Das der Rittersteich an der Rosenauerstraße früher viel größer war,ist ja allgemein bekannt. Walter Schneier zeigt in seinem Buch "Coburg im Spiegel der Geschichte" zwei Bilder vom ehemaligen Wasserschloß Rosenau.Das Schloss soll um 1425 von den Herren von Rosenau erbaut worden sein.
Schneier schreibt: Die Coburger Münzmeister. Sie werden adlige Herren von Rosenau Das erbliche Amt des Münzmeisters übte in Coburg eine der angesehendsten ratsmäßigen Familien aus,die ihre Amtsbezeichnung auch als Familiennamen übernahm.Von 1380 bis 1430 erscheint fast jährlich ein Heinrich,dann ein Heinz Münzmeister als Bürgermeister oder Ratsherr. Das Münzmeisterhaus in der Ketschengasse gehörte zu deren Besitzungen. 1435 erhob Kaiser Sigismund auf dem Reichstag zu Ulm die Coburger Münzmeister in den Adelsstand.Von nun an nennen sie sich "Herren von Rosenau" Bekannter als die erste Zeichnung in Schneiers Buch ist aber eine weitere Zeichnung von E.Maurer.Ob Maurer sich die älteste Zeichnung als Vorlage nahm,sei dahingestellt. Der Anblick des Wasserschlosses ist aus dem gleichen Blickwinkel und man kann erkennen,das die Wasserfläche,welche das Schloss damals umgab erheblich weiter über die heutige Allee hinausreichte.An dem Haus befanden sich in Richtung Allee zwei angebaute Rundtürme.Es folgte eine gemauerte Brücke,welche ebenfalls von zwei Rundtürmen begrenzt wurde.Zwischen diesen Türmen fand eine Zugbrücke ihren Platz,die sich wiederum auf einen weitere gemauerte Brücke auflegte.Das Haus selbst hatte die markannten fränkischen Treppengiebel. Vom Jahr 1557 bis 1562 wohnte in dem Schloss der Reichsritter Grumbach.Hier soll der Plan über den Überfall auf Würzburg erntstanden sein.(Die Geschichte von dem Grumbach und sein bekanntes "Grumbachs Reiterlied" dürfte ja bekannt sein? Zu dieser Zeit muß auch schon das "Rosenauer Wirtshaus " gestanden haben,das sich am Aufgang zum Brauhof befand. Der Rittersteich mit der Schlossanlage stand ja früher ausserhalb der Stadtmauer.Als sich dann die Stadt weiter ausdehnte wurde ein Teil des Rittersteich zugeschüttet,die Straßen Allee,Rosenauerstraße und der Weg für Fussgänger zwischen dem Rittersteich und dem Hahnfluss wurden gebaut und so ein großer Teil der Wasserfläche des Rittersteiches ist somit verschwunden. Ebenfalls mit verschwunden sind die Vorwerke des Schloß (Brücke und Zugbrücke und die Rundtürme). Viele Jahre war das Haus dem Verfall Preis gegeben.Es sollen dort Kulissen vom Landestheater gelagert gewesen sein.Es bot keinen schönen Anblick. Es könnte in den 50er Jahren gewesen sein,als man in der Mitte des Rittersteiches einen Springbrunnen einbaute,der mit hoher Fontäne, zur Nacht,farbig beleuchtet sein Wasser versprühte.
Hier die Maurer-Version, wie das Schloss vor 1671 ausgeschaut hat. Sie unterscheidet sich allerdings von der Darstellung auf dem Isselburg-Stich.
Christian
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Gerd, bezüglich des Rosenauer Wirtshauses möchte ich noch was dazufügen. Seit Schneiers Veröffentlichung sind bereits fast 25 Jahre ins Land gezogen. Der Forschungsstand bezüglich dieses Areals hat sich in der Zwischenzeit weitaus verbessert.
So ist das Wirtshaus zur Rosenau wahrscheinlich erst um 1700 anstelle eines Weinberg-Stadels erbaut bzw. umgebaut worden. Dies geschah zu der Zeit als die Herzogliche Brauerei in das Schlößchen am Rittersteich verlegt wurde. Das war 1698.
Der erste Wirt des Rosenauer Gaststätte, ein Wolfgang Heinrich Rose, wird im Jahre 1707 bzw. 1708 erwähnt.
