Hallo, bin beim durchforsten des Forums schon auf einige Informationen über das Anwesen Festungsstraße 9b gestoßen. Anfangs als Gasthof "Zur Wilhelmshöhe" bekannt wurde es wohl nach dessen Schließung neu errichtet und als R.Blanckmeister Erziehungsinstitut für Knaben genutzt. Kann jemand näheres über das Anwesen erzählen, vorallem über die Zeit als Erziehungsinstitut ? Es war mir bisher nicht möglich nähere Informationen über die Art und Weise und Funktion dieses Erziehungsinstiutes herauszufinden. Auch über den Grund der Schließung ist mir nichts bekannt. Würde mich sehr über Informationen dahingehend freuen. Auch über Anekdoten aus früherer Zeit des Hauses würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank schonmal!
Hallo ich habe etwas über das Haus Festungsstraße 9b gefunden.
"In der Festungsstraße, wo sich jetzt die Häuser Nr. 9 und 9a befinden, war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Kellergartenwirtschaft, die dem Bierwirt Fritz Frommann gehörte. Dieser hatte seine Stadtwirtschaft im Steinweg Nr. 15 und war der Vater des Germanisten Georg Karl Frommann. Das Anwesen Frommann erstreckte sich in der ganzen Breite von der Festungsstraße bis zur heutigen Bergstraße. In dem Frommannsgarten entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine vornehme Gaststätte. Diese nannte sich nach 1871 "Wilhelmshöhe". Möglicherweise diente die Wilhelmshöhe bei Kassel als Vorbild, wo Napoleon III. interniert war. Diese vornehme Gaststätte empfiehlt in einem Inserat vom Jahre 1882 ihre schönen Gartenanlagen, die Marmorkegelbahn, den Konzert- und Ballsaal, vorzügliche fremde und einheimische Biere, feine Weine und eine gute Küche zu soliden Preisen. Die "Wilhelmshöhe" konnte sich nicht halten. Aus ihr wurde im Jahre 1890 eine Molkereikuranstalt, in der in den Morgen- und Abendstunden frische Ziegenmilch verabreicht wurde. Der Hofapotheker Günther baute die Kuranstalt noch aus und verkaufte dort bei Abendmusik gesundheitsfördernde Brunnen- und Heilwasser." (Quelle: Ernst Eckerlein: Die gemütlichen Kellerwirtschaften in Coburg)
1893 kaufte der Justizrat Richard Blankmeister das Anwesen und riss sämtliche Bauten auf dem Grundstück ab. Er gab auch das heutige Haus als Institutsgebäude in Auftrag. Nach meinen Unterlagen ist das Institut um 1930 wohl aus Altersgründen geschlossen worden. Danach diente es nur noch als Mietshaus.
Vielen Dank !!! Dies sind z.T. mir bis jetzt völlig unbekannte Informationen. Ist bekannt um welche Art von Erziehungsinstitut es sich handelte? Mir ist bis jetzt lediglich bekannt, dass es sich wohl um ein Knabeninstitut handelte und wohl so eine Art Internat gewesen sein muss...Für mich wäre noch interessant welche Art von Unterbringung und Ausbildung in diesem Institut stattfand ? Ist dahingehend irgendwas bekannt ? Beste Grüße und nochmal Vielen Dank !
Da wir im Nachbarhaus früher Verwandtschaft wohnen hatten, habe ich mal mit meinem Onkel, bald 89 Jahre, telefoniert. Er konnte sich an eine solche Einrichtung nicht erinnern, war aber 1930 auch erst 7 Jahre alt.
Er erinnert sich aber gut, dass unten am Festungsberg ein leidenschaftlicher Imker namens Blankmeister wohnte, an den Vornamen kann er sich nicht mehr erinnern. Dass dieser einen Freimaurer-Hintergrund gehabt habe, sei aber unwahrscheinlich, da er eng mit dem Volksschullehrer meines Onkels befreundet war, der wiederum ein leidenschaftlicher Nazi war.
vielen dank bin mir sogar relativ sicher das es sich hier um das heutige anwesen 9b handelt, hab aber leider keinen bebauungsplan oder sonstiges bezüglich des festungsberges zu dieser zeit vorliegen