Im Jahr 1981,ist beim damaligen Verlag Coburger Blattla,Fiedler Verlag, das Buch erschienen: Die Geschichte der Veste Coburg von Prof.Dr. Thilo Krieg,aus dem Jahr 1924.
Der Autor schreibt auf Seite 39:....dem Zeugmeister, jenen vormaligen Pfälzer
Philipp Heinrich Reinhard, wurden auf fürstlichem Befehl...3 junge Constabel
in die Lehre gegeben,Coburger Bürgerskinder,die Lust und Liebe hierzu trugen das Handwerk der "Artollerey" zu erlernen.Es waren Hans Ebner,Conrad Rüger und Johann Hübner.
Weiter hinten in dem Buch ist nachzulesen:....Nicht wenig Not erlebte der Festungshauptmann Hans Hartmann von Erffa mit den Festungsconstablern Rüger und Ebner.
Den beiden hatte Herzog Johann Casimir,da sie zweimal unter Lebensgefahr ihr Amt ausübten (eimal bei der Belagerung von Kronach und einmal bei der Belagerung der Veste durch Wallenstein)je 100 Gulden jährlich zugewandt.
Der Nachfolger vom Herzog jedoch hatte die Summe heruntergesetzt.
Dabei waren sie nicht gänzlich aus dem Festungsdienst entlassen worden!
Dem wurden sie aber nicht mehr gerecht.Schon 1643 klagte Erffa,sie kämen ihrer Pflicht nicht mehr nach,sich öfters auf der Veste sehen zu lassen,
die Kanonen und Waffen mußten andere reinigen und in Schuss halten.
Demungeachtet hatten sie die Dreistigkeit,Jahr für Jahr um angeblich rückständige Besoldung zu betteln.(Unter Zugrundelegung der erwähnten Casimirschen Bewilligung)
Erffa schreibt:" Der alte Hans Ebner,Pfannschmied,ist zu nichts Nutz,säuft sich alle Tage in der Früh voll mit Branntenwein,hernachmals mit Bier und hat doch wenig zum Besten. Der andere,Rüger,welcher feine Mittel,wäre noch zu gebrauchen,hat aber schwere Sachen uff sich geladen,ideme er vor meiner Ankunft,einen Defensionshauptmann auf der Gassen erstochen.(gemeint ist hier die Spitalgasse und das Duell soll vor der alten Gaststätte "zum Bären" stattgefunden haben.)(der Bären-später Kaufhaus Mohren.bzw.Weka)
Rüger und Ebner wurden von Erffa verhaftet,krochen allerdings zu Kreuze und leisteten Erffa öffentliche Abbitte,erklärten sich bereit,anstelle einer Strafe,gewisse brauchbare Personen ohne Entgeld in der Ausbildung der Artillerie zu schulen,jedoch sollten ihnen die Kosten für anstehende Materialien ersetzt werden.
Freilich hielt Rüger auch dann noch nicht Ruhe und als er 1661 auf die angeblich geschuldeten Gelder zurückkam,wurden Kanzler und Räte beordert,
ihm sein"ohnverschämte abermalige praetensiones" ernstlich zu verweisen.Noch 1675 war der einstmals doch verdient gewesene Störenfried am Leben.
Wo Rüger seine Grabstätte fand ist nur spekulativ--er könnte allerdings auf dem Salvatorfriedhof beerdigt sein.
So wissen die Akten von Rüger und Ebner wenig Rühmliches zu erzählen!
Zu Defensions(hauptmann) Im 30 jährigen Krieg wurden sogenannte Defensionswerke geschaffen.Das waren von den Städten aufgestellte Einheiten,die bewaffnet und ausgebildet waren und gegen die durchziehenden
Soldatenhaufen beider Konfessionen gegebenenfalls angehen sollten um Haus und Hof vor Plünderungen zu schützen.Der Wert dieser Einheiten war aber so gut wie null!(Defension-Defensive-=Verteitigung)