Ich bin gerade dabei eine Fotodokumentation nächtlicher Bilder von der Veste zusammenzustellen. Darunter sind auch Bilder des barocken Portals am südlichen Eingangs. Das Portal baute man ja im Jahr 1671. Ist irgendwo festgehalten oder bekannt, wann und wer das Portal zuletzt renoviert hat? Nach meinem Wissen kommen dafür eigentlich nur von Heideloff oder Bodo Ebhardt in Frage. Danke vorab für die Rückmeldung.
Zitat #27 Rolf Metzner: ........ Auf dem Bild sieht man auch noch den alten Abdruck eines Firmennamens, "Müller". Weiß jemand was dort für ein Laden war? ........
Danke! Und wie ich sehe habe ich aus "Fenninger" einen "Pfenninger" gemacht.
"Ich denke, dass das eine gute Ergänzung zu den bisherigen Straßenreihen ist. Eventuell lassen sich die bisher zusammengetragenen Informationen hier in einem Gesamtbild zusammenfassen."
Ich denke, dann werde ich das mal, wohl zuerst mit den Straßenzügen die hier noch recht spärlich oder gar nicht vorhanden sind, weiter ausarbeiten und ansonsten dabei die Gedanken von Stammbus und Sputnik60 mit aufgreifen. Ich habe jetzt über das Wochenende mal in die Bilder meines Vaters gespitzt. Er hat interessante Aufnahmen von der 925-Jahr-Feier 1981 in Coburg, vom Deutschen Turnfest 1960 (100-jähriges) in Coburg wo die Feierlichkeiten ja im alten VFB_Stadion stattfanden. Dies mit dem Besuch des damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke, der damals mit einem Hubschrauber der US-Army eingeflogen wurde. Es sind auch andere Bilder (Zech,Oberer Bürglaß,Umbau Tiefgarage Oberer Bürglaß,Hochwasser)vorhanden. Diese Bilder werde ich, ich muss die Bilder aber erst noch etwas retuschieren, so peu à peu mit einfließen lassen.
Kann jemand zuordnen wo es da gebrannt hat, und wann das war?
Das Haus Steinweg 18 hat von der Seite am Unteren Bürglaß betrachtet eine ähnliche Lage wie sein Gegenüber, die Nummer 20. Auch dieses Haus liegt mit seiner Langseite am Unteren Bürglaß und hat dort den Zugang ins Haus. Das Eckhaus zeigt sich heute als dreigeschossiger Bau, der auf der Bürglaß-Seite in den beiden Obergeschossen neun Achsen aufweist. Die in den Steinweg zeigende Giebelwand hat 6 Achsen in den beiden oberen Geschossen.Beide Fensterachsen sind in Dreiergruppen zusammengefasst. Hier zwei Bilder aus dem Jahr 2009:
Die Existenz des Hauses reicht wohl bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zurück.Gut 200 Jahre, zwischen 1685 und 1893, war das Haus meist in Besitz von Bäckern.Im Jahr 1855 sind Umbaumaßnahmen dokumentiert, bei denen der Bäcker Johann Oehrl die Eingangstür und den Backofen versetzen ließ. Die Ladengestaltung mit Schaufenstern waren schon seit früheren Jahren der Giebelwand-Seite, die zum Steinweg zeigt vorbehalten: im Jahr 1924 ließ ein Max Roth bei einer Ladenerweiterung ein Renaissance-Rundbogenportal aus dem Jahr 1550 im Steinweg einbauen. An der Ecke des Hauses wurde im Jahr 1948 die letzte Gaslaterne Coburgs abmontiert. Bei einem Dachgeschossausbau des Walmdachs wurden im Jahr 1956 die Gauben eingebaut. 1958 schließlich versetzte man das Renaissance-Portal aus dem 16.Jahrhundert bei einem weiteren Ladenumbau an die heute zu sehende Stelle des Hauseingangs.
Auf der der Abbildung unten sieht man die Bauarbeiten im Jahr 1958. Zu dieser Zeit befand sich das Haus im Besitz der Familie Fenninger, die, man sieht es auf der Aufnahme, einen Friseursalon hatte. Etwa am linken Bildrand wurde das Portal eingesetzt. Der Laden war dann nach dem Umbau wesentlich größer und vom Steinweg her zugängig. von der Seite am Bürglaß konnte man damals durch die heute zugeklebten Schaufenster in den Friseursalon blicken. Familie Fenninger hat eine Tochter, Brigitte Fenninger, verheiratete Singer. Diese machte sich später, als die Eltern ihren Salon schlossen,in Dörfles mit einem eigenen Salon selbstständig.