Hallo Gerd, mit dem Bau des Bpringbrunnens im Rittersteich hast Du Dich um rund 20 Jahre verschätzt. Diesen habe ich damals mit dem Bauhohof in den Mitte/Ende der 70er Jahre eingebaut. Der Grund war damals keine "Schönheitsreparatur", sondern Zweckmäßigkeit. Im Rittersteich befanden sich damals sehr viele Algen, derer wir nicht Herr wurden (trotz Einsatz von Graskarpfen). Der Grundgedanke war, eine Wasserbewegung von der Teichmitte zu den Ufern zu erreichen, damit die Algen dann am Rand abgefischt werden können. So richtig hat es aber auc nicht geklappt. Es stimmt, bevor die Außenstelle des staatl. Hochbauamtes das Rittersteich-Schlösschen nach der Renovierung bezog, wurde es als Kulissenhaus genutzt (ich glaube das ging bis zur Fertigstellung des Kulissenhauses in der Cortendorfer Straße, die ich auch Ende der 70er bzw. Anfang der 80er Jahre gebaut habe). Kkannst Du Dich noch an die Tankstelle erinnern? Wäre heute undenkbar! Ach ja, nochwas: Soweit ich gehört habe, soll dort auch einige Zeit ein Fischer oder Teichaufseher gewohnt oder gearbeitet haben. Ob dss allerdings stimmt, kann ich nicht sagen.
Christian,ich beziehe mich auf das Häuserbuch von E.Cyriaci.Im Zusammenhang mit dem Rosenauer Wirtshaus konnte ich lesen. 1499-Hans von Rosenau-1616 Herzog Johann Casimir,das Rosenauer Wirtshaus-1726 das Wirtshaus Rosenau-1764 Neubau des baufälligen Rosenauer Wirtshaus-1812 erhält das Rosenauer Wirtshaus das Schild "Zur goldenen Rose",am Altenberg gelegen.Und dann taucht dort zum ersten mal der Name Vereinsbrauerei auf...1872 Umbau des Hauses -Vereinsbrauerei.1875 Bauherr Hans Rotbart. gruß Gerd
hallo Jürgen,also ich möchte behaupten,das schon früher,als von dir angegeben,dort im Rittersteich eine Wasserfontäne/Springbrunnen war.Ich meine doch,wenn wir zum/vom Jugendheim kamen und über die Rosenauer Str. gingen, Diese zu sehen war!??....Zum anderen bin ich 1969 von der Ecke weggezogen.Einmal waren doch auch Schwäne auf dem Teich dort zu sehen und hin und wieder war die Wasserfläche mit Algen total zu! Ich habe irgendwie in Erinnerung,das eine Wasserfontäne recht früh dort war,dann eine Zeit lang "tote hose",während dieser Zeit nahm das Problem mit den Algen stark zu und dann wurden mit den von dir beschriebenen Mitteln versucht dort Abhilfe zu schaffen! Jürgen,das sind bei mir Kindheitserlebnisse.Und zu beginn der 70er Jahre waren ich/ wir ja schon erwachsen. An die Araltankstelle kann ich mich sehr wohl erinnern.Vorne an der Allee war ein"Glaskasten" mit den Zapfsäulen und einige Meter weiter zum Teich hin war die Fahrradwache...da müßte aber Norbert bessere Erinnerungen daran haben. Wie lange die Schwäne dort auf der kleinen Insel im Rittersteich lebten,kann ich aber nimmer sagen,ebenso nicht,ob da ein Teichwärter war.?Ich bin auf jeden Fall dort einmal ins Eis eingebrochen...das war aber nicht schlimm,denn von der Hahnflußseite her,war im Wasser eine Holzleiter verlegt,die wenig unter Wasser lag,denn auf der Insel war ein kleiner Unterstand für die Schwäne gebaut worden und ich denke,das die Tiere auch gefüttert wurden.Der Zugang könnte über diese Leiter gewesen sein.(für den Teichwirt??) Gruß gerd
Helmut Wolter hat sich ja in seinem Häuserbuch intensiv mit dem Rosenau-Schlößchen und dem heutigen Anwesen Allee Nr. 5 beschäftigt. Ich glaube Gerd, ich schicke dir mal ein Buch.
Juergen, ich kann mich erinnern, dass zu meiner Zeit in einem Haus,das entweder ein Teil des Schlosses war, oder wenigstens direkt daneben. Fisch verkauft wurde. Vielleicht hat der Fischer dort gewohnt? Der Eingang war von der Strasse zwischen UT u. diesem Haus. Weisst Du davon irgend was?
Zitat von ChristianHier die Maurer-Version, wie das Schloss vor 1671 ausgeschaut hat. Sie unterscheidet sich allerdings von der Darstellung auf dem Isselburg-Stich.
Christian,
das ist wirklich ein tolles Bild. Da hatte man ueberhaupt keine Ahnung davon, wie das alles einmal war. Eigentlich schade, dass es geaendert wurde.