Nach etwa zwei Jahren Bauzeit wurde am 11. August 1862 die Lutherschule als Mädchenschule feierlich eingeweiht. Zuvor wurden die Coburger Schülerinnen in verschiedenen Räumlichkeiten, wie der Spitalschule am Gemüsemarkt, unterrichtet. Im ersten Schuljahr gab es 617 Schülerinnen, neun Lehrer und einen Rektor. Am 10. November 1883 kam es anlässlich des 400. Geburtstages von Martin Luther zur Aufstellung einer Luther-Büste in der Arkadenvorhalle. Die Büste wurde vom Bildhauer Ernst Rietschel modelliert.
Im Zuge der Einweihung der Heiligkreuzschule am 2. Mai 1907 wurde die ehemalige Mädchenschule nach Martin Luther in Lutherschule umbenannt. 14 Klassen wurden 1936 in dem Schulgebäude unterrichtet, das am 3. April 1945 geschlossen und erst Ende 1947 für den Unterricht wieder geöffnet wurde. 1973 folgte die Schließung der Volksschule. Nachdem einige Jahre das benachbarte Gymnasium Albertinum das Gebäude nutzte kam es im Herbst 1988 nach einer Generalinstandsetzung mit 180 Schülern zur Eröffnung der Luther-Volksschule als Grundschule.
Am 2. September 1601 fand die Grundsteinlegung durch Herzog Johann Casimir statt, am 3. Juli 1605 wurde das von Peter Sengelaub erbaute Renaissance-Gebäude eingeweiht. Nach der Stiftungsurkunde des Herzogs sollte diese Landesschule „ein medium oder Mittel“ zwischen einer Trivialschule und einer Hohen Schule oder Akademie sein. Die Vorlesungen waren „publice et gratis“. Ein Convictorium (Internat) wurde eingerichtet „mit zweyen Tischen, uff vier und zwantzig Knaben, Einen Tisch gratis, und von den anderen wochentlichen von jeder Person Siebengroschenn Zuschus“. Der Herzog wusste, „wie bisweilen armer Leuthe kindere, die von natur guter Vehiger geschicklichkeitt, und dieselbigen zu zucht und Lähr, auch gerne erziehen lassen woltten, offtmahls übergangen, negligiert und verseumet werden, das wir dann nicht gernne ahn dem geringsten erfahren oder vernehmen woltten …“.
Aus dem Bewiddungsbrief des Herzogs Johann Casimir, der Stiftungsurkunde des Casimirianums, vom 3. Juli 1605: „Unzweiflicher Zuvorsicht, wann über dieser unserer Verordnunge und fundation steiff und vest gehaltten, die Praeceptores trewlich und vleisig, und die offentlichen lec-turen vermehret, Auch das beneficim Communis mensae richtig geführet, Es werde solch christlich werck, Gott zu ehren, der Christenheit erbawunge, und unsern Landen zu wohlfahrth, mit der Zeit von guthertzigen leuthen und zuvorderst unsern nachkommen, dermassen vermehret und befordert werden, das es eingangs gemeintes intententlichen erreiche“.
Am 11. November 1677 erteilte Kaiser Leopold I. das kaiserliche Privileg zur Errichtung einer neuen Universität in Coburg. 1705 wurde anlässlich der Hundertjahrfeier der Schule die Coburger Universität proklamiert. Allerdings wurden 1723 aufgrund von Streitigkeiten unter den sieben beteiligten ernestinischen Fürsten sowie wegen fehlender finanzieller Mittel die Bemühungen eines gemeinsamen Ausschusses um eine zweite Universität neben Jena aufgegeben. Das Gymnasium Casimirianum behielt auch weiterhin die Struktur von 1607.
