Lebkuchen

#1 von Christian , 16.12.2021 08:40

Noch heute gelten fränkische Lebkuchen als eine kulinarische Spezialität, der Ursprung sich bei den Ägyptern und den Römern finden lässt. Über die römische Esskultur gelangte der Lebkuchen in die Klöster. Dort wurde er zunächst als eine, für den Nachtisch geeignete Süßspeise zubereitet. Aufgrund ihrer langen Haltbarkeit und ihrer Nährstoffe eigneten sie sich auch als Wegzehrung für Wallfahrer. So wurde das Gebäck, neben dem Starkbier, Bestandteil der klösterlichen Fastenküche. Das bedeutete aber gleichzeitig, dass Lebkuchen an Weihnachten, Ostern oder nach dem Fasching gereicht wurden. Mit der Zeit veredelten die Mönche die Honigkuchen und gaben ihnen ihr heutiges Aussehen. So waren sie die Ersten, die Oblaten als Unterlage verwendeten, damit der Teig beim Backen nicht anbrannte. Die heutige Form des Kuchens stammte aus Dinant, einer kleinen Stadt im heutigen Belgien. Über Aachen gelangten die Lebkuchen nach Franken, wo sie erstmals im 14. Jahrhundert als „Pfefferkuchen“ Erwähnung fanden und von den dortigen Männerklöstern hergestellt wurden.
So liegt die Geburtsstunde des Nürnberger Lebkuchens im Umfeld des Klosters Heilsbronn bei Ansbach begründet. Es sollte nicht lange dauern, bis in Nürnberg selbst Lebkuchen von sogenannten Lebküchnern hergestellt wurden. Die Voraussetzungen für die Ansiedlung dieses Handwerks in Franken waren günstig. Hier verliefen viele Handelsstraßen, auf denen die notwendigen Zutaten leicht herbeigeschafft werden konnten. Auf großen Handelsplätzen verkauften die fahrenden Händler die edlen Gewürze an die Lebküchner. So kamen die Lebküchner auch nach Coburg.


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RE: Lebkuchen

#2 von Christian , 17.12.2021 08:30

In Coburg entwickelt sich ab 1643 eine kleine Lebküchnerzunft, die aber bald mit der übermächtigen Nürnberger Konkurrenz zu kämpfen. So beschwerten sich in den Jahren 1816/17 die beiden Coburger Lebküchner Otto und Frommann beim Magistrat der Stadt darüber, dass viele Personen unbefugt mit Nürnberger Lebkuchen handeln würden und forderten deshalb ein Verkaufsverbot. Die Landesregierung lehnte jedoch ein Verbot ab. In ihrer Begründung hieß es dazu, dass es im Herzogtum zu wenig Lebküchner gäbe und die Wenigen die Nachfrage nicht stillen könnten. So müssten aus Nürnberg Lebkuchen dazugekauft werden. Zudem empfahl die Regierung den Meistern, ihre Rezepturen auf Nürnberger Niveau anzupassen, wenn sie Umsatzeinbußen aus der Einfuhr ausländischer Lebkuchen fürchten würden. Aber nicht nur die Nürnberger Konkurrenz machten den Coburgern zu schaffen. Die Bäcker erweiterten ihr Sortiment mit Lebkuchen, was zu Streitigkeiten führte. Dabei ging es auch um die Frage, was ein Lebkuchen eigentlich ist. Dazu trug das Aufkommen des Backpulvers Ende des 19. Jahrhunderts bei, wodurch viele Varianten von Honig- und Gewürzkuchen entstanden waren. Im Zuge der Rationalisierung im Handwerk verloren die Lebküchnereien ihre Existenzgrundlage und die Produktion ihrer Waren übernahmen die Bäckereien.
Mit der Firma Georg Dorn, ansässig im Unteren Bürglaß, hat in den 1960er Jahren die Tradition der reinen Lebküchnereien in Coburg ihr Ende gefunden.


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RE: Lebkuchen

#3 von coas , 06.02.2022 20:08

Schönes Thema.
Möchte keine Schleichwerbung verbreiten,daher sage ich es so: meiner Meinung nach werden die besten Lebkuchen Deutschlands in Coburg in der Rosengasse hergestellt!

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