Coburger Blattla

#1 von gerd , 27.01.2011 20:14

Im Jahre 1981 brachte der Verlag Max Fiedler,Coburger Blattla, 2 Bücher heraus,die dem Thema Veste gewidment sind.Die Autoren waren Dr.Thilo Krieg und Walter Schneier.
Dr. Krieg beschreibt die Geschichte der Burg von den Anfängen bis 1923,Walter Schneier geht auf die Geschichte der Burg,von 1923 bis zum Jahre 1981 ein.
Unter "Anmerkungen"schreibt Schneier.....
3. Die Ausführungen zu den Ereignissen am Ende des 2. Weltkrieges beruhen:
* auf eigenen erlebten,
*auf Befragungen zahlreicher Coburger Bürger,u.a. der Herren Hasenclever,Herzog und Wucher,
*auf ergänzenden Angaben,die mir Herr Oberamtsrat a.D. W.Ziehm noch nach dem Vorabdruck machen konnte,
*auf langen Gesprächen mit Herrn Stadtamtmann Sauerteig,dem ich postum dafür nochmals danken möchte.

Schreier schreibt nun auf der Seite 73 folgendes.....

Nach der offiziellen Übergabe der Stadt verlangten die Amerikaner auch die Übergabe der Veste.Sie bestanden auf diese Formalität,obwohl die militärische Kapitulation durch die beiden Wehrmachtsparlamentäre in den Kasernen bereits vollzogen war.
Sauerteig und Herzog erklärten sich bereit,die Übergabe der Veste vor Ort und Stelle zu vermitteln.Also hinauf zur Veste.Dort führten die Coburger die staunenden Amerikaner in das" beste Zimmer"(??) des Fürstenbaus.Während aus dem Keller Wein geholt wurde,schickte man nach Herzog Carl Eduard,der im Cortendorfer Scheidmantel-Bierkeller Zuflucht gefunden hatte.
weiter....
Als dann Herzog Carl Eduard erschien,wurde auch hier gegen 11.30 Uhr die Übergabe wunschgemäss vollzogen.
!!!!!....BEI EINEM TREFFEN DER BETEILIGTEN DEUTSCHEN OFFIZIERE 1980 ERKLÄRTEN DIESE-WAS BIS DAHIN NICHT ALLGEMEIN BEKANNT WAR-IHR GESPRÄCHSPARTNER AUF AMERIKANISCHER SEITE SEI GENERAL PATTON GEWESEN....!!!

Wie gesagt...abgedruckt vom Fiedler Verlag im Jahre 1981....mittlerweile sind ja schon wieder 30 Jahre ins Land gezogen...und wenn ich Christian zitieren darf: "neuere Erkenntnisse sollten angesagt sein"......oder??


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RE: Coburger Blattla

#2 von gerd , 27.01.2011 20:41

Zur weißen Fahne auf der Veste......
Schreier beschreibt das hissen der Weisen Fahne so:
Dienstag 10.April 1945....gegen 10.12Uhr heulten die ersten Granaten.Sie detonierten in den Kasernen,im Heeresverpflegungsamt in Neuses und im Bahngelände,wo besonders die Umgebing in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Gegen 16.00 Uhr begann die Amerikanische Artillerie mit dem Beschuss der Veste.Noch vor Einbruch der Dunkelheit veranlaßte Herzogin Victoria Adelheit den Schloßverwalter(?)Georg Wucher,(nach dessen Aussage später mir gegenüber) auf dem Dach des Fürstenbaus eine weiße Fahne als Zeichen der Kapitulation aufzuziehen.
Doch wehte diese Fahne nur kurze Zeit. Ein SS Offizier schoß sie herunter.Er erklärte,es könne keine Kapitulation erfolgen....usw.usw.


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RE: Coburger Blattla

#3 von Autor ( gelöscht ) , 28.01.2011 10:45

US-General Patton war nie in Coburg wie Hans-Jürgen Schmidt schon vor Jahren herausfand. Die neuesten Erkenntnisse zu diesem Thema werden in meiner Carl-Eduard-Biographie stehen, die ab 13. April erhältlich sein wird.

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RE: Coburger Blattla

#4 von Christian , 28.01.2011 13:26

Hier der entsprechende Auszug aus Hans-Jürgen Schmidt, Coburg und die amerikanischen Streitkräfte 1945-1990 (Schriftenreihe der Historischen Gesellschaft Band 10), S. 11:

"Zeitzeugen berichten, daß am 11. April 1945 US-General Patton von Oberlauter aus die Übergabebedingungen für Coburg persönlich diktiert haben soll und auf der Veste mit dem letzten regierenden Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, Carl Eduard, zusammentraf um einen Toast "to the end of the war" "auf das Ende des Krieges" aussprach. Obwohl zahlreiche US-Kriegsberichterstatter und Fotografen anwesend gewesen sein sollen und die bereits erwähnte "New York Times" über die Eroberung Coburgs ausführlich berichtete, gibt es für dieses Zusammentreffen keinen dokumentarischen Beweis, kein Foto."