Gegenüber der Morizkirche, auf dem Eckgrundstück zur Neugasse, stand bis 1601 das 1496 als Getreidespeicher erbaute Ratskornhaus. Herzog Johann Casimir ließ es abreißen und bis 1605 von Nikolaus Bergner und Peter Sengelaub, der im Haus gegenüber wohnte, eine „Hohe Schule mit Convictorium“ (Internat) erbauen. Für Bergner war es der zweite seiner insgesamt drei Coburger Prachtbauten. Der Bau der Regierungskanzlei war gerade abgeschlossen, der des Zeughauses sollte noch folgen. Der zweigeschossige Satteldachbau im Stil der Renaissance wird bestimmt durch eine Sechserreihe Zwerchhäuser mit reich gegliederten Schweifgiebeln und jeweils einer Pyramide als spitzer Abschluss. Beide dreigeschossigen Giebelseiten sind sehr schmuckvoll mit Volutenspangen und jeweils fünf Pyramiden auf den Enden der Geschossteilungen ausgeführt. Die acht zu drei Fensterachsen sind in den Obergeschossen als große Fenster mit Mittelpfosten ausgeführt, nur an den Giebelseiten sind die mittleren Fenster einfach. Das Erdgeschoss wird von einem etwa mittig angelegten Rundbogenportal zweigeteilt, das aus überschnittenen Rundstäben besteht und dessen Gebälk mit Architrav, Wulst und Gesims auf Konsolen ruht. Links von dieser Pforte befindet sich ein Einfahrtsportal mit niedrigem, von geschnürten Blattvolutenkonsolen getragenem Rundbogen, der von einem Gesims mit Eierstab und Zahnschnitt abgeschlossen wird. An der Nordostecke, der Kirche zugewandt, steht in Höhe des Obergeschosses die Steinfigur des Gymnasiumstifters Herzog Johann Casimir, 1638 von Veit Dümpel erneuert. Ursprünglich war die Giebelseite rechts der Figur mit den Bildern berühmter Wissenschaftler bemalt. Rückseitig befindet sich der den Dachfirst um anderthalb Stockwerke überragende polygonale, 41 Meter hohe Treppenturm mit steinerner Wendeltreppe, Zwiebelhaube und Laterne, in der das Gymnasiumsglöckle hängt. In der Aula des Gymnasiums befinden sich Holztafelbilder mit den Allegorien der sieben Tugenden, die im Münzmeisterhaus 1957 entdeckt wurden. Durch zahlreiche, im Lauf von 400 Jahren vorgenommene Um- und Anbauten sowie Abrisse umliegender Bürgerhäuser entstand der heutige Gymnasiumskomplex. Die letzten Erweiterungen waren 1961 eine Turnhalle mit Pausenhalle an der Neugasse und 1986–1988 ein weiteres Schulgebäude mit Musikzimmer in Richtung Ketschengasse.
Die 1804 vom Educationsrat Ehregott Wilhelm Gottlieb Bagge gegründete private „privilegierte Volksschule“ erhielt von Herzog Franz Friedrich Anton von Sachsen-Coburg-Saalfeld am 11. November 1806 die Erlaubnis, eine „Bildungsanstalt für Schullehrer“ in Form eines Seminars anzugliedern. Dieses Datum gilt als das Gründungsdatum des Albertinums. Bereits 1807 hob die französische Intendantur das Seminar auf. Noch im gleichen Jahr erreichte Bagge die Rücknahme der Aufhebung.
Zur Erinnerung an die Konfirmation der Prinzen Ernst (dem späteren Herzog Ernst II.) und Albert (dem späteren Prinzgemahl der Königin Victoria von Großbritannien) verlieh die Regierung von Sachsen-Coburg 1835 dem Institut den Namen „Ernst-Albert-Seminar“.
Im Jahr 1920 wurde es Bayerische Lehrerbildungsanstalt, 1935 in eine sechsjährige Aufbauschule umgewandelt und die Lehrerausbildung nach Bayreuth verlegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte 1947 die Wiedereröffnung als Deutsche Aufbauschule. 1954 wurde die Schule ein musisches Gymnasium und in „Deutsches Gymnasium“ umbenannt. Im Jahr darauf zog es vom Glockenberg in die Untere Anlage 1 in die Räume der Alexandrinenschule. Seit dem 26. November 1965 trägt es den Namen „Gymnasium Albertinum zu Coburg“. 1974 wurde zusätzlich zur musischen eine neusprachliche Ausbildungsrichtung eingerichtet.
Das Schulgebäude, eine Zweiflügelanlage aus vier Stockwerken bestehend, wurde zwischen den Jahren 1901 und 1902 nach Plänen des Leipziger Architekten Alfred Ludwig für die Alexandrinenschule errichtet und am 18. August 1902 feierlich eingeweiht. 1966 folgte der Neubau einer Turnhalle und 1981 Turnhallennebenräume sowie ein Fachklassentrakt. Zwischen 2006 und 2007 wurde die Schule um einen weiteren Anbau erweitert. Dieser beinhaltet einen Multifunktionsraum, der insbesondere als Mensa und Probenraum für die Theatergruppe dienen soll.
