Ich lese z.Zt. ein Buch über den 1. WK.Es ist im Moewig Verlag erschienen und mit sehr vielen Bildern von den damaligen Kriegsschauplätzen ergänzt. Das Jahr 1918 brachte nicht nur das Ende des Krieges,sondern auch die sogenannte LUDENDORF Offensive.(General Ludendorf und Hindenburg waren die Sieger der Schlacht von Tannenberg gegen die Russen in Ostpreussen!) Das Deutsche Westheer wurde zu Beginn des Jahres 1918 einer grundlegenden Neuerung unterzogen!Das betraf auch die innere Führung,neben den "klassischen " Abteilungen wie "Operation,Nachschub,Feindlage" waren zahlreiche andere entstanden.Es gab nun die Abteilung "Fremde Heere" und daneben die Abteilung 3b, den militärischen Nachrichtendienst,heute dem MAD gleichzusetzen. Dem Generalstab unterstand die "Auslandsabteilung".Ihr widerum unterstand ein Bild und Filmamt,unter dem die damalige deutsche Filmindustrie zusammengeschlossen war.Sie wurde zusammengefasst zur"Universum-Film-AG".Aus dieser ging später der berühmte Fimkonzern "UFA" hervor. Kaum jemand weiß heute noch,das dies ein Abkömmling des Generalstabes aus dem ersten Weltkrieg war! Qelle:Erschienen im Moewig Verlag,Autor Dr. Christian Zentner. "Der Erste Weltkrieg,Daten Fakten Kommentare"
Hallo Gerd: Poste es nochmal... Machst Du jetzt bei der Zeitleiste mit? Dann muß ich Dein Userbild mit einfügen. Wenn ja, bitte zu allen Postings eine Quellenangabe . Du weißt doch: Wir arbeiten wissenschaftlich korrekt!
Will hier noch einige interessante Zeilen heraus greifen, die sich mit der damaligen Problematik befassen! Durch die Seeblockade der Engländer machte sich in Deutschland die Mangelwirtschaft sehr bald bemerkbar. Unverzüglich wurden alle Vorräte erfasst , schließlich beschlagnahmt und vom Staat an kriegswichtige Betriebe verteilt! Die Zivilbevölkerung spürte die Mangelwirtschaft als erste .Schon 1915 begannen Textilien knapp zu werden .Auch Leder fehlte .Solange Italien noch neutral blieb, konnten über Genua noch große Mengen an Amerikanischer Baumwolle eingeführt werden. Es wurde alles getan um an Rohstoffe zu gelangen. Chrom und Mangan kam aus der Türkei, Kohle aus Belgien und Nordfrankreich, Erdöl aus Rumänien. Sammelaktionen begannen im Reich. .Alles verwertbare wurde eingesammelt. Türklinken fanden ebenso den Weg zu den Sammelplätzen wie Firmenschilder, Kupferkessel, Beschläge von Eisenbahnwaggons usw. Schließlich wurden dann noch die Kirchenglocken von den Türmen geholt. Aber auch goldene Ringe benötigte der Staat zur Kriegsführung. In Deutschland verbreitete sich der Satz: „ Gold gab ich für Eisen“
Im Frieden lieferten die Munitionsfabriken monatlich 200 Tonnen Schießpulver.1915 waren das aber schon 4000 Tonnen und 1917 sogar 14000 Tonnen! Die freien Gewerkschaften mit ca. 2,5 Millionen Mitgliedern forderten mehr Lohn. Nach entsprechenden Verhandlungen wurde dieser auch bewilligt. Dadurch bildete sich eine Kluft zwischen den Frontsoldaten , die eine nach Pfennigen täglich bemessene Löhnung erhielten und den verhältnismäßig gut verdienenden Rüstungsarbeitern, die noch den Vorteil hatten, die Leiden, Entbehrungen und Todesgefahren der Soldaten nicht durchstehen zu müssen!
Die Lohnerhöhungen erschienen auch gerechtfertigt , weil Hausrat, Textilien usw. auf das Sechsfache gegenüber 1914 teurer geworden waren Zusätzliche Lebensmittel konnten nur zu Schwarzmarktpreisen erhandelt werden! Zur Jahreswende 1916/17 traten neben einer schweren Ernährungskrise noch ganz erhebliche Transportschwierigkeiten auf, sowie ein erheblicher Kohlenmangel .Die Haupternährung war damals für die Bevölkerung „Runkelrüben“, die in allen Variationen zubereitet wurden!! Man sprach damals in Deutschland vom „Rübenwinter“!!
