Habe schon vor ca. einem Jahr mal was zu dem Bauvorhaben eines LS-Bunkers unter dem Schloßplatz geschrieben. Nach Akten im Stadtarchiv war aber darin nur die Rede einer LS-Anlage unter dem Hofgarten. Im Sanderbuch wird aber geschrieben, das auch ein Bunker genau unter dem Denkmal des Schloßplatzes angedacht war. Sollte Sander da etwas hinzu gedichtet haben?
Evtl. würde mir auch ein Link zu entsprechendem alten Thread weiter helfen, aber ich finde ihn nicht mehr.
in einem Buch von Eva Herold "Coburg" gibt es einen Artikel der beschäftigt sich mit den Luftschutzräumen in Coburg. Ich zitiere mal daraus
"Sofort nach dem 1. September 1939, dem Einmarsch in Polen, begann die Coburger Stadtverwaltung mit der Planung öffentlicher Schutzräume." Die Schutzräume waren in:
Schloß Ehrenburg Palais Edinburgh (Theater) Gasthof "Zum Löwen" am Oberen Bürglaß der Keller der Firma Großmann in der Unteren Anlage
"Im Rathaus war der Kohlenkeller zu einem Schutzkeller umfunktioniert, dessen Umbau 977,38 RM (Reichsmark)kostete. In Coburg wurden die letzten Luftschutzstollen im Februar 1945 gebaut." Diese befanden sich in:
Arkaden Am Schloß Hohenfels und in der Adamistraße
Danke Christian. Die o.g. Signatur kannte ich leider noch nicht. Was Du, bzw. Eva Herold nicht erwähnt sind die Deckungsgräben an den div. Schulen und die zwei, oder sogar drei Bunker nahe der Heilig-Kreuz-Kirche. Auch ist der Scheidmantel-Keller nicht mit aufgeführt. Zudem gab es auch noch LS-Anlagen im Kürengrund und in der Sandstraße. Werde im Laufe der nächsten Tagen und Wochen mal so einiges noch präsentieren.
Das es einen Bunker an der Heilig-Kreuz-Kirche gegeben haben muß, kann dadurch belegt werden, das im Stadtarchiv eine Abrechnung existiert, in der auf Kosten für die Beseitigung von Frostschäden eingegangen wird, welche am Bunker entstanden waren.
In Antwort auf:In Coburg wurden die letzten Luftschutzstollen im Februar 1945 gebaut." Diese befanden sich in:
Arkaden Am Schloß Hohenfels und in der Adamistraße
Dachte eigentlich, das Hohenfels und Adamistraße sich um die gleiche Anlage handeln würde. In den Akten im Stadtarchiv ist aber eine Länge von ca. 1,6 km unter Hohenfels angegeben. Die Anlage in der Adamistraße wurde nur angefangen und nicht vollendet. Letzte Spuren verschwanden, als man die Autobahn gebaut hatte.
bin ich der Meinung in den Akten gelesen zu haben, das unter dem Hofgarten - sprich den Arkaden eine LS-Anlage gebaut werden sollte. Die Zugänge sollten durch Schloß Ehrenburg und Palais Edinburgh erfolgen. Kann mich aber auch täuschen.
Natürlich ist zwischen Bauen und Umfunktionieren auch ein Unterschied.
Nun ist nirgendwo in den Akten die Rede von einem Bunker genau unter dem Denkmal auf dem Schloßplatz. Wie kommt Sander darauf?
Was auch im o.g. Buch von Herold fehlt, wäre die Anlage unter dem Pelzhügel. Diese ist nachweislich auch heute noch vorhanden und begehbar. Könnte aber auch für die Rüstung gewesen sein.
@christian: Würde mich freuen, wenn wir uns mal die Tage treffen würden, um mal betreffende Stellen in der Stadt anlaufen könnten um Foto´s zu machen. Evtl. könnten wir dann auch unser Material über den LS in Coburg abgleichen.
LS darf aber nie mit der U-Verlagerung von Rüstungsproduktion gleich gesetzt werden. Diesbezüglich bin ich noch auf der Suche nach einer U-Verlagerung in Creidlitz, wonach 1943 dort schon "unter Tage" produziet worden sein soll.
Bobo ich habe mal bei Sandner nachgelesen. Da fand ich 2 Sachen:
März 1943: Relativ spät werden Maßnahmen für den Luftschutz ergriffen. Luftschutzbunker werden im Hofgarten oberhalb der Arkaden gebaut (der Eingang befindet sich beim Palais Edinburgh), ein anderer in der schwarzen Allee. Die Arkaden werden mit Sandsäcken geschützt. Zwei weitere Bunker werden in den Pelzhügel getrieben.
12.02.1945: Bei einer Besprechung im Rathaus wird der Bau eines Luftschutzstollens unter dem Schloßplatz (vier Meter unter dem Ehrenmal) und auf dem Gelände von Schloss Hohenfels beschlossen. Ein Luftschutzkeller für 250 Personen in der Seidmannsdorfer Straße 10 ist bereits fertiggestellt.
Nun zur Erklärung: Mit Ehrenmal ist nicht das Denkmal von Herzog Ernst I. auf dem Schloßplatz gemeint, sondern das Ehrenmal für die Opfer des Krieges in den Arkaden.
Würde mich gerne mit Ihnen ein weniger genauer über Bunker und LS-Anlagen in der Zeit vom WK-II unterhalten. Beruht alles auf Archivarbeit in Ihrem Buch, oder zogen Sie auch Aussagen von Zeitzeugen hinzu?
Desweiteren suche ich schon länger nach dem Grund, warum die Kripo 1998 betreffend dem BZ und Banz ermittelt hatte. Die Presse beruft sich auf Ihr Buch als Quelle. Woher stammt diese Aussage?
Ich habe sowohl Akten ausgewertet als auch Schriftverkehr zwischen Behörden und Aussagen von Zeitzeugen. Welche Presse bezieht sich auf mein Buch in Hinblick auf das BZ? Gibt es da was schriftliches oder nur mündliche Aussagen?
Ich habe mal Herrn Baier vom Stadtarchiv befragt zum Thema Luftschutzbunker. Er konnte mir berichten das sich unter dem Palais Edinburgh ein solcher befindet und noch heute besteht. Ferner soll er sehr groß sein und bis zum Kyrill-Palais am Oberen Bürglaß reichen, wo man auch in diesen LS-Bunker gelangen konnte. Als das Stadtarchiv im Palais Edinburgh residierte (so 1979 bis 1986) diente dieser LS-Bunker dem Stadtarchiv als Magazin.