Diese Postkarte aus der Zeit um 1970 zeigt eine malerische Ansicht einer sich im Wandel befindenden Stadtlandschaft. Die Aufnahme wurde vom Judenberg aus in Richtung Kürengrund gemacht und fängt den Kontrast zwischen der älteren Kriegerdanksiedlung und den modernen Neubauten ein.
Im Vordergrund erkennt man die charakteristischen Häuser der Kriegerdanksiedlung, die ab 1920 als Wohnsiedlung für Kriegsveteranen errichtet wurden. Die Siedlung besteht aus kleinen Einfamilienhäusern mit roten Dächern und weißen Fassaden, die in einer geordneten Struktur entlang der Straße angelegt sind. Diese Häuser spiegeln die traditionelle Architektur ihrer Zeit wider, mit steilen Satteldächern und einer beschaulichen, dörflichen Atmosphäre.
Im Gegensatz dazu stehen die Neubauten, die zwischen 1965 und 1971 im Rahmen des Demonstrativ-Bauprogramms („Demo“) entstanden. Diese Bauinitiative war typisch für die 1960er Jahre, als Wohnraum durch moderne Bauweisen möglichst effizient geschaffen werden sollte. Auffällig sind hier die hoch aufragenden Mehrfamilienhäuser mit flachen Dächern und einer klar strukturierten Beton-Glas-Fassade, wie sie für den Brutalismus und die funktionalistische Architektur jener Zeit typisch waren. Daneben sind auch Reihenhäuser mit Flachdächern und großen Fensterflächen zu erkennen, die das moderne Wohnen mit Licht und offenen Räumen betonten.
Der Hintergrund der Aufnahme wird von den sanften Erhebungen der „Langen Berge“ dominiert, die der Szenerie eine natürliche Rahmung geben. Die grünen Felder und Wälder stehen in einem spannenden Kontrast zu den modernen Betonbauten, die den Fortschrittsgeist der späten 1960er Jahre repräsentieren.
Insgesamt vermittelt die Postkarte ein Bild des architektonischen und gesellschaftlichen Umbruchs jener Zeit, in der man versuchte, moderne Wohnkonzepte mit traditionellen Siedlungsstrukturen in Einklang zu bringen.

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