war seit 1939 für mindestends 30 Jahre der letzte Coburger Faschingsprinz. Sollte jemand mehr Hintergrund für das Thema haben, ich hätte Bilder vom Umzug und drumrum
Zu der Thematik verfasste Ernst Eckerlein 1982 einen Bericht.
Im Jahre 1939 wurde Ernesto I. Coburger Faschingsprinz. Es war Ernst Ungelenk, ein geborener Faschingsprinz. Seine Freunde nannten ihn "Suff". In unserer gemeinsamen Jugend- und Schulzeit war er unser Anführer. Im Coburger Wintersportgelände, u. a. an der Sprungschanze am Festungsberg Richtung Beerhügel bewunderten wir ihn als verwegenen Skispringer. Er war ein geselliger Mensch und glänzte als vorzüglicher Conférencier bei Veranstaltungen. Seine kaufmännische Laufbahn beendete er als Autoverkäufer. 1979 ist Ernst Ungelenk gestorben.
Ernesto I. nannte sein Faschingsreich "Itzkanalien". Er führte den bis heute gebräuchlichen Faschingsruf "Idis-Ahoi" ein. "Itzkanalien" war zur Faschingszeit ein nordisches Venedig. Das Faschingsgeschwader und die begleitenden Gondeln brauchten mehrere Stunden, um das Kanalnetz der Stadt zu durchschwimmen. Ernesto stand jugendlich frisch auf der Kommandobrücke seines Flagschiffes. Am Faschingsdienstag ging er bei den Hofbräugaststätten (heutiger Kaufhof) an Land. Dort soll Ernesto der Überlieferung nach von der Galerie auf einer Rutsche mitten unter sein tanzendes Volk gerutscht sein. Aber vorher hatte er, ein einmaliger Vorgang in der Geschichte gekrönter "Faschingshäupter", sein eigenes Denkmal enthüllt. Die feierliche Denkmalsweihe fand am "Kap des alten Mohren" statt. Dieses Denkmal befand sich am Platz der Alten Garde, dem heutigen namenlosen Platz vor dem Stadtcafe.
Welche schöne Überraschung, diesen alten Faden hatte ich schon völlig vergessen. Beim Lesen fallen mir unverzüglich dazu passende Bilder ein, wie sie in dem alten Album zu finden sind, mit dem Denkmal insbesondere.