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In den Ladenräumen war dann etliche Jahre, 2009 sieht man es noch auf den Aufnahmen ganz oben, "Der Club" von Bertelsmann, entstanden aus dem Bertelsmann Lesering, eingemietet.Bereits 1954 hatte das Unternehmen über eine Million Mitglieder, wobei ich mich erinnern kann, dass die Mitgliedsweber nicht gerade zimperlich bei der Akquise vorgingen. Heute ist im Laden der Optiker "Busch" angesiedelt. Dieser war früher einmal schräg gegenüber, dort wo auf dem einen Bild das Tabakwarengeschäft Derks zu sehen ist. Auf dem Bild sieht man auch noch den alten Abdruck eines Firmennamens, "Müller". Weiß jemand was dort für ein Laden war? Es war ein Friseurladen - Danke an Rolf Mentzner für die Bestimmung.
Am Steinweg waren zu diesem Zeitpunkt der "Tabakwaren-Derks" und nebenan der Schreibwaren- und Zeitschriftenladen "Zirkel" zu Hause. Beim "Zirkel" wurde ich später immer mit den nötigen schulischen Utensilien versorgt. Dort habe ich auch meine ersten Comics erstanden. Auf dem folgenden Bild sieht man die beiden Läden.
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Zum Abschluss noch ein Bild vom Unteren Bürglaß:
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Ich habe noch katalogisierte Bilder, alle aus dem Jahr 2009, von folgenden Straßenzügen:
Ich bitte um Feedback der Mitglieder ob es interessant ist, diese hier ähnlich wie den nun abgeschlossenen Unteren Bürglaß einzustellen. Auch habe ich noch aus dem Fundus von meinem Vater alte Aufnahmen von Coburg wie beispielsweise vom Rosengarten um die 50er/60er. Diese muss ich aber erst noch durch- und aufarbeiten.
Zu "Unterer Bürglaß 11" kann ich ein historisches Foto beitragen:
Ein prima Foto. Man sieht, das sich die Fassade bis auf das Erdgeschoss nicht verändert hat. Dort wurde wohl irgendwann bis zu Beginn der 60er der Laden umgebaut.
Das Haus Unterer Bürglaß 11 ist ein dreigeschossiges Haus. Im 2. und 3. Geschoss zeigt es sich mit sechs Achsen, im Erdgeschoss befindet sich links der Hauseingang rechts daneben ist der Eingang zu einem Laden,der zwei Schaufenster hat. Das Dach besitzt eine größere mittige Dachgaube mit zwei Fenstern. Auf jeder Seite befindet sich noch eine kleine Gaube. Die Fassade des Hauses ist verputzt. Das Haus gehört oder gehörte einer Familie Burg. Anfangs der 60er war in den Ladenräumen ein Lebensmittelgeschäft mit Milchwaren, Koslowski hieß es. Dort wurde die Milch noch mit einem Milchabfüllgerät in Glasflaschen abgefüllt und mit Aluminiumkappen verschlossen. Später, nachdem der Laden zugemacht hatte, gab es im Oberen Bürglaß 20 , im Haus der Fleischerei Boseckert noch einen Lebensmittelladen, der von einer Marie Fiedler betrieben wurde, dort habe ich auch noch als Kind Milch geholt die von ihr in Flaschen abgefüllt wurde. In den 60ern siedelte sich dann die aus Hof stammende Familie Gahn an, die in den Ladenräumen ein Gardinenfachgeschäft, "Die Gardine" eröffnete. Etwa Ende der 70er/Anfang der 80er, ich kann es nicht genau sagen, zog dann die Familie mit dem Laden in den Gemüsemarkt 1 um. Der Laden ging bis zum Oberen Bürglaß durch und war auch von dort zugängig.
In den Laden zog dann in den 70er/80ern die Firma "Blumen-Sachse" ein. Um 1988 war denn eine Firma "Klick" dort ansässig. Es folgten "Die Schatulle",ein Fachgeschäft für Miederwaren (um 2009) und zuletzt die "Lichtstube", auch unter Bine's Handarbeitsstube bekannt (2021). Der Laden ist aber kürzlich aufgegeben worden.
