Heinrich VII. hinterlässt zwar vier Töchter aber keinen Sohn. Deshalb wird nach seinem Tod sein Besitz zwischen Heinrichs Witwe Jutta und Heinrichs jüngerem Bruder Johann aufgeteilt. Das Coburger Land kommt daraufhin in den Besitz, der Witwe
Jutta von Henneberg-Schleusingen
geb. 1301
gest. 1. Februar 1353
Sie ist die letzte des Henneberger Geschlechts, die über das Coburger Land regiert.
Mit dem Tod der Gräfin Jutta von Henneberg kommt es zur Landesteilung unter den drei Töchtern. Die vierte Tochter Anna wird Äbtissin des Klosters Sonnefeld, wo heute noch ihr Grabmal zu sehen ist.
Das Coburger Land kommt dadurch im Jahre 1353 in den Besitz des sächsischen Herrschergeschlechts der Wettiner, die bis 1918 in Coburg bleiben werden.
Neuer Landesherr wird der Schwiegersohn der Gräfin Jutta
Markgraf Friedrich III. (d. Strenge) von Meißen
geb.: 14. Dezember 1332 in Dresden
gest.: 21. Mai 1381 in Altenburg
In seiner Regierungszeit taucht erstmals der Coburger Mohr auf Pfennigen der Vestestadt auf.
Nachfolger Friedrichs III. wird zunächst sein Sohn
Markgraf Friedrich IV. von Meißen
geb. 11. April 1370
gest. 4. Januar 1428 in Altenburg
Er steht zunächst unter Vormundschaft seiner Mutter Katharina, geb. Gräfin von Henneberg. Von ihr ist die erste konkrete Wirtschaftsförderung bekannt, da sie 12 Tuchwebern erlaubte, sich in Coburg, im Bereich der heutigen Webergasse niederzulassen.
In der Regierungszeit Friedrichs IV. entsteht mit der Laurentiuskapelle (Vorläufer der heutigen Heiligkreuzkirche) ein zweites Gotteshaus.
1411 kommt es zu einer Mutschierung (Güterteilung) des wettinischen Territoriums. Die Einkünfte des Coburger Landes erhält dadurch der Bruder Friedrichs V
Wilhelm II. von Meißen
geb. 23. April 1371
gest. 30. März 1425
Die Untertanen müssen ihm schließlich auch die Huldigung entgegenbringen.
In seiner Zeit wird das Rathaus an den heutigen Marktplatz verlegt.
Nach dem kinderlosen Tod Wilhelms II. von Meißen im Jahre 1425 gehen die Coburger Lande zurück an dessen Bruder Friedrich IV. Dieser erhält bereits 1423 von Kaiser Karl IV. die sächsische Kurwürde. Der neue Kurfürst Friedrich I. stirbt bereits drei Jahre nach der Rückgewinnung Coburgs. Nachfolger wird hier dessen Sohn
Kurfürst Friedrich II. von Sachsen
geb.: 22. August 1412 in Leipzig
gest.: 7. September 1464 in Leipzig
In seiner Regierungszeit nehmen die Übergriffe der Hussiten sprunghaft zu, was zum weiteren Ausbau der Coburger Stadtmauer führt. Es kommt zum Aufstieg der Münzmeister von Rosenau, welcher sich durch den Bau ihres Hauses in der Ketschengasse und ihres Schlößchens am Rittersteich manifestiert wird. Ab 1438 beginnt die Pflasterung der Coburger Gassen und 1444 wird das erst urkundlich nachweisbare Vogelschießen abgehalten.
1445 kommt es erneut zu einer Mutschierung (Güterteilung) zwischen Kurfürst Friedrich II. und seinem Bruder Wilhelm. Dieser wird als
Wilhelm III. von Sachsen
geb. 30. April 1425 in Meißen
gest. 17. September 1482 in Weimar
neuer Landesherr in Coburg.
Nach der totalen Zerstörung der Steinweg-Vorstadt durch einen Brand am Palmsonntag 1466 gewährt Wilhelm III. der Stadt Coburg einen vierten Jahrmarkt, der heute als Zwiebelmarkt bekannt ist. Coburg zählt im Jahre 1480 rund 2000 Einwohner.
Nach dem kinderlosen Tod Wilhelms III. gehen die Coburger Lande zurück auf seinen Neffen
Kurfürst Ernst von Sachsen
geb.: 24. März 1441 in Meißen
gest.: 26. August 1486 bei Colditz
In seiner Regierungszeit kommt es zu großen wettinischen Landesteilung von 1485, die Thüringen und Sachsen voneinander trennen sollte. Es entstehen dabei zwei Linien: Die Ernestiner und die Albertiner.
In seiner Regierungszeit kommt es auf der Veste zu einer großen Feuersbrunst. (Weihnachten 1500) Im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau wird die heute noch bestehende Große Hofstube in der Veste eingerichtet.
Unter Friedrich den Weisen verbreitet sich auch die Reformation in Kursachsen. Er ist der Schutz- und Landesherr Martin Luthers. 1524 gestattet er die neue lutherische Gottesdienstordnung in Coburg.
Damit sind wir auch am Wendepunkt zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit angelangt.