Auch das Ämtergebäude war für 200 Jahre ein Schulhaus. 1848 zog hier die Realschule ein und blieb bis zur Fertigstellung eines Neubaus auf dem Glockenberg im Jahr 1875. Danach übernahm die Baugewerksschule die Räume. Aus dieser Schule entwickelte sich die heutige Hochschule Coburg. Sie blieb bis ca. 1960 in der Steingasse, bis auch sie in einen Neubau nahe des Schlosses Hohenfels umzog.
Das Ernestinum wurde 1848 als Höhere Bürgerschule durch die Stadt Coburg gegründet.
Der Name Ernestinum wurde der Schule anlässlich der Einweihung des neuen Schulgebäudes am Glockenberg am 19. Juni 1875 durch den damals regierenden Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha verliehen.
Obwohl 1935 kurzzeitig Mädchen im Ernestinum unterrichtet wurden, war das Ernestinum bis 1983 eine Jungenschule. Erst dann wurden mit der Einführung der Koedukation Mädchen als Schüler aufgenommen.
Seit den 1960er-Jahren wurden die Schulgebäude immer wieder umfangreich erweitert, so von 1999 bis 2001 um einen neuen naturwissenschaftlichen Gebäudetrakt sowie in den Jahren 2007 bis 2008 um eine neue Pausenhalle und ein neues Bibliotheks- und Mensagebäude. In diesem Zug wurde der Pausenhof mit dem des benachbarten Gymnasiums Alexandrinum verbunden. Es wurde eine gemeinsam benutzte Mensa errichtet. Ab 2009 erfolgte die Renovierung des zweitältesten Gebäudeteils. Der historische und markante Altbau wurde bereits in den Jahren zuvor erneuert.
Vor rund zehn Jahren wurde mit der Ausbildung von sogenannten Ernes-Rangern zum Zwecke der Schulmediation begonnen. Die Herzogliche Domänenverwaltung ließ 1875 nach Plänen des Coburger Hofbaumeisters Carl Friedrich Wilhelm Streib ein neues Schulgebäude am Glockenberg für die Realschule errichten, das das Haus im Steinweg 18 ersetzte. Die Erweiterung zur neunklassigen Oberrealschule bedingte einen ersten Ausbau bis 1901, dem weitere Umbauten und Erweiterungsbauten folgten.
Das denkmalgeschützte alte Schulhaus ist eine dreigeschossige Dreiflügelanlage, wobei die Seitenflügel in der Tiefe unterschiedlich sind. Der siebenachsige Hauptbau ist ein neugotischer Quaderbau mit einem Satteldach, der beidseitig von dreiachsigen Treppengiebelrisaliten begrenzt wird. Im Erdgeschoss befindet sich in Fassadenmitte das spitzbogige Eingangsportal, oben begrenzt von einem Zinnenaufsatz, der in einem zweiachsigen Mittelrisalit angeordnet ist. Dieser besitzt beidseitig durchlaufende Lisenen und wird oben von einem Uhrengiebel abgeschlossen.
Zitat von Christian im Beitrag #4Ämtergebäude Steingasse 18
Auch das Ämtergebäude war für 200 Jahre ein Schulhaus. 1848 zog hier die Realschule ein und blieb bis zur Fertigstellung eines Neubaus auf dem Glockenberg im Jahr 1875. Danach übernahm die Baugewerksschule die Räume. Aus dieser Schule entwickelte sich die heutige Hochschule Coburg.
Das Gebäude wurde in den 1970er Jahren noch "Staatsbauschule" genannt.
Anfang 1852 teilte Fräulein Caroline Stößel in einem Rundschreiben interessierten Eltern mit, in Coburg eine höhere Unterrichtsanstalt für Mädchen gründen zu wollen. Eine höhere Schule für Knaben war zuvor 1848 von der Stadt mit dem späteren Ernestinum eröffnet worden. Am 6. Mai 1852 folgte die Eröffnung der privat geführten Alexandrinenschule. Das Protektorat über die höhere Töchterschule hatte Herzogin Alexandrine, Gattin Herzog Ernst II., übernommen, die auch in den folgenden Jahren finanzielle Unterstützung leistete. Als Schulhaus diente zuerst das Anwesen in der Webergasse 34, 1853 folgte das Eckhaus an der Großen und Kleinen Johannisgasse und im selben Jahr das Münzmeisterhaus in der Ketschengasse. Nach elf Jahren zog die Alexandrinenschule wieder für drei Jahre in die Große Johannisgasse, ehe sie 1867 ins Münzmeisterhaus zurückkehrte.