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Es gab hier bei den Läden öfters Wechsel. Durchaus möglich, dass dazwischen noch andere Firma dort ansässig waren. Ich habe darüber allerdings bislang keine Unterlagen gefunden.
Ich habe einen ordentlichen Fundus an Bildern von Coburg, meist aus neueren Zeiten und bin gerade dabei einen Bildband (einen etwas anderen wie üblich) zusammenzustellen. Auf meiner aufgeführten Homepage:
kann jeder der Interesse hat, das Entstehen mitverfolgen.Hierbei bin ich bei dem ein oder anderen Themenkreis, auch über den Unteren Bürglaß, textlich sicherlich auf Unterstützung angewiesen, wobei ich hoffe, dass ich diese hier finde. Aktuell bin ich mit meinen Bildern und meinen Storys dazu gerade beim Grabungsmuseum im Kirchhof angelangt.
Das Haus Unterer Bürglaß 9 wurde im 2. Weltkrieg in den letzten Kriegstagen, am 10.April 1945, die Stadt stand unter Artilleriebeschuss,von einer Bombe oder Granate getroffen. Der vordere Bereich des Hauses wurde zerstört. Dabei muss wohl die Tochter der Familie Baumann, denen das Haus gehörte, ums Leben gekommen sein, da sie es nicht mehr rechtzeitig in den Keller schaffte. Unsere Familie erzählte immer, dass die Granate wohl an der Kante des Hauses Unterer Bürglaß 12 gegenüber abprallte und dann im Haus 9 detonierte. Eigentlich schwer vorstellbar. Bis aus das Erdgeschoss wurde das Haus Unterer Bürglaß 9 nicht wieder aufgebaut.
An eine Kohlenhandlung kann ich mich dort nicht mehr erinnern. Zu meiner Kinderzeit war dort ein Fischgeschäft der Familie Baumann ansässig.Auf die Osterfeiertage vor Karfreitag und zu den Weihnachtsfeiertagen haben wir dort immer als Kinder die in Wannen herum schwimmenden Karpfen bewundert. Diese wurden dann rechtzeitig, meist gegen Vorbestellung, frisch auf dem Gemüsemarkt verkauft und dort geschlachtet.
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Nach Schließung der Fischhandlung zog im Jahr 1987 der Mineralien-Shop Zenzinger dort ein, der dort bis zum heutigen Tag Mineralien,Mineralien-Schmuck,Steinheilkunde und Salzlampen anbietet.
Das unter Denkmalschutz stehende Haus Unterer Bürglaß 5-7 besteht aus zwei einzelnen mittelalterlichen Häusern, die unter einem hohen Satteldach mit zwei Ebenen zusammengefasst sind. Ursprünglich 2-geschossig zeigt sich die Fassade heute mit dem ausgebauten Satteldach im ersten Stock mit acht Achsen,darüber das ausgebauten Dach hat sechs Achsen und im Giebel 2 Fenster. Im Erdgeschoss sind 2 separate Hauseingänge für die Nr. 5 und die Nr. 7. Im Jahr 1870 wurde für den Schreinermeister Solcher die Treppe mit Flur und Eingangsbereich auf die rechte Seite verlegt um 1883 den Einbau eines kleinen Ladens zu bewerkstelligen.
In den 60er Jahren war das Haus im Besitz des Sargmachers Karl Solcher. Vorn im Laden war eine kleine Tierhandlung, die von der Ehefrau Gertrud Solcher geführt wurde. Im hinteren Bereich des Hauses, das bis zum Gemüsemarkt hindurch ging,waren das Sarglager und die Schreinerei für die Sargfertigung untergebracht. Wurde bei einem Sterbefall ein Sarg benötigt, holte diesen der Leichenwagen des Bestattungsunternehmens direkt am Gemüsemarkt ab,wo der Sarg in den Wagen geladen werden konnte. Ich kann mich erinnern, dass wir als Kinder öfters die Abkürzung durch den Laden und die Schreinerei genommen haben, wenn wir zum Spielen auf den Gemüsemarkt und in den "Bulgarengarten" ( heute Josias- oder Prinzengarten) gingen. Ich kann mich auch noch an Karl Solcher als einen gemütlichen freundlichen Mann erinnern, der nicht aus der Ruhe zu bringen war.
