Größere Widerstände gegen die Eingemeindung nach Coburg gab es nicht.
Wenn man aber das Thema ansprechen will, dann darf auf keinen Fall, Ermershausen im Landkreis Haßberge fehlen.
Ermershausen erreichte 1978 einige Bekanntheit als das Rebellendorf. Die Einwohner widersetzten sich der Eingliederung in die Gemeinde Maroldsweisach. Dies gipfelte in der Besetzung des Rathauses und der Errichtung von Barrikaden durch Ermershauser Bürger mit dem Zweck, die Verlegung der Gemeindeverwaltung zu verhindern. Eine größere Anzahl von Bürgern drohte den Übertritt auf das DDR-Staatsgebiet an und zog zur nahegelegenen Grenze, wo bereits geöffnete Grenztore auf die Bürger warteten.
Das Dorf wurde schließlich von mehreren Hundertschaften der Bereitschaftspolizei am 19. Mai 1978 gegen drei Uhr früh gestürmt und das Rathaus geräumt. Die Eingemeindung vollzog sich am 1. Mai 1978. 15 Jahre lang kämpften in der Folge die Ermershäuser um ihre Selbständigkeit. Hierzu erklärten sie den 15. Mai zum allgemeinen Gedenktag, an dem sie nachts die „Freiheitsglocke“ am Rathaus erklingen ließen. Die Bewohner der Ortschaft bemängelten, dass ihnen nicht Möbel oder Akten in dieser Nacht genommen worden seien, sondern die Achtung vor dem Staat. Am 1. Januar 1994 wurde Ermershausen wieder selbständig, nachdem der Staat die Eingemeindung für „gescheitert“ erklärt hatte. Damit ist Ermershausen eine der kleinsten selbständigen Gemeinden in Bayern. Erreicht wurde die Rücknahme der Eingemeindung u. a. auch dadurch, dass der damalige CSU-Kreisrat und ehemalige CSU-Landtagsabgeordnete Sebastian von Rotenhan über Nacht 278 Neumitglieder für die CSU werben konnte, um innerparteilich Druck aufbauen zu können.
(Quelle wikipedia)