12. Februar Ein Vortrag im Kunst- und Gewerbeverein erörtert den Bau einer Wasserleitung in Coburg. An dieser Leitung soll jede Wohnung der Vestestadt angeschlossen werden. Durch das immense Bevölkerungswachstum reichen die bisherigen Quellen für die Wasserversorgung nicht mehr aus.
Die Stadt Coburg verkauft ihre städtische Badeanstalt an der Rosenauer Straße (Haus Nr. 10) an den Chirurgen Moritz Ziegenfelder, der umfangreiche Umbauten vornimmt und die Einrichtung unter dem Namen "Alexandrinenbad" weiter betreibt.
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Anlegung einer neuen Wasserleitung. Hierfür soll eine Kommission gebildet werden. Die Durchführung obliegt dem renommierten Baurat Gustav Hennoch (1834-1898) aus Altenburg.
Der Pomologe und Forstfachmann Friedrich Wilhelm Donauer stirbt im Alter von 81 Jahren in Coburg. Der Mitbegründer des Coburger Gartenbauvereins bestimmte per Testament, dass 200 Gulden seines Vermögens zur Gründung einer Unterkunft- und Beschäftigungsanstalt für Blinde im Herzogtum Coburg verwendet werden sollen.
Das Staatsministerium stimmt nach langen und schwierigen Verhandlungen mit dem Gastronomen Anton Sturm den Bau einer Brauerei an der Alexandrinenstraße zu. Diese wird jedoch nicht realisiert. 1873 eröffnet die Familie Sturm eine neue Braustätte an der Callenberger Straße.
Auf dem Gelände der früheren Gartenwirtschaft Frommann in der Festungsstraße (Nr. 9b) entsteht eine Molkereikuranstalt. Mit dem Angebot an Milchkuren soll der Ausbau Coburgs zur Kurstadt vorangetrieben werden.
Ein Sergeant des in Coburg stationierten 6. Thüringischen Infanterieregiments Nr. 95 wird auf dem hiesigen Schießstand durch die Unvorsichtigkeit eines Dritten aus versehen erschossen.
Juli 1970 In Coburg wird der Wortlaut der Emser Depesche veröffentlicht. Diese löst in der Bevölkerung große Empörung aus. Aufgrund der folgenden Kriegserklärung Frankreichs mobilisiert der Norddeutsche Bund seine Truppen. In Coburg werden hierzu die ersten Pferde eingezogen. Unter dem Jubel der Bevölkerung reist Herzog Ernst II. am 20. Juli nach Berlin ab, um als General am Krieg teilzunehmen. Das 6. Thüringische Infanterieregiment Nr. 95 verlässt am 26. Juli unter dem Jubel der Bevölkerung die Stadt und begibt sich per Bahn an die Front nach Frankreich. Sogleich wird in den Coburger Zeitungen vor französischer Spionage gewarnt.
In Coburg werden erstmals Forderungen nach der Errichtung eines Lazaretts für verwundete deutsche Soldaten in der Vestestadt laut. Die ersten 170 Verwundeten treffen am 28. August in Coburg ein. Sie werden im Landkrankenhaus und im Lazarettgebäude der 95er in der Neustadter Straße versorgt.