Sehen wir uns die gegenüberliegende Seite an. Ursprünglich standen hier Scheunen. 1871 errichtete hier der Baumeister Bernhard Felber einen Häuserkomplex, der glücklicherweise den Sturm der Zeiten überstanden hat. Die insgesamt drei Gebäude wurden im neugotischen Stil ausgeführt. Als erstes ist hier das ehemalige Fotoatelier des Hoffotografen Uhlenhuth zu erkennen. Dieses Geschäft existierte bis in die 1990er Jahre hinein an dieser Stelle. Heute befindet sich das Fotoatelier in der Rosengasse, das Geschäftslokal im Zinkenwehr beherbergt heute ein Immobiliengeschäft. Die beiden anderen Häuser am rechten Bildrand blieben reine Wohnhäuser. Das Eckhaus Zinkenwehr/Goethestraße (siehe Bild im Anhang) wurde die letzten zwei Jahre gründlich saniert und dort Ausstellungsräume für die Coburger Büromaschinenfirma Leonhardt & Baumeister geschaffen.
Christian
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Doppelhaus Goethestraße 5
Goethestraße 5 und 5a.jpg
Teil 3: Kommen wir nun auf die Westseite dieser Kreuzung und beginnen dabei im Norden Richtung Ernstplatz. Dort wurde anstelle einer alten Scheune im Jahre 1860 ein dreistöckiges Wohnhaus errichtet. Dieses Gebäude war von drei Seiten von einer Straße umgeben. Im Norden grenzte das Haus an das Grundstück des Fleischfabrikanten Großmann. Seine Villa, genannt Schinkenburg, ist heute noch erhalten. Es ist anzumerken, dass in den 1950er Jahren die spätere bayerische SPD-Vorsitzende und Bundesfamilienministerin Renate Schmidt hier ihre Kinderzeit verbrachte. Das stattliche Wohnhaus wurde beim Ausbau der Goethestraße zur Westtangente Ende der 1960er Jahre abgerissen. Erst in den 1990er Jahren entstand an gleicher Stelle wieder ein Wohn- und Geschäftshaus. (siehe Bild) Eine Aufnahme des alten Wohnhauses ist im Häuserbuch der Stadt Coburg, Band 4, auf Seite 159 zu sehen. Bei Interesse schicke ich es euch gerne privat zu.
Christian
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Goethestraße 4.jpg
Genau,das war das Haus.Und war da nicht ein Zahnarzt drinnen?...Dr.Rutzki?Oder so ähnlich? Das was links gerade noch rausschaut,da müsste die Fa. Dietrich-Eisen und Sanitär drinnen gewesen sein. Ein uraltes Gebäude aus früherer Zeit steht dort noch!Etwa dort,oberhalb,wo der VW steht.
Adressbuch von 1967: Dr. Emil Rudzki, Goethestraße 2, Zahnarzt
Und nochmal richtig Gerd. Da steht noch eine alte Fachwerk-Scheune aus dem Jahr 1700. Im Jahre 1952 wurde dort eine Wagner-Werkstatt eingerichtet. Was sich dort gegenwärtig befindet, weiß ich nicht.
Dem stattlichen Wohnhaus Goethestraße 2 gegenüber befand sich bis 1945 das Dampfsäge- und Hobelwerk & Holzhandlung Tobias Frommann. 1858 hatte Tobias Frommann dieses Grundstück erworben und dort eine Werkstatt und später eben ein Sägewerk errichtet. Seit 1923 war Hofzimmermeister Gottlieb Rehlein alleiniger Firmeninhaber. 1943 ging die Firma im Erbgang an dessen Kinder über. Darunter befand sich der damalige Bürgermeister und Baureferent der Stadt Coburg Wilhelm Rehlein, eine nicht unbedeutende Person innerhalb der Coburger NSDAP. Mag es Zufall sein oder nicht: In den letzten Kriegstagen, im April 1945, branden die Firmengebäude durch einen Bombenangriff amerikanischer Truppen nieder. Wegen der in der Stadt aufgebauten Panzersperren war ein Löschen der Gebäude nicht möglich. Die Firma Frommann hörte nach dem Zweiten Weltkrieg auf zu existieren. Auf dem ehemaligen Firmengelände entstand 1952/53 die Landwirtschaftsschule, die heute noch ihren Sitz dort hat.
