Der "Jungdeutsche Orden"
oder wer den Nationalsozialisten mit den Weg ebnete.
Im Jahr 1920 gründete sich in Kassel der sogenannte "Jungdeutsche Orden",der sich das Deutschtum auf seine Fahnen geschrieben hatte.
Aus Gram über den Kriegsausgang und den Versailler Vertrag, sinnt er auf Rache gegen Frankreich außenpolitisch und innenpolitisch auf die Ausmerzung alles Fremdrassigen!
Der Pfarrer Helmuth Johnson,1881 in Neustadt/C. geboren,ist Mitte der 20er Jahre der populärste Politiker im Coburger Raum!
Er besuchte das Gymnasium in Coburg,studierte Theologie,war begeisterter Frontsoldat des 1.W.K.und danach in Freikorps tätig.!1919 als Pfarrer in Gauerstadt.
Die Nachkriegswirren des verlorenen 1.W.K.lassen ihn politisch tätig werden.
Er wird Obermeister der Bruderschaft des Jungdeutschen Orden.
Johnson benutzt die Kanzel für seine deutliche Sprache,-er ist ein gern gehörter großartiger Redner
und findet ein offenes Ohr bei den rechtsstehenden Kreisen in Coburg!
Wo der Jungdeutsche Orden auftritt kommt es zu Reibereien mit sozialdemokratischen Arbeitern.
Im Sommer 1923 ist Johnson das klassische Beispiel eines politischen Pfarrers.
"Er findet Unterstützung des Herzogs und das Wohlwollen der Coburger Polizei.Zahlreiche Vereine und Verbände sympatisieren mit ihm!"
Die Abdankung der Monarchie,ausgelöst durch die Revolution nach dem 1.W.K.wurde vom Adel als ein Dorn im Auge empfunden.
Der Deutsche Adel sieht im Jungdeutschen Orden wieder einen "Silberstreif" am Himmel für seine Sache und unterstützt den Orden vielfältig!!-Auch der Coburger Herzog.
Johnson und sein Jungdeutscher Orden,der nach den Richtlinien des Deutschen Ritterorden`s in Bruderschaften und Balleien gegliedert ist,gibt sich mit romantizistisch-militärischen Charakter.
Ihr Ziel ist:"die Verwelschung" im Westen Deutschlands,die "Verslawung"im Osten D. und die "Verjudung" im inneren Deutschlands zu bekämpfen!
Die Sozialdemokratische Weimarer Republick stellte sich bis zu ihrem Niedergang schützend vor die deutschen Juden.Trotzdem kam es in Coburg immer öfters zu Ausschreitungen gegen die Juden.Selbst die Cob. Polizei griff manchmal nicht ein.
"der Antsemitismuss wird von der Ev. Kirche wachgehalten und in Krisenzeiten von politischen Pfarrern in die Gesellschaft hineingetragen!"(nach Wolfgang Gerlach)
Johnson wird in Coburg Kanditat des "Völkischen Blocks"für die Landtagswahlen im April 1924.Er geht als Sieger daraus hervor und lässt sogar den populären Franz Klingler(SPD) hinter sich zurück.
Im Jahr 1924 ist Johnson der Politiker mit dem größten Rückhalt in der Bevölkerung hier in Coburg.
(fragt man sich:wo stand die Mehrheit der Bevölkerung unseres Gebiet`s politsch zu dieser Zeit???)
Johnson ist bis 1928 Abgeordneter in München,während der "Völkische Block" hier im Coburger Gebiet langsam auseinander fällt.
Die Nazis übernehmen mehr und mehr die Führung,konkurierende Gruppen werden nicht (mehr) geduldet!
Johnson überwirft sich mit Franz Schwede und geht auf Distanz zu den Nazis.
Bei den Wahlen 1928 erhält Johnson nur noch wenige Stimmen!
Er kehrt nach Gauerstadt zurück.1929 übernimmt er in Lübek das Dompfarramt.Er wird Landesbischof von Braunschweig und stirbt 1947 in Kriegsgefangenschaft in Jugoslawien.
Die Völkische Bewegeung verliert im Raum Coburg mehr und mehr an Gewicht.
Die vom DVSTB (Deutschvölkischer Schutz und Trutzbund)und vom Jungdeutscher Orden mobilisierten Massen strömen nun der NSDAP zu!