Meine Gedankengänge zu dem vom Norbert im Fotoalbum eingestellten Bild,mit dem Modell der Itztalquerung durch den ICE sowie der neuen Autobahn und den von mir gefundenen Bericht über die "Altstraßen",liegen garnicht so weit auseinander.-Damals wie heute ,die Erschließung des Landes durch Straßen,ohne die ein Staat nicht existieren könnte!
Bei Walter Eichhorn,im Jahresheft aus dem Jahr 1972,hier wiederum das Heft Nr. 8 findet sich folgender Aufsatz, den ich hier Stichpunktartig wiedergeben will:
Nach bambergischer Anordnung mußte(sollte) die Straße 3 Sperre (5,5-6m) breit (!!)und beiderseits mit Gräben und Hecken versehen sein.Grenzsteine, Höhenbäume als Richtpunkte,seichte Flußübergänge,Flurnamen kennzeichnen den Verlauf von Altstraßen.
Die Entwicklung vom Einzelhof zum Dorf setzte feste Verkehrsadern vorraus.
Vorspann,Geleit(Geleitstraße),Wegebau,Versorgung,Beherbergung,Zoll und Markt wurden zwingende Notwendikeiten solcher Straßen.(Mit all seinen Vor und Nachteilen!)
Geleit: Reisende konnten im MA das Recht in Anspruch nehmen,sich gegen Entgeld von Bewaffneten .
schützen zu lassen.
Regeln: Der Verkehr war in Hohlwegen nur in einer Richtung gleichzeitig möglich.Vormittags Bergfahrt
Nachmittags Talfahrt!
Warte : Anlagen von Warten auf Bergen in der Nähe der alten Straßen,ergänzten und unterstützten die
Burgen in der Aufgabe,die diese für die Sicherung des Verkehrs hatten.
Zollgebühren:(1666) Ein beladener Güterwagen - 3 Groschen
1 Herdochse oder Pferd - 1 Groschen
1 Jude zu Fuß 3- Groschen
1 Jude zu Pferd 6-Groschen
Der Autor geht hier auch auf die Strecke:Coburg, Neustadt, Köppelsdorf, Judenbach - Sattelpass -Probstzella,Saalfeld ein.An der sogenannten "Sattelpass" Straße muß wahrlich einiges los gewesen sein!So wird berichtet, das hier Wagenzüge von 70-80 und mehr Gespannen,mit vielen Hundert Pferden,auf einmal,Reisende zu Fuß oder zu Pferd oder in Kutschen hier täglich(!)in großer Zahl durchkamen!
Man erkennt daraus, das damals wie heute schon Probleme entstanden sind, was die Straßen betrifft.
Die "Warte",welche sich oft auf weithin sichtbaren Bergen befanden, sollten auch der "Fernvermittlung" dienen,konnten doch durch große Feuer hier "Nachrichten" weitergegeben werden.(Z.B. wenn sich fremdes Kriegsvolk näherte.