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Man sieht es der Fassade an, die Geschosshöhe im ersten Stockwerk ist sehr niedrig. Tatsächlich sind die Wohnungen dort nicht für große Menschen gemacht. Wenn die Raumhöhe dort 1,80 Meter beträgt ist das wohl noch großzügig bemessen.
In den 70ern mietete sich im Haus Nr. 5 ein kleines Versicherungsbüro ein. Erst war eine Gothaer Filiale, betrieben von Lutz Peter Poblotzki und Herold Newcomb darin, später führte Lutz Peter Poblotzki das Versicherungsbüro dort erst als Victoria-Filiale und dann später bis etwa Ende der 90er als ERGO-Filiale weiter. Heute stehen die Räume leer. Familie Solcher hat eine Tochter,ebenfalls Gertrud genannt. Gertrud Heier betrieb nach dem Tod von Karl Solcher und dem Ruhestand von Gertrud Solcher in dem Laden im Haus Nr.7 eine Heißmangel. Ich bin mir nicht sicher, denke aber, dass diese inzwischen auch nicht mehr geöffnet ist.
Das nachfolgende Haus Unterer Bürglaß 3 ist ein dreigeschossiges Haus, das sich in der ersten und zweiten Etage mit fünf Achsen zeigt. Das aufgesetzte ausgebaute Dachgeschoss hat drei unregelmäßig angebrachte Fenster.Die Fenstereinfassungen im ersten Stock zeigen sich im Gegensatz zu den Fenstern im 2. Stock, die schmucklos gerahmt sind, an der Oberkante mit einem leichten überstehenden Gesims. Das Dachgeschoss und die beiden oberen Etagen sind verputzt. Das Erdgeschoss, in dem sich vier Fenster befinden, hat auf der rechten Hausseite den Hauszugang mit der Haustür. Es ist aus Sandsteinblöcken gebaut oder verblendet. Das Haus ist nicht denkmalgeschützt. Es ist ein reines Wohnhaus, das ich auch nur als solches kenne.
In diesem Haus wohnten meine Großeltern, Familie Wöhl,mütterlicherseits schon seit etwa Anfang der 50er Jahre im zweiten Stock bis zum Jahr 1968. Das Haus gehörte damals in den 60ern einer Frau Schuch.
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Ich kann mich noch entsinnen, dass im Haus die Toilette wie früher üblich, im Treppenhaus in einer Nische beim ersten Stock war. Die Wohnungen hatten noch keine eigenständigen Toiletten.
Die geraden Hausnummern sind durch, jetzt arbeite ich mich über die ungeraden Hausnummern wieder hinunter zum Steinweg. Das dreigeschossige Eckhaus Unterer Bürglaß 1, zwischen dem Forkel'schen Garten mit dem Stadel und dem Gebäude ist die Einfahrt zum Gemüsemarkt,zeigt sich auf der Seite am Bürglaß mit einer 8-achsigen Fassade. Die verputzte Fassade hat im Erdgeschoss vier horizontal laufende, unterbrochene Mauerblenden, die bis auf Höhe des Abschlusses der hohen Eingangtür reichen. Das Baujahr des Hauses ist mir nicht geläufig. Im Erdgeschoss ist ein Laden eingebaut.
An die dortigen Bäckereien Kraft bzw. Peter Sommer kann ich mich nicht mehr erinnern. In meiner Kindheit in den 60ern gehörte das Haus der Familie Friedrich Schwarzer, die ebenfalls im Erdgeschoss eine Bäckerei betrieben. Am Bürglaß war die kleine Ladenstube mit dem zu sehenden Eingang. In den Räumlichkeiten dahinter, die bis zum Gemüsemarkt reichten, befanden sich die Backstube und die gewerblichen Räume. Die Familie wohnte im Haus darüber im ersten Stock. Darüber war in den 60ern noch eine Familie Lange zu Hause.
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Ich kann mich noch an den leckeren Duft erinnern,wenn frisch gebacken war. Die Bäckerei hatte, das mag jetzt subjektiv sein, den besten Butterkuchen und den besten gefüllten Bienenstich in der Stadt. Auch der Zwiebelkuchen war der beste in der Stadt. Er hatte immer besonders viel Speck auf den Zwiebelbelag. Wir haben immer die Zeiten abgepasst, wenn frisch gebacken wurde - der frische Kuchen waren meist schnell ausverkauft.
