Hallo Freunde,die Fahrt über die Rossfeldhochstraße war ein Erlebnis,wenn auch da und dort die Wolken die Aussicht versperrten.Zuvor haben wir die Reste vom Obersalzberg besichtigt.Von dieser rießigen Anlage ist so gut wie nichts mehr zu sehen.Ein Doku-Zentrum, mit Zugang zu einer der zahlreichen Bunkeranlagen,war recht interessant .Dort wo der "Berghof" von A.H. stand, wächst meterhohes Gestrüpp.Ebenso ist von den Häusern von H.Göhring,sowie vom Reichsleiter Bormann nichts mehr zu sehen.Auch der ehemalige "Platterhof",den zuletzt die US-Army in Beschlag hatte wurde dem Erdboden gleich gemacht.Dort wurde ein Parkplatz angelegt,wo die Busse zum Kehlsteinhaus abfahren.Auch von der SS Kaserne ist nix mehr zu sehen,der unterirdische Schießstand wurde verfüllt. Der Obersalzberg "verdient" aber immer noch sehr gut an der Geschichte aus der NS Zeit.So schlägt z.B. die Busfahrt hinauf zum Kehlstein Haus-ca6km-mit knapp 15.-€ zu Buche. Gruß gerd
Norbert,da lese ich gerade,das die zu dem Kehlsteinhaus an manchen Tagen bis zu 3000(!) Personen den Berg hinauf kutschen!!-Ist doch interessant,was da am Tage zusammen kommt!!Oder??-Gut---in den Wintermonaten ist da tote Hose, denn die Straße vom Schnee zu räumen wäre viel zu teuer und das Gebiet ist auch Lawinen gefährdet. Zum Bau der Straße und des Kehlstein Haus einige Daten hier in Kürze. gerd
Für alle die es interessiert: 1937 wurde unter der Leitung von Dr.Fritz Todt,mit dem Bau der Kehlstein Straße begonnen.Unter heute unvorstellbaren Bedingungen wurde dem Berg eine 6,5 km lange und 4 meter breite Straße abgerungen.800 Höhenmeter mußten überwunden, 5 Tunnels gebaut und ein Buswendeplatz in 1700 Meter Höhe angelegt werden.Von da an wurde waagrecht in den Fels ein 127 meter langer und 3 meter hoher Stollen in den Berg vorgetrieben, der zunächst in eine Rundhalle mündet.Von oben wurde nun ein ca. 124 meter tiefer Aufzugsschacht abgetäuft, der in der besagten Rundhalle endete. Die mit grünen Ledersitzen und Spiegelmessing(!!) ausgestattete Fahrstuhl Kabine endet direkt im inneren des Kehlstein Hauses.Der Grundriss von dem Haus lässt erkennen,-wer sich etwas mit Fortifikationstechnik auskennt-das er sich an die Regelgrundrisse/Bauten - von vielen Westwall,bzw. Atlantikwall Bunkern anlehnt!An dem rießigen Bauvorhaben,das in einer unvorstellbaren Zeit von einem Jahr erstellt wurde,-Bormann trieb die überwiegend Italienischen und Tschechischen Arbeiter gnadenlos an-es wurde sogar mit Flutlicht nachts gearbeitet, waren bis zu 3000 Arbeiter eingesetzt.Die Leute wurden allerdings gut bezahlt und sozial abgesichert.Trotzdem gab es einige Tote Arbeiter.Fertigstellung war der 50.Geburtstag von A.H.,dessen Termin auch eingehalten wurde. Das Haus ist an das öffentliche Stromnetz angeschlossen, aber es gibt auch eine Notstrom Versorgung,die aus einem U-Boot Diesel mit Generator besteht!Diese Anlage ist bestens gepflegt und jederzeit betriebsbereit!
Am 25.April 1945 bombardierte die Royal Air Force das Gebiet am Obersalzberg.Dabei wurden alle Gebäude mehr oder weniger beschädigt.Es gab nur einen Toten und einige leichtverletzte Personen,da die Mehrzahl der Bewohner sich in den tiefen Bunkeranlagen in Sicherheit befanden.Bis auf die SS Einheit,die bewachende Aufgaben übernahm waren keine anderen Soldaten auf dem Obersalzberg stationiert.Die "Alpenfestung" gab es somit überhaupt nicht!! Auf den Berg-Gipfeln rund um den Obersalzberg waren Flakgeschütze aufgestellt worden und eine Nebeleinheit konnte binnen kurzer Zeit das gesammte Gebiet um Berchtesgaden mit künstlichen Nebel überziehen.
Das Kehlsteinhaus wurde nicht getroffen und überstand das Fiasko unbeschadet.Die Ruinen des Obersalzbergs wurden um das Jahr 1952 auf Anraten der Bay. Regierung gesprengt,bzw.dem Erdboden gleich gemacht. Das Hotel "Zum Türken",das ehemalige Hotel "Platterhof"sowie das Kehlstein Haus blieben von der Beseitigung verschont. Im Hotel zum Türken war der "Reichsicherheitsdienst" untergebracht.(wird heute noch mittels Schilder darauf hin gewiesen!)-die ehemalige Besitzerin durfte ihr Anwesen wieder bewirtschaften.Denn bald spazierten wieder die ersten Touristen zum Obersalzberg hinauf. Allerdings hier nur Gruppen, die auch von Fremdenführern begleitet wurden. Das Hotel Zum Türken liegt nur wenige Meter oberhalb von Hitlers Berghof,der ja restlos beseitigt wurde.(in den allerletzten Kriegstagen wurde die Berghof Ruine von noch dort stationierten SS Wachmannschaften angezündet!) Im Hotel zum Türken befindet sich auch ein Zugang zu einer Bunkeranlage,die über eine Wendeltreppe und langen Treppenschächten zu erreichen ist.(es sind sehr lange und umfangreiche Bunkeranlagen heute noch vorhanden,die aber der Öffentlichkeit nicht gezeigt werden!) Prominenter Gast am Kehlstein Haus war General Eisenhower ,der das Haus nach der Besetzung durch seine 101.Airborne Gi`s 1945 besuchte.Weitere Besatzer waren französische Soldaten die aber erst nach der US Army dort ankamen. Über lange Jahre hatte dann die US Army das Gelände dort beschlagnahmt,das Hotel "Platterhof" wurde bis zum Abriss genutzt.(wer das Gebäude kannte, völlig unvorstellbar, wie man so etwas abreißen kann!!)Von der US Army wurde der ehemalige "Platterhof" nun unter dem Namen "General Walker" geführt. Trotz allem, "lebt" dort die gesammte Region immer noch von der Hinterlassenschaft aus der NS Zeit!!--Ich hatte den Eindruck, das der Name A.H.nirgends so oft erklingt,wie dort!! gerd