Ab dem 1. September 1853 hatte die Schule ein vom Staatsministerium anerkanntes Statut und wenige Jahre später durften sie Schülerinnen vom 6. bis zum 15. vollendeten Lebensjahr besuchen. Am 11. Oktober 1900 gründete Herzogin Alexandrine die Alexandrinenstiftung als neuen Träger der Schule und stattete sie mit einem Kapital von 100 Tausend Mark aus. Nachdem die Stadt am nördlichen Ende des Salvatorfriedhofes unentgeltlich ein Grundstück für ein eigenes Schulgebäude zur Verfügung gestellte hatte, wurde dieses in den Jahren 1901 und 1902 nach Plänen des Leipziger Architekten Alfred Ludwig errichtet und am 18. August 1902 feierlich eingeweiht.
Am 1. Mai 1905 wurde die Schule verstaatlicht und Träger der „Herzoglichen Alexandrinenschule“ wurde das Staatsministerium. Zu Ostern 1915 wurde sie zum Lyzeum erhoben. Nach der Vereinigung des Freistaats Coburg mit Bayern war die Alexandrinenschule eine bayerische staatliche Lehranstalt und neben dem Münchner Max-Josef-Stift als Alexandrinum die einzige staatliche höhere Mädchenschule in Bayern.
1955 zog die Schule in einen Neubau an der Seidmannsdorfer Straße. Das alte Haus übernahm das Gymnasium Albertinum. (Quelle Wikipedia)
Am 22. September 1890 wurde die Schule als Knabenschule in Anwesenheit der Herzogin Alexandrine und des Prinzen Alfred feierlich eingeweiht. Im Zuge der Einweihung der Heiligkreuzschule am 2. Mai 1907 wurde die Schule nach dem Dichter Friedrich Rückert von Löwenschule in Rückertschule umbenannt. Damals hatte die Schule 24 Klassenzimmer. Im Schuljahr 1927/28 besuchten 377 Mädchen und 318 Jungen die Schule. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es 1500 Schüler.
Im Schuljahr 2008/09 wurden 353 Schüler in 16 Klassen der Jahrgangsstufen fünf bis neun in der Rückertschule unterrichtet. Es gab in der achten und neunten jeweils eine Ganztagsklasse und einen Mittlere-Reife-Zug für eine siebte und zwei neunte Klassen. Der Sprengel der Mittelschule umfasst die Grundschulen der Melchior-Franck-Volksschule, der Pestalozzi-Volksschule, der Volksschule Coburg-Ketschendorf, der Luther-Volksschule und der Volksschule Coburg-Creidlitz sowie das Gebiet der Gemeinde Niederfüllbach.
Das Schulgebäude wurde in den Jahren 1888 bis 1890 nach Plänen des Coburger Stadtbaumeisters Julius Martinet in der Formensprache der manieristischen Neurenaissance auf einem Grundstück an der Itz errichtet. Die Fassade des dreieinhalbgeschossigen Gebäudes besteht aus Ziegel mit Sandsteingliederungen und wird durch ein Walmdach mit Zwerchhäusern und Dachreiter abgeschlossen. Die Außenwand des hochgesetzten Kellergeschosses ist mit Bossenwerk ausgeführt. Darüber sind die Gebäudekanten durch niedrig-hoch alternierenden Bänderungen eingefasst. Das Erdgeschoss weist stichbogige Fenster mit Keilsteinen auf und ist durch ein umlaufendes Gesimsband vom ersten Obergeschoss getrennt, das rechteckige Fenster mit Sturzgesimsen besitzt.
Die Vorderseite in der Löwenstraße weist in der Mitte einen großen dreiachsigen Risalit auf, der beidseitig von zwei Fassadenabschnitten mit vier Fensterachsen flankiert wird. Im Erdgeschoss mit gebänderten Fenstern ist der Sandsteinrisalit als toskanische Säulen mit Manschetten und einer Vase gestaltet. In den Obergeschossen befinden sich zwischen den Fenstern Pfosten und darüber Stürze auf Konsolen. Über den Kreuzstockfenstern des zweiten Obergeschosses sitzt eine Dreiecksverdachung. Den Abschluss des Risalits bildet im Dachgeschoss ein zweiachsiger Giebel mit ionischen Säulen und einem Uhrengiebel.
Die Rückseite ist durch einen schmalen, zweiachsigen Mittelrisalit mit Uhrengiebel und beidseitig angeordneten, vorspringenden Treppenhäusern mit Zwiebelhauben und Laternen gekennzeichnet. Vier Stufen führen zu den Segmentbogenportalen, denen Fensterpaare mit gefelderten Brüstungen sowie abschließend Dreiecksgiebel und Kranzgesimse folgen.