Ende der Siebziger schloss die Bäckerei altersbedingt ohne Nachfolger. Seit 1978 war dann dort die Wegwarte, ein Bio - Naturkostladen mit Obst- und Gemüse, geführt von Gunter Knoch, angesiedelt. Auch dieser ist inzwischen nicht mehr geöffnet.
Zitat von Rolf Metzner zu Beitrag #21: "Du meinst doch sicher das Foto mit dem Zeppelin (der ist übrigens m.E. in dieses Foto "hineinkopiert" worden):Die Straße links im Vordergrund ist der Mühldamm; Du siehst sogar davor noch die Itz!Standort des Fotografen war der Plattenäcker!"
Das Haus vorn links im Vordergrund an der Itz müsste das Anwesen von Zelder,Mühldamm 1 sein. Das Haus dahinter gehörte meinem Schwiegervater Adam Kobriger, dem Gemüse-Kobriger. Was ich nicht zuordnen kann,ist das Gebäude rechts vorn.
Das hier ist dann die Fortsetzung mit der Itzbrücke,der Rückert- und der Berufsschule und die Häuserzeile an der Lossaustr.
Das Eckhaus zum Unteren Bürglaß ist adressiert unter Oberer Bürglaß 11. Das Gebäude wurde, teilweise zeigt es noch alte Bausubstanz aus dieser Zeit, wohl im 17. Jahrhundert erbaut. Nachweislich erwähnt wird es im Jahr 1730 als zweigeschossiges Eckhaus mit drei Stuben und einem Stall.
Im Jahr 1867 baute man einen Laden ein und im Jahr 1876 stockte der Zimmermeister Carl Immler das Gebäude auf drei Stockwerke auf. Heute zeigt sich das dreigeschossige Baudenkmal zum Oberen Bürglaß mit einer sechsachsigen Fassade in den ersten beiden Stockwerken. Das Giebeldach weist zum Oberen Bürglaß hin ein Zwerchhaus mit 2 Achsen auf. Im darüber befindlichen Tympanon befindet sich ein Fenster. Links und rechts des Zwerchhauses befinden sich symmetrisch angebracht zwei kleine Dachgauben. Die Giebelseite zum Unteren Bürglaß besitzt im ersten und zweiten Obergeschoss nur noch eine Achse, zwei weitere Fensterachsen schloss man im Jahr 1968.Im Spitzgiebel des Satteldachs sind zwei Fenster eingelassen. Über den beiden Fenstern sieht man noch mittig ein kleineres Fenster.
In meiner Kindheit in den 60ern war in dem 1867 geschaffenen Laden im Erdgeschoss ein Groß- und Einzelhandel der Firma Willy Windt angesiedelt. Familie Windt hatte einen Dackel, Putzi hieß er, der immer ohne Leine unterwegs war. Zur damaligen Zeit ging das noch, meistens lag er in Hausnähe am Bürgersteig herum und sonnte sich. Wäre heute undenkbar. Nach Aufgabe des Ladens ist seit dem 03.08.1979 dort die Firma "Pfeifen-Stube Frost" zu Hause. Neben der Herstellung,Reparatur und dem Verkauf von Pfeifen ergänzten das Sortiment Tabakwaren,Zeitschriften, Feuerzeuge (Zippo) und ein Sortiment an Whisky und Rum. Heute sieht man noch die Firma mit ihren Logos an der Ecke Oberer/Unterer Bürglaß. Der Inhaber, Dieter Frost, hat aber altersbedingt, Anfang 2020 begann der Ausverkauf, seinen Laden aufgegeben.
Über das Haus Unterer Bürglaß 2 habe ich nur wenig an Wissen und Material.
Ich kann mich noch erinnern, das es zu meiner Kindheit einen offenen Eingang über ein paar Treppen hatte, und dass dort eine Zeitlang ein Versicherungsbüro, es könnte die Agentur Rudolf Reichel mit einer Aachener und Münchener Filiale gewesen sein,auch eine Druckerei habe ich da noch nebulös im Hinterkopf, vorhanden war. Da bin ich mir aber sehr unsicher. Vielleicht weiß hier jemand mehr darüber.
