Albert Riemann Porzellanfabrik

#1 von Stefan , 15.12.2008 19:04

Hallo werte Damen und Herren Experten,

gibt es noch Fotos von den Betriebsstätten der Porzellanfabrik Albert Riemann, ehemals Kasernenstr. 23. (1860 - 1937)? Gerüchten zufolge sollen ja im Gelände neben der Sparkasse noch Überreste von Porzellanöfen o.ä. sein.
Gruß
EssPe

 
Stefan
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RE: Albert Riemann Porzellanfabrik

#2 von Stefan , 15.12.2008 21:51

Hierzu fällt mir noch folgendes ein:
Die mir bekannten Porzellan-Manufakturen im Raum Coburg:

- Julius Griesbach: Porzellanfabrik Cortendorf (1890 - 1973), wurde 1973 von der Fa.Goebel übernommen, die Fabrik steht noch in Cortendorf neben dem Vereinsgelände des TSV Cortendorf
- Porzellanfabrik Alboth & Kaiser bzw. Gebr. Alboth, Steinweg 30 (gegr. 1872, Umzug nach Kronach gegen 1899)
- Porzellanmalerei Ferdinand Kaule, Oberer Bürglaß, gegen 1880
- Keramische Werkstätten Denk (gegr. 1964, seit 2005 keine Porzellanherstellung mehr)

Desweiteren
- Kuhnle und Hoffmann, gegen 1870
- Porzellan- und Tonwarenfabrik E. Speiser, ca. 1900
Hierzu kann ich aber keine Adressangaben machen

EssPe

 
Stefan
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RE: Albert Riemann Porzellanfabrik

#3 von gerd , 16.12.2008 09:03

Hallo Esspe,da bist du gut informiert.Außer Griesbach waren mir diese Firmen bis dato nicht bekannt.(Obwohl dieser Industriezweig meinen erlernten Beruf artverwand ist).
Genaueres dazu könnte auch hier wieder Christian sagen(?)
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RE: Albert Riemann Porzellanfabrik

#4 von Christian , 16.12.2008 17:35

Mir ist der Name Kaule ein Begriff. Die Firma befand sich im Hause Oberer Bürglaß 40. Das Firmengelände reichte bis hin zu Allee. Der erste Kaule, ein gewisser Heinrich Kaule, wird bereits um 1865 dort erwähnt. Dieser war jedoch ein Töpfermeister. Unter seinem Sohn Ferdinand erfolgte eine Ausdehnung zur Porzellanmanufaktur. Richtung Allee wurden dann Werkstätten und ein Wohnhaus errichtet. Nach vorne, am Obereren Bürglaß, wurden die Porzellanwaren im eigenen Laden verkauft. Die Firma wurde bereits vor dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgegeben. Das Firmengelände wurde in den letzten Kriegstagen 1945 durch Artilleriebeschuss komplett zerstört. An dieser Stelle entstand später ein neues Wohnhaus Oberer Bürglaß 40 (Gerd: dir wird sicherlich die Parfümerie Sellner etwas sagen, die war in diesem Hause untergebracht.), sowie ein neues Gebäude an der Allee. Ferner befindet sich auf dem Gelände gegenwärtig noch die "Baracke" der Drogerie Zimmermann.

Gruß
CHristian

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RE: Albert Riemann Porzellanfabrik

#5 von Stefan , 16.12.2008 18:53

Hallo Christian,hallo Gerd,

Super interessant, was hier noch zu Tage kommt.
Zu Alboth & Kaiser weiß ich noch zu berichten, dass der Betrieb "Gebr.Alboth - Porzellanhandlung und -malerei", ansässig Steinweg 30, 1872 gegründet wurde.
Gründer war August, der Betrieb "Gebr.Alboth" wurde von Anton und August Alboth betrieben (zumind. 1888). Anton war Porzellanmaler, wohnhaft Kanonenweg.
Ernst Alboth (Sohn von August) soll dann 1898 die Firma nach Kronach verlegt haben und nach dem 1. WK begann dort die eigene Porzellanherstellung. 1926 wird Georg Kaiser, seines Zeichens Schwiegersohn, Mitinhaber, der Name Alboth & Kaiser (Al-Ka-Kunst) ist geboren. 1938 übenimmt Alboth & Kaiser die Gebrüder Silbermann, Hausen. 1953 entscheidet man sich, in Staffelstein eine neue Fabrik zu errichten. Aus der Alka Porzellanfabriken Alboth & Kaiser K.G., Staffelstein wird 1970 die Kaiser-Porzellanmanufaktur Staffelstein K.G.

Gruß
EssPe

 
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RE: Albert Riemann Porzellanfabrik

#6 von gerd , 18.12.2008 14:38

Christian,war "Sellner" unmittelbar neben Buchhandlung Schubert?(in Richtung ob. Bürglass?)Schubert war doch kaputt im Krieg.

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RE: Albert Riemann Porzellanfabrik

#7 von gerd , 18.12.2008 14:52

EssPe,der Name Silbermann war in Hausen bekannt.In den 60er Jahren wurde von alten Anwohnern der Name hin und wieder genannt.Die Gebäude sind im Besitz von Fa. Rössler/Memmelsdorf.Die fertigen da die Schleifmittel für ihre "Gleitschlifftechnik".(Brennöfen vorhanden usw.)Das die AL
Ka nach Staffelstein abgewandert ist,war auf den wenigen Platz dort zurück zu führen,obwohl Rösler angebaut hat ist dort nicht mehr viel Platz vorhanden.(Der Berg zu Kloster Banz und wenige Meter zum Main lassen hier keine Expansion zu)
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RE: Albert Riemann Porzellanfabrik

#8 von Christian , 18.12.2008 22:22

Ja korrekt Gerd, Sellner war neben der Buchhandlung Schubert (richtung Bürglaß) und war später auch als Parfümerie Stenzel bekannt. Auch das Schubert´sche Haus wurde damals komplett zerstört.

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RE: Albert Riemann Porzellanfabrik

#9 von Christian , 04.01.2009 12:01

Gerd da hast du Recht, Sellner war neben der Buchhandlung Schubert. Nachfolger von Sellner war ein gewisser Richard Stenzel. Das Gebäude gehört heute der Wohnbau und wird gegenwärtig saniert.

Zum Oberen Bürglaß 40 (Kaule) habe ich noch folgende Daten gefunden:

1864:
Besitzer Carl Kaule (Töpfermeister), Töpferei mit angeschlossenen Glas- und Porzellanwarengeschäft.
1881:
Besitzerin Marie Kaule (Töpfermeisterswitwe), ebenfalls Töpferei mit angeschlossenen Glas- und Porzellanwarengeschäft.
1893:
Besitzer Heinrich Kaule (Kaufmann), Glas- und Porzellanwarengeschäft (existent bis 1912)



Zur Allee 12 (Hinterhaus Kaule) folgendes:
1876:
Carl Kaule beantragt in seinem Grundstück nach der Allee zu ein Wohnhaus bauen zu lassen.
1881:
Marie Kaule ist zusammen mit ihren Kindern Heinrich Kaule (Kaufmann) und Ferdinand Kaule (Maler) Eigentümerin des Hauses Allee 12.

Ferdinand Kaule einer der Eigentümer des Hauses zu Beginn des 20. Jahrhunderts, hatte 1885 eine Porzellanmalerei in Coburg gegründet.

Die beiden Gebäude wurden am 10.04.1945 zusammen mit der Buchhandlung Schubert beim Angriff der amerikanischen Truppen zerstört.

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