Im Coburger Norden war ab etwa 1529 eine „teutsche Schule“ hinter der Coburger Heilig-Kreuz-Kirche vorhanden, die 1836 geschlossen wurde. Im Schuljahr 1903/1904 existierten vier Volksschulen im Coburger Süden mit 2823 Schülern in 60 Klassen. Das starke Wachstum der Einwohnerzahl Coburgs erforderte dann Anfang des 20. Jahrhunderts den Neubau einer Volksschule. Daher beschloss im Oktober 1903 der Magistrat die Errichtung einer Freischule im Coburger Norden, deren Besuch kein Schulgeld kostete. Dem neu berufenen Stadtbaumeister Max Böhme wurde die Planung des Schulhauses auf dem Gelände am Schleifanger übertragen. Ein erster Entwurf war im Juni 1904 fertig und Anfang 1905 waren die Planungen abgeschlossen. Die mussten aber 1905 noch einmal komplett überarbeitet werden, um die veranschlagten Baukosten von 394.000 Mark auf 324.000 Mark verkleinern zu können. Am 2. Oktober 1905 folgte der erste Spatenstich, Richtfest war am 1. September 1906 und Einweihung als Heiligkreuzschule am 2. Mai 1907. Die Baukosten betrugen 332.500 Mark. Keine zwei Jahre später, im Februar 1909 standen die Schulgebäude, neben der Lauter gelegen, aufgrund eines schweren Hochwassers unter Wasser.
21 Klassenzimmer waren zeitgemäß eingerichtet worden. Die damals besonders moderne Einrichtung der Schule umfasste unter anderem eine eigene Turnhalle mit einem Grundriss von 20 Meter Länge und 12 Meter Breite. Damit war die Heiligkreuzschule die erste Schule in Coburg mit eigener Turnhalle. Außerdem wurden im Keller eine Schulküche und für die Hygiene der Schüler ein Brausebad eingerichtet sowie in den Obergeschossen Einzelklosetts mit Wasserspülung eingebaut. Daneben versorgten Wandbrunnen die Schüler mit sauberem Wasser. Zur Be- und Entlüftung wurden separate Kanäle eingebaut, die vom Keller aus befeuchtete Frischluft zuführten und über das Dach abführten. Die Beheizung erfolgte über eine Niederdruckdampfheizung mit Heizspiralen oder Radiatoren.
Im ersten Schuljahr gab es in acht Klassenstufen 801 Schüler in 19 Klassen, zehn Jahre später waren es 1065 Schüler in 21 Klassen, wobei eine komplette räumliche Trennung, mit eigenen Eingängen, zwischen Mädchen- und Jungenklassen vorhanden war. Die Trennung wurde bis in die 1950er beibehalten. Mit 1200 Schülern wurde im Schuljahr 1950/51 der Höchstwert erreicht. Dies führte zur Ausgliederung der Klassen eins bis vier in die Jean-Paul-Volksschule Coburg. Im Schuljahr 2008/09 werden 333 Schüler in 15 Klassen der Jahrgangsstufen fünf bis neun in der Heiligkreuzschule unterrichtet, die seit dem Schuljahr 2007/2008 als gebundene Ganztagsschule.
Ansicht vom Schleifanger.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich besuchte von 1953 bis 1957 (1. bis 4. Klasse) die Heiligkreuzschule. Auch in dieser Zeit gab es eine Trennung, aber nicht zwischen Mädchen und Jungen, sondern zwischen katholischen und evangelischen Schülern. Der Nordeingang war für die Katholischen und der Südeingang für die Evangelischen. Die katholischen Schüler wurden von katholischen Lehrern und die evangelischen Schüler von evangelischen Lehrern unterrichtet. Eine Regenrinne, die über den Schulhof verlief, teilte diesen in zwei Hälften. In der Pause standen an beiden Enden der Rinne eine katholische bzw. eine evangelische Lehrkraft zur Aufsicht. In der Mitte des Schulhofes stand immer ein Mitarbeiter der Bäckerei Pensel aus dem Kanonenweg. Da konnte man sich einen Plätz oder eine Semmel kaufen. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, einmal vom katholischen Lehrer Herrn Stiller eine Ohrfeige bekommen zu haben, weil ich in der Pause zu meinem katholischen Freund auf die andere Pausenhofseite gegangen bin. Bis heute habe ich den Sinn dieser Trennung nicht verstanden. Meine Meinung über die Kirchen wurde allerdings dadurch entscheidend geprägt.