Im Eingemeindungsvertrag von 1976 steht zur Schulbusbeförderung nichts. Den Vertrag habe ich in Kopie zu Hause, wo wir 2006 auch schon verwertbares gesucht haben. Ausschlaggebend ist die Verordnung über die Schülerbeförderung und darin der § 2 Abs. 2 Satz 1 der wie folgt lautet:
Die Beförderungspflicht besteht, soweit -der Weg zu dem Ort, an dem regelmäßig Unterricht stattfindet, für Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 4 länger als zwei Kilometer, für Schüler ab der Jahrgangsstufe 5 länger als drei Kilometer ist und den Schülern die Zurücklegung des Schulwegs auf andere Weise nach den örtlichen Gegebenheiten und nach allgemeiner Verkehrsauffassung nicht zumutbar ist oder -eine dauernde Behinderung der Schüler die Beförderung erfordert.
Da sich im Schulamt Coburg 2005/2006 das Stellenkarusell gedreht hat, wurden daraufhin einige Entscheidungen geändert. Bis dahin war der Schulweg von zuständigen Sachbearbeiter "immer" als besonders gefährlich eingestuft und das über 30 Jahre lang. Ohne Bedeutung war die Schulweglänge von einem Kilometer, zu dem sich das Gesetz "1985" geändert hat. (Von 1 auf 2 km) Die gesetzliche Grundlage ist nicht eindeutig geklärt. Die besondere Gefährlichkeit eines Schulweges wurde bisher in keiner Weise durch ein Gesetz, einer Verwaltungsvorschrift oder sonstiger Vorschriften geregelt.
Entscheidungsträger ist einzig und allein das Schulamt.
Bei einer Schulwegbegehung am 20.10.2006 waren Vertreter der Schulamtes, des Ordnungsamtes, der Polizei, des Stadtrates, die Kinderbeauftragte der Stadt, die Schulleitung und einige Eltern anwesend.
Interessant ist auch der zeitliche Ablauf der Einstellung: 02.10.06 Schreiben der Stadt Coburg an die Grundschule Neuses 02.10.06 Schreiben der Grundschule an die Eltern 05.10.06 Elternabend 06.10.06 "Offizielle Einstellung der Schülerbeförderung" 17.10.06 Schulwegbegehung mit Polizei und Kindern bis Kaeser-Kreisel 18.10.06 Diskussion "Tageblatt bei uns" in Beiersdorf im Schwarzen Bären 20.10.06 Schulwegbegehung mit den oben genannten Vertretern
Wie man sehen kann wurden erst Tatsachen geschaffen und dann erste Schritte zur Überprüfung eingeleitet. Bei der Schulwegbegehung war auch ich anwesend. Diese jetzt wiederzugeben würde alles sprengen. Nur kurz: Es sind einige Sachen unter den Augen der Vertreter vorgefallen die die Einstufung des Schulweges als besonders gefährlich rechtfertigen würde. Zu diesen Thema könnte ich noch stundenlang schreiben. Es bleibt uns eigentlich nur der Gang vors Verwaltungsgericht, das dann Tatsachen schaffen müsste.
der Gang vor das Verwaltungsgericht blieb für uns die letzte Möglichkeit um Fakten zu schaffen. Dies würde aber Kosten nach sich ziehen und der Ausgang wäre fraglich.