ENDE
Vergleichsbild in: Harald Sandner, Zeitsprünge, Coburg 2007, S. 46.
Ums Eck rum,Richtung Sanitäterhaus,hat sich ja bis das Parkhaus gebaut wurde auch einiges verändert!Da gab es einen Bäcker Herzog.Links von dem Anwesen war ein grösserer freier Platz,hier soll Holzhandlung "Müller und Hohmann"?? gewesen sein? Dann wurde doch da ein "Squwash-Center"errichtet?Und das wurde dem Parkhaus dann geopfert!Seh ich das richtig? Auf dem Foto vom Norbert,links nur ganz kurz zu sehen war das Gebäude ,wo die Fa. Dietrich zuletzt drinnen war.Die waren früher im Bereich Mühlgasse und sehr beengt!Sie sind dann zum Zinkerwehr gezogen.Am Gebäude waren Schaufenster und ich denke,das man auch in einen Innenhof fahren konnte? Was war vor Dietrich da drinnen,Christian? Links von dem Gebäude,etwas weiter zurück gelegen war doch die Freimaurerloge?Oder?
Beim damaligen Bäcker Herzog,Sally Ehrlich Straße,wohnte in den 60er Jahren ein gewisser Kaiser.Das Haus vom Bäcker Herzog,mit dem Kaiser,lag(liegt) nur wenige Schritte vom damaligen Metzger König(Pferdemetzger)entfernt.(Heute Pizzeria) Es kursierte der Witz: Der Kaiser,wohnt beim Herzog in der Nähe vom König!... Sind eigentlich Aufnahmen von dem Squash-Center bekannt,das dort eine Zeit lang existierte?
Gerd, die Frage war nicht leicht zu beantworten. Die Firma Dietrich erstreckte sich über drei Grundstücke (Zinkenwehr 15, 17 und 19). Ich gebe deshalb mal den Auszug aus der Häusergeschichte wieder (+ Anmerkungen über Geschäfte, entnommen aus dem Adressbuch)
Zinkenwehr 15 1866 Carl Großmann, Hofschlachter (ein Eishaus im Zinkenwehr, später wird das Haus als Stadel bezeichnet.) 1886 Tobias Großmann, Kommerzienrat und Fleischfabrikant 1928 Firma Schubert & Hübner, Eisenkurzwaren, Werkzeuge, Haus- und Küchengeräte, Sperrplatten und Furniere
Zinkenwehr 17 1886 Tobias Großmann, Kommerzienrat und Fleischfabrikant erbaut an dieser Stelle ein zweistöckiges Wohnhaus 1928 Firma Schubert & Hübner
Die Gebäude Zinkenwehr 15 und 17 wurden 1934 abgerissen und an deren Stelle ein Neubau errichtet. Dieser ist auf dem Bild von Norbert an der linken Bildseite zu sehen.
Zinkenwehr 19 1870 Neubau eines Wohnhauses mit Gartenhäuschen 1899 Ernst Blümlein, Wagenfabrikant 1919 Berthold Carl, Landmaschinenwerkstatt Dazu kommen noch zahlreiche weitere Firmen: Auto-Reparaturwerkstatt und Vulkanisieranstalt Schamberger & Scheer (vielleicht geht da jemanden das Licht auf ), Metallwarenfabrik Hans Jahn; Spielwarenfabrik Gebr. Bätz 1928 Firma Schubert & Hübner
Schubert & Hübner waren die direkten Vorgänger der Firma Dietrich.