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In den 70er oder 80ern wurde das Haus von der Friseurfamilie Kestel, die aus Kronach kamen, gekauft. Seitdem ist dort der Salon Kestel angesiedelt. Zuerst geführt von Klaus Kestel, hat ihn dann später die Tochter übernommen und führt in bis heute als Haarstudio Kathrin Kestel weiter.
Das Haus Unterer Bürglaß 4, ein recht schmales Haus, war zu meine Kindheit in den 60ern ein reines Wohnhaus. Ich weiß nur noch, dass dort eine Familie Köhler wohnte, die eine Tochter Ute hatte, mit der ich gespielt habe. In den 80ern wurde das Haus abgerissen. Es dauert bis weit in die 90er, bis es wieder aufgebaut wurde. In dieser Zeit präsentierte es sich als Baulücke und Schandfleck für das Coburger Stadtbild.Anfänglich sah man einen wüsten Steinhaufen, der später notdürftig mit eine Baufolie, zeitweise mit einem Bretterverschlag das Loch verdeckte.
[[File:0437-0006733-1.jpg|none|auto]] Hier ein Scan eines analogen Fotos vom März 1993.Die Lücke ist notdürftig mit einer Plastikfolie abgesperrt.
[[File:UNT_015-1.jpg|none|auto]] Das Bild aus dem Jahr 2009 zeigt das neu errichtete Haus, in dem ein Laden eingebaut wurde.Dort sieht man die Firma "Ernährungsberatung Schön & Gesund" von Peter Sorgatz. Im Haus ist heute noch das hier im ersten Stock befindliche "Ilonas Fingernagel-Studio" vorhanden. Im Laden findet man mittlerweile das Thai-Massage Unternehmen Sabay.
Architektonisch fügt sich das Gebäude heute als dreigeschossiges, auf den ersten beiden Stockwerken die Fassade mit vier Achsen ( je 2 Doppelfenster) passend in das Straßenbild ein.Das verputzte Haus zeigt im Dachgeschoss ein überdimensionales Zwerchhaus mit 2 großen bodentiefen Fenstern und einem spitzen,steilen Giebeldach, in dem ein kleines dreieckiges Fenster eingelassen ist. Der Eingang zum Haus und zum Laden im Erdgeschoss ist Passagen-artig zurückgesetzt, um für den Laden Schaufensterfläche zu bekommen.
Im Haus Unterer Bürglaß 6 war bis um die 70er ein Ladengeschäft der ehemaligen Lebküchnerei Dorn im eigenen Haus zu finden. Im Laden der auch als "Schmätzles-Dorn" bekannten Firma wurden in meiner Kindheit von Albert Dorn und seiner Frau neben Süßigkeiten und natürlich Lebkuchen auch ein kleines Sortiment an Haushaltswaren angeboten. Sehr beliebt bei uns Kindern war es, dort für 10 oder 20 Pfennig "Bruch" zu erstehen. Das waren in Brieftüten verpackte Bruchteile von Schokolade,Bonbons oder auch Lakritze, die auf normalen Wege nicht mehr verkäuflich waren. Wenn man Glück hatte, war auch mal eine Praline darunter. Nach Aufgabe des Ladens in den 70ern war der kleine Laden zeitweilig vermietet: es war zu dieser Zeit schwierig dort einen dauerhaften Mieter zu finden - es gab dort für den Laden keine Toiletten.In der 80er Jahren haben wir den Laden mit dem kleinen Verkaufsraum als Lagerraum und das dazugehörige Schaufenster für Dekorationen angemietet.
Das Bild zeigt das Haus im Jahr 2009. Im Laden des Hauses ,das inzwischen schön renoviert ist, sieht man ein Art-Deko-Geschäft. Die Firma,eine Goldschmiede-Werkstatt für Schmuck-Kunst und Antikes geführt von Nicole Sippel ist heute noch dort eingemietet.
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Das Haus wurde um das Jahr 1730 erstellt. Schon seit 1800 ist es traditionsgemäß im Besitz von Lebküchnerfamilien.Im Jahr 1904 wurde von Baurat Max Frommann der kleine Laden für den Lebküchner Georg Dorn eingebaut. Architektonisch gesehen zeigt sich das Objekt als dreigeschossiges Gebäude. Im ersten und zweiten Obergeschoss hat es eine fünfachsigen Fassade. Das Dachgeschoss mit seinem traufständigen Mansarddach weist drei symmetrisch angeordnete Hausgauben auf. Zwei mit je einem Fenster, dazwischen eine Gaube mit einem Doppelfenster. Interessant ist das komplett gemauerte Erdgeschoss, die Obergeschosse bestehen aus ausgemauerter,verputzter Fachwerkkonstruktion, dass neben dem Schaufenster des Ladens ein Rundbogentor mit einer hölzernen alten Haustür zeigt. Das Objekt ist denkmalgeschützt.
