen konnte. Glücklicherweise gab es auch damals keine Verletzten oder gar Toten.
Der Korbwarenfabrikant Otto Gagel benannte sein 1905 von Paul Schaarschmidt erbautes Wohnhaus mit Eckerker und Fachwerkobergeschoss Villa Sophie nach seiner Frau. Das in seiner Fassadengestaltung etwas chaotisch wirkende Haus zeigt neben Jugendstilelementen auch solche des Historismus. Ein gewaltiger dreiachsiger Erker unter einem geschweiften Ziergiebel beherrscht die Straßenfront.