Es gab Personen, die früher wie heute als wunderliche Gestalten, die durch ihr Äußeres und bestimmte Züge auffielen und die als Originale nicht minder zu ihren Lebzeiten in aller Munde waren. Zu diesen gehörte Max der Gratulant.
Er wurde in Coburg am 29. Februar 1840 als viertes Kind der Köchin Johanna Charlotte Scharlitzky geboren. Man konnte ihm demnach nur alle vier Jahre zum Geburtstag gratulieren. Umso mehr gratulierte er zu allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten. Daher sein Beiname. Er war klein von Gestalt, aber wie es einem Gratulanten geziemt, zeigten seine Gesichtszüge immer ein freundliches Lächeln. Selten sah man ihn auf der Straße ohne den festgebundenen Strauß in der linken Hand. Auch bei Sonnenschein hatte er immer einen großen Schorm bei sich, den er wie den runden Strohhut, Kreissäge genannt, bei seinen Gratulationscouren in der rechten Hand hielt. Jackett und Hose waren ihm viel zu groß. Das paasste eigentlich nicht zu seinem "Tailleur". Diesen Berufstitel legte er sich statt der bescheideneren Bezeichnung "Schneider" zu. Seinen Schuhen sah man die verflossene Eleganz an. Die Füße hatten da drin zweimal Platz.
(Fortsetzung folgt)