Durch den Nord-Süd-Straßenzug Hindenburgstraße-Löwenstraße rollt heutzutage ein großer Teil des Durchgangsverkehrs. Die Hindenburgstraße, nach dem Feldmarschall und Reichspräsidenten Hindenburg bekannt, wurde erst 1917 als einfacher Feldweg angelegt und 1925 zur Straße ausgebaut. Die Löwenstraße entstand schon Ende der 1880er Jahre. Ihr Name bezieht sich auf den Löwen im Wappen der Markgrafen von Meißen, denen im Jahre 1353 die Herrschaft über Coburg durch Heirat zufiel. Eine erste Löwenstraße gab es bereits in Coburg um 1880. Sie war damals noch fast unbebaut und wurde in Raststraße zum Andenken an den Freiherrn von Rast, dem Wohltäter und Begründer der Rast´schen Stiftung, umgetauft.
Wo jetzt der asphaltierte Straßenzug Hindenburgstraße-Löwenstraße verläuft, grünte einst ein idyllisches Wiesengelände mit Hecken und einzelnen Bäumen. An dessen Südostrand floss bis zum Jahr 1968 der Hahnfluss. Er er war ein tüchtiger Helfer vieler Handwerksbetriebe, wie z. B. der Gerber, Müller oder Tuchmacher. In gleicher Richtung mit ihm, in einer durchschnittlichen Entfernung zwischen 10 und 50 Metern, verlief ein zweites Flüsslein. Es handelte es sich dabei um den Lautergraben. Nun wissen wir, dass die Lauter etwa 80 Meter von der Heiligkreuzkirche entfernt in unsere Itz mündet. Bis zum Jahr 1874 ergoss sich ein Seitenarm der Lauter etwa 40 Meter noch weiter unten in die Itz, verließ diese wieder am gegenüberliegenden Ufer und floss zwischen dem Augustenstift und dem Haus Bahnhofstraße 14 dorthin, wo heute die Hindenburgstraße beginnt. Die im Jahre 1861 angelegte Bahnhofstraße überquerte dieses Flüsslein. Wie der Hahnfluss beendete es bei der Judenbrücke seinen Lauf. (Fortsetzung folgt)