Im Haus wohnt heute noch der Sohn von Albert Dorn, Walter Dorn, ein beliebter und bekannter Organist in Coburg.
Ein paar Worte noch zur Herkunft des Namens "Bürglaß": Man vermutet ja, das die Bezeichnung aus dem mittelhochdeutschen „burclite“, was für "Abhang eines Burgberges" steht, herrührt. Ich sehe das ganz banal: Nach meinem Empfinden leitet sich der Name "Bürglaß", der Obere und Untere Bürglaß führen ja, früher durch das Bürglaßtor zur Veste, aus dem "Durchlass zur Burg" ab.
Ja davon ist mir als Kind auch immer erzählt worden. Es ist mit jedoch nie gelungen, das einmal zu sehen.
Die Löwen stehen ja erst seit etwa 1974 an den Treppen. Davor standen sie,so habe ich es aus meinen Kindheitstagen in Erinnerung, etwa mittig zum Theaterplatz hin an einem großen gusseisernen Gittertor. auf der Seite wo früher eine Straße die Georgengasse mit dem Oberen Bürglaß verband.Wäre auch interessant zu wissen, ob die einen Namen hatte. Der ganze Garten war ja bis zur Umgestaltung des Gemüsemarkts von einer hohen Sandsteinmauer umgeben, auf der ein massiver Eisenzaun mit kräftigen floralen Ranken angebracht war. Wir sind da als Kinder immer, sehr zum Leidwesen des damaligen Hausmeisters,Fischer hieß er, abkürzend in den Garten hinein und wieder hinausgeklettert. An der Ecke zum Haus Gemüsemarkt 4 befand sich im Garten unter großen Kastanienbäumen ein größerer Sandkasten, in dem wir im Herbst immer Laubburgen aus den Blättern, die wohl die Angestellten des städtischen Gartenbauamts zu großen Haufen zusammengerecht hatten, bauten. Existieren noch Fotos von dem Tor und dem alten Zaun?
Ich bräuchte auch Hilfe bezüglich des häufigen Umzugs des Josisasdenkmals am Theaterplatz. Auf Abbildungen der Jahre 1911/1913 sieht man das neu aufgestellte Denkmal mittig in der von einem eisernen Zaun umrandeten Grünfläche auf dem Theaterplatz stehen. Das war wohl der immer erwähnte ursprüngliche originale Standort. Auf Bildern von 1968/69 sieht man das Denkmal dann nach dem Wegfall der Straße, die zwischen dem Prinzengarten und der Grünfläche auf dem Theaterplatz zum Oberen Bürglaß verlief, seitlich am Weg der neu gestalteten Anlage stehen. Dabei ist textlich immer von ein Standortänderung die Rede. Nach Umgestaltung des Platzes zum Bus-Rendezvous-Platz 2007 heißt es, das Denkmal wurde etwas seitlich gedreht wieder an seinem ursprünglichen Standort aufgestellt. Müsste dieser dann aber nicht mehr weiter mittig auf dem Theaterplatz sein, oder spielen mir da die Perspektiven und die Brennweiten der verschiedenen Bilder einen Streich?
Das Haus Unterer Bürglaß 8 gehörte in den 60ern der Familie Werner und Elise Lorenz. Herr Lorenz war bei der Deutschen Bahn angestellt, seine Frau war Hausfrau. Als ich klein war, hatte sie eine Flaschenbierhandlung im Haus. Ich kann mich erinnern, dass unsere Familie dort auch immer Getränke wie Limonade und Bier eingekauft hat.Die Flaschen konnte man einzeln kaufen. Ich habe hier um die Zeit einen Preis von etwa 60 bis 90 Pfennig pro Flasche im Gedächtnis. Ich wurde da auch öfters mal zum Getränke holen geschickt.
Die Familie Lorenz hatte drei Söhne: Bernd,Erich und Michael Lorenz. Mit dem jüngsten Sohn, Michael, war ich zur Schulzeit gut befreundet.