Die Bert.Grundschüler wurden von 2006 bis zum Schuljahresende 2008 noch früh mit dem Schulbus befördert, da die Hauptschüler mit diesem Bus in die Heiligkreuzschule gefahren wurden. Dieser wurde ersatzlos 2008 gestrichen. Ab dem Schuljahr 2006/2007 sollten die Grundschüler nach dem Unterricht nach Hause laufen. Nachdem wir auf unserem Dorffest, das jedes Jahr stattfindet, darauf aufmerksam gemacht haben, konnte ich die Einnahmen der Ausstellung im Gemeindehaus und die Spenden "aller" Bertelsdorfer Ortsvereine in Höhe von 350 Euro an die Schule Neuses übergeben. Davon wurden ausschließlich Fahrkarten gekauft. 2008 hat die Stadt dann angeboten einen Schulweghelfer zu bezahlen der die Kinder bis zum Kaeser-Kreisel bringt. Da die Grundschüler zu verschiedenen Zeiten Schulschluss haben konnten wir uns mit dem Schulamt einigen. Nach langem hin und her hat die Stadt sich bereiterklärt die Kosten für den Schulweghelfer in bar der Grundschule Neuses zur Verfügung zu stellen. Davon werden nun Fahrkarten gekauft, was ca. 2/5 des Jahresbedarfes deckt. Den Rest von 3/5 der Kosten versuchen wir über Spenden abzudecken, sodass kein Bertelsdorfer Kind laufen muss. Die Eltern sind erfreulicherweise hier einmal zusammengerückt und haben sich dafür stark gemacht. Besonderen Dank auch dem Bürgervereinvorsitzenden Herrn Kroner und seiner Frau die immer ein offenes Ohr für unsere Nöte haben. Die Glender Kinder werden mit einem Taxi abgeholt, da sie über 2 km entfernt wohnen. Das ist der jetzige Stand der Dinge.
Der Schulbus fährt also nach über 30 Jahren nicht mehr und die Schüler fahren mit dem normalen Linienbus hin und her. Da die Busverbindung zeitlich optimal ist und keine langen Wartezeiten entstehen ist dies die beste Lösung. Mehr verlangt auch niemand.
Es ging uns immer darum unsere Kinder sicher zur Schule und nach Hause kommen zu lassen und nicht die Stadt Coburg vor das Verwaltungsgericht zu ziehen.
Was mich aber am meisten geärgert hat ist folgendes: Die Vertreter der Stadt (ob Schulamt, Ordnungsamt, Kinderbeauftragte, Stadtrat und die Polizei) die an der Ortsbegehung am 20.10.06 teilgenommen haben, scheinen sich vorher abgesprochen zu haben, da alle auf einer uneinsichtigen Linie waren.
Die größte Frechheit hat sich aber der Stadtrat aus Beiersdorf geleistet. Er hat gesagt, daß es schon genug dicke Kinder in Deutschland gäbe und die Schüler ruhig mal laufen könnten. Von einem Stadtrat und studierten Menschen der unsere Interessen vertreten sollte, habe ich mir eigentlich etwas anderes erwartet.
Ob die Grundschule Neuses noch eine langen Zukunft besitzt kann ich nicht sagen. Renovierungsarbeiten stehen in den nächsten Jahren an und es ist fraglich ob die Stadt dort noch bereit ist Geld zu investieren. Ein Förderverein hat sich mitlerweile gegründet.
Ich würde mich aber freuen wenn in unserem Stadtrandbezirk diese kleine Schule weiterleben würde. Meine Großmutter, mein Vater, mein Bruder und ich und nun meine Kinder gingen oder gehen in Neuses zur Schule. So war es, so ist es und so soll es auch bleiben.
Wie lange bleibt die Neuseser Schule noch offen ? Das Ende scheint wohl endgültig in den nächsten Jahren zu kommen. Die Bertelsdorfer und Neuseser Kinder sollten sich schon heute bei unseren Bürgermeistern und Stadträten bedanken. Da das Geld, daß noch übrig war nun auf der Bertelsdorfer Höhe in ein 15 Millionengrab fließt, ist für eine Sanierung kein müder Euro mehr übrig. Unser Coburg ist doch einzig schön. Coburger Tageblatt vm 13.01.2011
Feldwebel M
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Bericht Coburger Tageblatt vom 15.01.2011 Typisch Coburger Politiker. Der 1. OB Norbert K. und sein 2. OB Norbert T. bringen eine Diskussion ins rollen und ein Stadtrat vom Bündnis 90 / Die Grünen demmentiert die Aussagen um die Neuseser und Bertelsdorfer Bürger und Eltern nicht zu beunruhigen. Am Ende wird die Schule ganz still und heimlich geschlossen. So ist Politik heute. Einfach nur zum kot...
Feldwebel M
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Im übrigen ist mir völlig unverständlich, warum die Beiersdorfer Kinder in die Heimatringschule gehen. Dort sind volle Klassen und Neuses steht als Schule auf der Kippe. Wird im Schulamt eigentlich geplant oder gewürfelt?