Du hast gesagt, dass Du in der Hohen Straße 30 gewohnt hast.
Nach meinen Recherchen war der Betsaal zunächst oben in der 1. Etage, dann gab es ja 'Spannungen' zwischen der Gemeinde und H. Hirsch wegen der Miete für den Betsaal. Die konnten schließlich durch Vermittlung des Verbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern beigelegt werden.
Teil dieses Vorschlages war, dass der Betsaal ins Erdgeschoss verlegt wird.
Kannst Du aus deiner Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten sagen, wo der Betsaal im OG war und wo der dann im EG war. Es gab ja durch den Umbau ein sehr großes Wohnzimmer - größer als der Salon. Andererseits ist von der Diele die Rede und auf einem Bild ist wohl auch eine Treppe zu sehen.
Der Betsaal im OG müsste ja auch ein größerer Raum gewesen sein?
Aber vielleicht warte ich erst mal Deine Antwort ab, bevor ich mich in Spekulationen ergehe.
Vertrag wurde vom Verkäufer vor einem "Feldnotar" in Frankreich unterzeichnet, soviel weiss ich "aus den Kopf". Das Stadtarchiv hat Vertragskopien und weitere Unterlagen.
Michael Troebs vom Stadtarchiv teilt mit: "In der Bauakte wird bis 1912 Frau Egan-Krieger als Besitzerin genannt. Vielleicht gibt es im Staatsarchiv nähere Informationen."
Auf meine Frage zum Feldnotar und Verkaufsunterlagen geht er nicht ein.
Er meint, das Staatsarchiv könnte vielleicht noch Unterlagen haben.
Ich habe mal dort nachgefragt, jedoch noch keine Antwort.
zum Kauf der Villa in der Hohen Straße 9 (30) durch Berta Hirsch ...
Eine schriftliche Auskunft vom 31.3.2015 des Staatsarchivs Coburg, über die Akte 234 aus dem Finanzamt Coburg besagt: "Das Grundbuch Coburg, Band 4, Blatt 307 und die dazugehörigen Grundbuchakten - Blatt 1387f - weisen nach, dass das Eigentum an der Immobilie [im Jahr, JG] 1919 von Oberleutnant Jenö Egan-Krieger aus Charlottenburg an Hermann Hirsch überging. In den Grundbuchakten ist vermerkt, dass Hermann Hirsch den fälligen Reichsstempel nach Ausweis einer vorgelegten Quittung am 23. 1. 1919 an den Notar Hirsch in Coburg bezahlt hat." Scan ist bestellt.
Eine diesbezügliche Anfrage beim Stadtarchiv vom 7.3.2015 ist noch nicht beantwortet.
Was sich in Frankreich abgespielt hat liegt also belegtechnisch gesehen weiterhin im Dunkeln.
von Herrn Appeltshauser habe ich die Information, dass bei der Schulgründung die Stadt ja zunächst ablehnend auf den Antrag 1934 von Hermann Hirsch reagierte. Bei Hubert Fromm S. 212 heißt es, Schüler der Schule seien unliebsam in Erscheinung getreten und die Kriminalpolizei habe das bestätigt. Hintergrund dieses Vorfalls ist, dass zwei Schüler der jüdischen Schule im Theater gewesen sind und sich dort über die Vorstellung lustig gemacht hätten. Die Coburger Zeitung habe über diesen Vorfall berichtet. Hat jemand eine leise Ahnung, wann das gewesen sein könnte? Herr Appeltshauser konnte leider keine zeitlichen Angaben machen - hat aber zugesagt, herumzuhören. Das tue ich nun auch.
parallel habe ich das Stadtarchiv und auch das Staatsarchiv angeschrieben. Und natürlich die bayerische Landesbibliothek, die die Digitalisate der CZ verwaltet.