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Ich habe einen ordentlichen Fundus an Bildern von Coburg, meist aus neueren Zeiten und bin gerade dabei einen Bildband (einen etwas anderen wie üblich) zusammenzustellen. Auf meiner aufgeführten Homepage
kann jeder der Interesse hat, das Entstehen mitverfolgen.Hierbei bin ich bei dem ein oder anderen Themenkreis textlich sicherlich auf Unterstützung angewiesen, wobei ich hoffe, dass ich diese hier finde. Aktuell bin ich mit meinen Bildern und meinen Storys dazu gerade auf dem Marktplatz beim Rathaus angelangt.
Mein Großvater meldete nach erfolgter Firmenübergabe sein Gewerbe am16.März 1911 am Unteren Bürglaß 10 als Schleiferei mit Stahlwarenhandel an.
[[File:Geschäftsanmeldung Richard Hommert 1911 .JPG|none|auto]]
Richard Hommert war seit dem 6.November 1910 mit Maria Hommert,geb, Zürl verheiratet. in den schlimmen Zeiten um den Zweiten Weltkrieg wurde die Bevölkerung auf Ihre arische Abstammung überprüft. Dies geschah durch ein Trauzeugnis, welches aus dem Traubüchern der Kirchenämter von den Gemeinden ausgestellt wurde.Hier das Trauzeugnis als Dokument hochgeladen:
[[File:Trauzeugnis Richard Hommert .JPG|none|auto]]
Aus der Ehe gingen 3 Kinder hervor: Frieda und Käthe Hommert sowie mein Vater, Wilhelm Richard Horst Dietrich Hommert, geb. 19.01.1931. Am 1.Januar 1954 übernahm mein Vater die Firma und meldete das Gewerbe auf seinen Namen an:
[[File:Gewerbeanmeldung 1954 Wilhelm Hommert sen..JPG|none|auto]]
Richard Hommert verstarb am 13.06.1955.
Mein Vater war mit Eveline Hommert, geb.Wöhl,geb. 23.08.1935 verheiratet. Am 11.Februar 1957 kam ich als einziges Kind auf die Welt. Die 60er Jahre mit dem wirtschaftlichen Aufschwung machten sich auch bei uns bemerkbar. 1968 wurde der Laden ein erstes Mal umgebaut und modernisiert. Am 20.März 1969 feierte die Firma 125-jähriges Geschäftsjubiläum.Hier hochgeladen zwei Bilder des Hauses vor dem Umbau( etwa Anfang der 60er)das andere von 1991) und zwei Zeitungsartikel dazu:
[[File:Scannen0002-1.jpg|none|auto]] [[File:Zeitungsartikel 125 Jahre Hommert (1969).JPG|none|auto]] [[File:Scannen0022-1.jpg|none|auto]]
Im Jahr 1978 wurde die alte Werkstatt im Hinterhaus abgerissen und durch eine neue moderne Werkstatt ersetzt. Dabei wurde von Familie Dorn eine Teil des Dornschen Anwesens Unterer Bürglaß 6, ein Stück des Hinterhauses,gekauft. 1983 wurde im Laden ein WMF-Studio integriert. 1989 wurde der Laden um eine Porzellan und Glasabteilung mit Gallo,Heinrich und Villeroy & Boch erweitert,1986 kam noch eine Hutschenreutherabteilung dazu.
Zum 1.1.1994 habe dann ich die Firma übernommen. Im gleichen Jahr feierte das Unternehmen150-jähriges Firmenjubiläum.
Im Herbst 1996 wurde der Laden, er war aufgrund der großen Nachfrage nach Hochzeitstischen zu klein geworden, eine Flächenvergrößerung war nicht mehr möglich, auf die untere Ebene des Filialisten K&L Ruppert, der sich im Steinweg ansiedelte, verlagert. Die alte Ladenfläche wurde vermietet. Die Werkstatt wurde noch bis knapp vor die Jahrtausendwende weitergeführt und dann an den Schleifdienst Reichel in Sonnefeld verkauft. Im Jahr 2001 wurde der Laden bei K&L Ruppert aufgegeben. Das Haus am Unteren Bürglaß wurde im Jahr 2003 verkauft. Seit etwas diesem Zeitraum ist dort bis zum heutigen Tage die "Sonderbar".