Maximilian Mörlin, Superintendet

#1 von Irene , 03.01.2015 17:11

Hallo,
weiß jemand, welches Haus der Pfarrherr Maximilian Mörlin 1572 nach seiner Rückkehr aus Dillenburg bewohnt hat?
Vorher hatte er im Haus Markt 17, dann in der Steinernen Kemenate in der Neugasse gelebt.
Er wird ja wieder in der Nähe der Moritzkirche ein Haus bezogen haben, das aber nicht klein gewesen sein dürfte.

Viele Grüße von Irene

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RE: Maximilian Mörlin, Superintendet

#2 von Christian , 04.01.2015 18:19

Hallo Irene,

diese Frage ist schwer zu beantworten, weil Maximilian Mörlin nach 1570 mit keinem Haus in Coburg mehr in Verbindung gebracht werden kann. Vermutlich lebte er im Hause Kirchhof 2. Hier ist die Wohnung seines Nachfolgers Johann Dinkel nachweisbar. Gewöhnlich wurden diese Wohnungen nach dem Tod des alten Superintendenten durch den Nachfolger übernommen. Schriftliches dazu gibt es aber nicht.

Gruß
Christian

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RE: Maximilian Mörlin, Superintendet

#3 von Irene , 05.01.2015 14:32

Danke, Christian, das ist sehr hilfreich für mich. Ich habe nämlicn vergeblich die Bücher von Cyriaci durchsucht.
Musaeus, der Coburger Superintendent während Mörlins Zeit in Dillenburg, muss ja auch irgendwo gewohnt haben. Ob dies ebenfalls dieses Haus am Kirchhof gewesen sein könnte? Da überlege ich mir, wie es gewesen sein wird, als Mörlin Ende 1572 nach Coburg zurückkam, Musaeus aber seine Dienststelle nicht verließ. Ob Mörlin da bereits von seinem großen Haushalt begleitet wurde, und die vielen Leute konnten nicht einziehen?
War dieses Pfarrhaus nicht ein Rückschritt gegen die steinerne Kemenate in der Neugasse? Oder hat man so etwas einfach als Opfer für die "richtige" Religionsauffassung auf sich genommen?
Viele Grüße
von Irene

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RE: Maximilian Mörlin, Superintendet

#4 von Christian , 05.01.2015 22:04

Also zu diesen Fragen kann ich keine Antwort geben. Dazu bin ich zu weit weg von der Materie. Ich kann allerdings auf Literatur verweisen, die sich u.a. auch mit Maximilian Mörlin beschäftigt.

Daniel Gehrt, Ernestinische Konfessionspolitik. Bekenntnisbildung, Herrschaftskonsolidierung und dynastische Identitätsstiftung vom Augsburger Interim 1548 bis zur Konkordienformel 1577, Leipzig 2011.

Albert Greiner, Das Leben und Wirken des Doktors der Theologie Maximilian Mörlin, Coburg 1937.

Joachim Kruse, Herzog Johann Friedrich II. der Mittlere von Sachsen (1529-1595) und das ernestinische Familienepitaph in St. Moriz, Coburg, vollendet 1598. Eine kultur- und kunstgeschichtliche Studie, Teil 1, in: Jahrbuch der Coburger Landesstiftung Band 52 (2007).


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zuletzt bearbeitet 05.01.2015 | Top

RE: Maximilian Mörlin, Superintendet

#5 von Irene , 06.01.2015 10:32

Danke für deine Antwort, Christian.
Die beiden letzten Artikel kenne ich schon; das Buch von Gehrt wird wohl auch nur die theologische Seite behandeln. Aber ich werde es mir einmal besorgen.
Da ich mich mit der früheren Bebauung Coburgs nicht auskenne, noch eine Frage zu dem Haus "Kirchhof 2": Existiert das heute noch oder stand es an der Stelle des heutigen Ämtergebäudes?
Viele Dank für deine Bemühungen
Irene

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RE: Maximilian Mörlin, Superintendet

#6 von Christian , 06.01.2015 11:51

Das Haus Kirchhof 2 steht noch. Es befindet sich genau gegenüber dem Haupteingang zur St. Moritzkirche.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_D...g-Kirchhof2.jpg

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RE: Maximilian Mörlin, Superintendet

#7 von Irene , 06.01.2015 13:59

Danke für die Antwort mit Bild! Damit wird alles viel anschaulicher.
Gruß
Irene

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RE: Maximilian Mörlin, Superintendet

#8 von Christian , 14.01.2015 16:09

Also nachdem ich einen heißen Tip bekommen habe, konnte ich die letzte Wohnstätte Maximilian Mörlins ausfindig machen. Er wird einmal, 1578, als Eigentümer des Hauses Herrngasse 19 erwähnt. Es handelt sich dabei um das Eckhaus zur Grafengasse hin, welches heute mit zur Stadtbücherei gehört.

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RE: Maximilian Mörlin, Superintendet

#9 von Irene , 23.04.2015 09:59

Ganz vielen Dank, Christian, dass du dich für mich kundig gemacht hast.
Erst heute habe deine Antwort entdeckt! Entschuldige, dass ich nicht eher geantwortet habe.
Wo bist du auf diese Information gestoßen? Im Staatsarchiv?
Schön, dass ich nun also in den Räumen herumlaufen kann, die einst ein Ahn bewohnt hatte.
Herzliche Grüße
von Irene

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RE: Maximilian Mörlin, Superintendet

#10 von Irene , 23.04.2015 13:27

Hallo Christian,
ich habe bei Cyriakus nun auch das Haus Herrngasse 19 gefunden.
Dabei kamen mir Zweifel, ob das wirklich das Haus des Superintendenten war und nicht das seines Sohnes gleichen Namens!
1578 heißt der Besitzer Maximilian Mörlin (kein D für Doktor dabei!)
1605 heißt es explizit:
Maximilian Mörlin des Rats ein Haus in der Herrngasse ....
(Das ist nun eindeutig der Sohn!)
Von ihm habe ich auch ein Haus am heutigen Albertsplatz gefunden. Wirtschaftlich muss es diesem Sohn also gut gegangen sein.
Viele Grüße
Irene

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