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Woher kommt eigentlich die Bezeichnung „Reichsgraf“ für das große Gebäude gegenüber dem Bahnhof? Ursprünglich befand sich dort seit 1867 eine Villa, die der herzogliche Bauinspektor Jakob Lindner bewohnte. 1872 verkaufte Lindner das Grundstück an Graf Friedrich von Ortenburg-Tambach. Die Ortenburger erhielten während des Heiligen Römischen Reiches den Titel eines Reichsgrafen. Sie besaßen damit das Stimmrecht auf dem Reichstag. Ihr Stammland befand sich ursprünglich in Niederbayern. 1803 tauschten sie ihr Territorium mit der Herrschaft Tambach. Seither sind sie im Coburger Land ansässig. Friedrich von Ortenburg nutzte die Villa als Stadtresidenz. Ansonsten lebte er im Schloss Tambach. 1904 verkaufte die Familie von Ortenburg das Anwesen an den Gastronomen Wilhelm Grosser, der die Villa zu einem Hotel ausbauen ließ. Dieses Hotel erhielt den Namen „Reichsgraf“, zur Erinnerung an den ehemaligen Ortenburgischen Wohnsitz. Obwohl das Hotel seit 1939 nicht mehr existiert, blieb die Bezeichnung „Reichsgraf“ für das Gebäude bis in unsere Tage erhalten.