Zitat von Kilroy im Beitrag #1Ich habe in den 60er Jahren in Coburg Elektrotechnik studiert und im Kalenderweg bei einer ausgesprochen netten Wirtin gewohnt.
Besonders gerne erinnere ich mich an die schoene Stadt mit ihren Kneipen und Gaststaetten. Nicht zu vergessen, die guten Bratwürste am Markt.
Zum Kürengrund, Waldschänke, Meschenbacher, Münchner Hofbräu, Loreley, Rohmann, das Bockbierfest im Hofbräusaal in der Mohrenstrasse, Burgschänke und an ein Lokal in der Ketschengasse, da gab es Fassbier und Tatar.
In der Judengasse war damals noch eine Disco, da waren wir auch ab und zu.
1970 hatte ich dann trotzdem alle Prüfungen bestanden und musste das schöne Coburg verlassen.
Bedienungen waren damals die Anni Helbig und Herr Helbig ("der Lange" genannt; immer mit weißer Jacke im Service). Trotz gleichen Nachnamens waren beide nicht verwandt.
Für meine 5 Mark Taschengeld für den Samstagabend konnte ich 6 Meschenbacher-Pils a. 70 Pfennig und einen "Bismarcker"(Bismarck-Hering) für 70 Pfennig verkonsumieren. Da blieben noch 10 Pfennig Trinkgeld für die Bedienung übrig.
Beliebtes Spiel war damal "Uboot": Wenn wir zu sechst waren, musste "der Lange" 30 kleine Bier auf den Tisch stellen. Dann wurde ein Kartenspiel hergenommen. Auf wen das erste Ass fiel, der musste das kleine Bier antrinken, wer das zweite Ass erwischte, musste das kleine Bier bis zur Hälfte trinken und wem das vierte Ass zukam, der durfte das kleine Bier austrinken. Der mit dem vierten Ass musste das kleine Bier zahlen. Und so wurden 30 Runden gespielt. Wir saßen oft in der mittleren Nische vom Foto. W.B. saß einmal auf dem Stuhl an der Stirnseite des Tisches und war sehr oft mit dem Austrinken das kleinen Bieres dran. Völlig unverhofft kippte er mit dem Stuhl nach hinten um und vollführte eine saubere Rolle rückwärts in's Lokal.
Anni Helbigs Sohn, war Pfadfinder Kollege. Spitzname "Dekan" Hans Jürgen war als Speditionskaufmann in Hildesheim tätig, bis er wieder in Coburg landete.