Kennt jemand von Euch die Gertrud? Sie zog laut Aussage meiner Frau in den 1950 Jahren mit einem Handkarren durch die Neustadter Strasse und sammelte Schrott und Altpapier. Sie sprach immer mit lauter, dunkeler Stimme und war meiner Frau als Kind etwas unheimlich.
Ich erinnere mich noch persönlich (eher dunkel) an diese Gertrud mit dem Handwagen aus den 1950er-Jahren (auch im Bereich Floßanger, Kasernenstraße unterwegs). Ich glaube, man nannte sie "Kanonen-Gertrud" wegen des Schrottsammelns. Vielleicht hat sie direkt nach dem 2. WK. auch Waffen-/Munitionsschrott gesammelt und erhielt daher diesen Spitznamen.
Ja, ich kann mich auch noch an sie erinnern. Bei uns hiess sie "Soldaten Gertrud". Ihr richtiger Name war Gertrud Weidemueller. Weidemüllers hatten eine Wäschemangel am Anfang der Lauterer Strasse, wo wir in den Jahren nach dem Krieg unsere Bettwäsche und Tischdecken zum "Buegeln" hingebracht haben.
Meines Wissens hat die Soldaten-Gertrud in ihren letzten Lebensjahren in einer Gartenlaube in der Spittelleite (oder in Cortendorf?) gelebt. Dort ist sie dann auch im Winter erfroren. Das muss so Ender der fünfziger oder Anfang der sechziger Jahre gewesen sein. Die Gertrud hat mit ihrem Wagen (es war ein richtiger großer Tafelwagen) auch kleine Umzüge für ärmere Leute durchgeführt.