Beim Studium im Stadtarchiv habe ich auch mal nach dem Wilhelm Recknagel geschaut.
Nun man muss schon sagen, dass der Mann sehr mobil war, so oft wie er umgezogen ist. Ich gebe hier mal die Daten der Adressbücher wieder.
1886: Hahnweg 2 (Vereinsbrauerei)
1888: Rosenauer Straße 8
1895: Viktoriastraße 1
1897: Mühlgasse 16
1899: Seifartshofstraße 8
1901: Seifartshofstraße 10 (eigenes Wohnhaus, sonst nur zur Miete)
1907: Marienstraße 1
1911: Ketschendorfer Straße 6
1913: Bahnhofstraße 30
Danach finden sich keine Hinweise mehr auf diesen Namen.
Auch ist der Name Recknagel nicht weiter in Coburg geläufig gewesen.
Die Angaben, das Recknagel im Jahre 1886 in die Vereinsbrauerei eingestiegen ist, muss ich leider widersprechen. Es exisitiert im Stadtarchiv ein Dokument aus dem Jahre 1884 in dem Wilhelm Recknagel als Miteigentümer der Vereinsbrauerei erwähnt wird. In diesem Dokument geht es um die Schließung eines Pachtvertrages zwischen Recknagel und der Stadt, bezüglich des Zollhofes hinter dem Rathaus. 1884 hatte die Familie Grasser (Brauerei Grasser im Neuen Weg) den Mietvertrag für den Zollhof gelöst und die Stadt war auf der Suche nach einem neuen Pächter. Recknagel bzw. die Brauerei übernahm den Pachtvertrag für den Zollhof. Wegen des geringen Umsatzes wurde der Pachtvertrag bereits 1888 wieder gelöst.
Desweiteren habe ich einen Hinweis zu dem Grab Recknagels auf dem Coburger Friedhof gefunden. Es soll sich dabei um die Gruft Nr. 108 auf dem Coburger Friedhof handeln. Ob die noch existiert, entzieht sich meiner Kenntnis.