Im Jahr 1913 lagen die Ausgaben des Reiches bei 2,6 Milliarden Reichsmark. Im Jahr 1917 war der normale Haushalt auf 6,9 Milliarden angewachsen. Der außerordentliche Haushalt, der die Kriegskosten betraf, war auf 45 Milliarden hochgeschnellt! Die finanzielle Last des Krieges verschob die deutsche Regierung auf die Zeit nach den Krieg, wobei der Gedanke an den deutschen Sieg und eine Entschädigung durch die Gegner eine Rolle spielte! Das Deutsche Reich forderte seine Bürger auf, sogenannte „Kriegsanleihen“ zu zeichnen. Es gab hintereinander Neun Kriegsanleihen, die insgesamt 98 Millionen Mark einbrachten. Das Geld, das die Leute damals guten Glaubens gaben, sahen sie nie mehr wieder!!
In diesen Zusammenhang sehe ich meinen „Spruch des Tages“ , den Patrik ja im Forum kommentiert hat! Qelle:Dr. Zentner,"Der Erste weltkrieg",Moewig Verlag 2ooo Raststatt.
Danke für die Links,Rolf! Das Buch "Spurensuche vor Verdun" habe ich mir gekauft.Der Autor Kurt Fischer ist ein sehr guter Kenner der Sytuation dort in Verdun!Sein letztes erschienenes Buch "Nachrichten aus dem Fort Douaumont" zeigt die Verhältnisse im Kriegsjahr 1916, mit der furchtbaren Explosions im Inneren des Forts.(Wir waren vor Jahren schon 4 mal dort und ich kenne mittlerweile das Umfeld von Verdun,auch habe ich viel darüber gelesen). gruss gerd
Wie sicher vielen bekannt ist, wurde der Waffenstillstand nach dem ersten WK im Wald von Compiegne in Nordfrankreich in einen Eisenbahnwaggon unterzeichnet.Das war in den frühen Morgenstunden des 11.Nov.1918. Dieser Waggon der heute (wieder) dort steht,ist für die Franzosen ein Nationalheiligtum! Der "Versailles Vertrag" bürdete Deutschland eine Fülle von Lasten und Demütigungen auf,die bis ins Jahr 1958(!!) reichen sollten,eine Wiedergutmachung von deutscher Seite aus wäre bis zu diesem Jahr zu leisten! Nun, es kam ja dann anders wie wir ja wissen! Doch zurück zu dem Waggon dort in Compiegne.-Als 1940 Frankreich von Deutschland eingenommen war,wurde im selben Waggon die Kapitulationsurkunde im Beisein von AH unterzeichnet und somit "die Schmach von Versailles" getilgt.
Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen,wurde nun dieser Waggon von Compiegne nach Berlin gebracht. Lange Jahre herrschte die Ansicht, das der Waggon bei einem Luftangriff auf Berlin verbrannt sein sollte, denn er war nicht mehr in Berlin zu finden!
Als dann 1989 die "Wende" kam und somit viel ans Tageslicht ,stellte sich heraus, das besagter Waggon in den letzten Kriegstagen nach Thüringen gebracht wurde.-Thüringen war ja als das letzte "Reduidt" des Reiches ausersehen worden,es wurde sehr viel nach hier verlagert,speziell in unterirdischen Stollen und Höhlen. Besagter Waggon kam nun bis zu dem kleinen Ort CRAWINKEL,der sich in unmittelbarer Nähe zum allbekannten Truppenübungsplatz QHRDRUF befindet. Hier wurde letztendlich dieser Waggon ein Raub der Flammen,hervorgerufen durch den Bordwaffenbeschuss eines Amerikanischen "Jabos". An dem Waggon,befanden sich aussen links und rechts Wappen.Es wird dort erzählt, das sich ein Anwohner ,nachdem der Waggon ausgebrannt war,so ein Wappen "unter den Nagel gerissen haben soll" Ein Wappen wäre nicht mit verbrannt gewesen! Die Franzosen bauten sich eine Replika,und stellten diese in eine Halle dort im Wald von Compiegne wieder auf. Im Sommer 1985 war ich mit Ingrid und Jens dort und wollten uns zu dritt den Waggon ansehen. Unser Jens war damals 6 Jahre alt und hatte im Campingbus tagsüber nur ein Unterhemd und eine Turnhose an.Der Zutritt wurde uns verwert,mit der Begründung,das die Kleidung des Kindes für eine Besichtigung nicht angemessen sei!!(Normal??)
Der TRÜPL Ohrdruf war einer der größten Plätze mit in Deutschland, als Pedant der TRÜPL in Grafenwöhr in der Oberpfalz. Ohrdruf findet sich zwischen Oberhof und Gotha.
Gut geschrieben, Gerd. Wenn ich sehe, wie manche Menschen in Urlaubsländern zu bestimmten Anlässen angezogen sind, kann ich über die Zutrittsverweigerung nur den Kopf schütteln.