"Dieses Zusammentreffen beruht vermutlich auf einer Verwechslung mit einem anderen höheren Offizier des Combat Commando A. General Patton war am 12. April in Gotha bei seinem Oberbefehlshaber Eisenhower, wie bereits oben ausgeführt."

"Der Verfasser hat sich im Zusammenhang mit dieser Studie mit einem Schreiben direkt an das "General-Patton-Museum" in Fort Knox und die Panzertruppenschule der US-Streitkräfte in Kentucky gewandt, um für seinen Aufenthalt in Coburg am 11.4.1945 einen Hinweis, ein Dokument, ein Foto zu erhalten. Beide konnten den Aufenthalt in Coburg nicht bestätigen."

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RE: Coburger Blattla

#5 von gerd , 28.01.2011 14:34

In dem Zusammenhang bitte das Bild vom Feldwebel auf der Seite 2 vom 31.12.2010 ansehen!(Bärenbastei)


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RE: Coburger Blattla

#6 von Feldwebel M , 28.01.2011 18:47

Zitat von Autor
US-General Patton war nie in Coburg wie Hans-Jürgen Schmidt schon vor Jahren herausfand. Die neuesten Erkenntnisse zu diesem Thema werden in meiner Carl-Eduard-Biographie stehen, die ab 13. April erhältlich sein wird.



Dem kann ich mich nur anschließen. General Patton war Oberkommandierender der 3. US-Army und bestimmt nicht bei einem Kampfregiment "direkt am Feind".
Meiner Meinung war da nur ein US-Colonel (Oberst) anwesend, der sein Regimet führte.

Was von weit größerem Interesse für mich wäre, ist die Frage, welche Rolle spielen Herzog Carl Eduard und Herzogin Viktoria Adelheid vor der Kapitulation. Waren sie mitverantwortlich für das hissen der weißen Fahne auf der Veste ?

Mehr darüber können wir ab 13. April lesen. Die Spannung steigt

 
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RE: Coburger Blattla

#7 von gerd , 28.01.2011 19:32

Irgendwo habe ich einmal gelesen,das den einfachen Deutschen Soldaten im 2.W.K. die Rangabzeichen der gegnerischen Armeen so gut wie unbekannt waren?In wie weit Deutsche Offz.darüber Bescheid wussten,bzw.geschult waren,kann ich nicht sagen!Ich könnte mir aber vorstellen,das es nicht ins Konzept der Deutschen Führung passte!
Einen Offz.,z.B. der US Army ,konnte man in seiner Felduniform,im Gegensatz zur Deutschen Offz. Uniform,nicht sofort als solchen erkennen !..Warum trugen sonst die Befehlsgeber der Army an ihren Stahlhelmen auf der Rückseite einen weissen,senkrechten Balken?
Beliebte "Zielscheiben" gegnerischer Scharfschützen,waren die Kompanieführer und Zugführer der Wehrmacht,welche als Offz. leicht zu erkennen waren!
(Ein Onkel von mir ist als junger Leutnant (IR.95)durch Kopfschuss gefallen!)
Mir liegt es fern,die Kompetenz von den ehemaligen Offz.welche damals die Übergabe der Stadt und Veste vollzogen in Abrede zu stellen!
Ich will jedoch hinterfragen,ob ein Hauptmann Sotte,Oberleutnant Müller,Unterarzt Mauer,und wer noch alles,damals erkannten,das ihr Gesprächpartner General Patton oder ein anderer hoher Offz. der US Army war?...und wenn man Schmidt Glauben schenken darf,ist das ja nun geklärt!
Wäre mal interessant, wenn z.B. Heidi oder Angelika sich zur US Uniform äusserten?

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RE: Coburger Blattla

#8 von gerd , 04.02.2011 19:14

zu meinem beitrag vom 28.1.11 gibt man bei google ein 3.US Army, wird von wikipedia die Geschichte der 3.US Army erklärt.Hier ist auch ein Bild zu sehen,wo 1945 auf dem Ehrenbreitstein in Koblenz die Amk. Flagge gehisst wird.Hier sind von hinten Amk.Offz. zu sehen,die alle an ihren Stahlhelmen diese weissen senkrechten Balken hatten!

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RE: Coburger Blattla

#9 von Feldwebel M , 04.02.2011 20:31

Haltepunkt für Scharfsch.....

 
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RE: Coburger Blattla

#10 von Feldwebel M , 04.02.2011 21:54

Habe noch mal nachgedacht. Das mit dem Scharfschü..... ist selbstverständlich Schmarrn.
Wir haben zu meiner aktiven Zeit immer Phosphorbänder hinten an die Bergmütze genäht, damit bei einem Nachtmarsch der Vordermann nicht abhanden kommt.
Damit konnte "Mann" von der Freundseite leicht erkannt werden und die Lämmer dem Hirten immer hinterhertraben.

 
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Coburger Bankhäuser, Teil 2 (Beitrag vom 28.08.2010)



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