1790 Gründung der ersten Coburger Leihbibliothek durch den Buchinder Johann Daniel Meusel in der Judengasse 5 unter Aufsicht des Professors und Rates Briegleb.
1796 Den Kaufleuten Kephala aus Thessalien (Griechenland) wird der Handel mit türkischem Garn und Baumwolle privilegiert. Den Brüdern wird der Bau der sogenannten "Moschee" im Federsgarten zugeschrieben.
1797 Das älteste Leipziger Meßadressbuch führt den Coburger Metallknopf-Fabrikanten Konrad Andreas Haußmann und den Buchhändler Rudolph Wilhelm Ahl als Messeaussteller an.
Im Coburger Land versichert die Bamberger Brandversicherung gegen Brandschaden. Mit diesem Vermerk erscheint das Versicherungswesen erstmalig in den Akten.
1799 Mit Siegellackfabrikation beginnt der Coburger Buchinder Krepper. Der Webermeister Johann Conrad Dehler in Neustadt erhält von der Regierung einen Kunstwebestuhl zur Verfügung gestellt, wobei ihm gleichzeitig Bauholz für sein Haus zugeteilt wird.
1800 Kaufmann Wilhelm Beyer in Coburg erhält ein 20-jähriges Privilegium exclusivum für eine Tabakfabrik für alle Sorten von Rauch und Schnupftabak.
1801 Müller Johann Georg Schmidt in Oberwohlsbach bittet um Genehmigung für eine Porzellanfabrik sowie einer Kalk- und Ziegelbrennerei. Der Zinngießer J. A. Fischer zu Coburg bittet um die Erlaubnis zur Errichtung einer Knopffabrik. Die Coburger Tuchmacher ersuchen um Einschränkung der Ausfuhr von Rohwolle und regen im Jahre 1802 die Errichtung von Wollmärkten an. In Coburg, Neustadt, Rodach und Neuses werden Holzsägebetriebe in Mühlengebäude errichtet. Die Kaufleute Falk & Holzhey zu Neustadt gründen bei Mönchröden eine Marmormühle zur Märbelherstellung, wobei auch Draht fabriziert werden soll. In Rodach erhält Johann Conrad Hofmann eine Konzession für eine Pottaschensiederei nebst Kalk- und Backsteinbrennerei. Aus Weißenbrunn vorm Wald wird Mineralerde an die Glashütten in Gräfenthal geliefert. In Coburg wird die Errichtung einer Staatsbank vorbereitet.
1803 Beginn von Schürfungen auf Kohle bei Grub am Forst, Heldritt und Oberlauter
Tabakpfeifenköpfe aus Holz werden in Meeder, Rossach, Weißenbrunn am Forst und Untersiemau hergestellt.
Johann Lieb in Neustadt ersucht um Konzession zur Herstellung und Export hölzerner Puppen.
In Firmelsdorf beabsichtigt ein gewisser Birnstiel die Fabrikation von Körben.
In Coburg existieren Pläne zur Errichtung eines Schlachthofes (erst 1880 realisiert).
1805
In Rodach gründet Andreas Voit eine Papiermachefabrik. Der Branntweinbrenner Julius in Coburg regt die Anlage einer Zichorienfabrik an.
Die Regierung trifft Anordnungen zur Hebung des Garn- und Leineweberhandwerks durch Einführung einer Importbelastung auf ausländische Waren und errichtet eine Schau- und Siegelanstalt. Gleichzeitig verhindert sie die Einfuhr von auswärts bereits gefärbtem türkischen Garn.
1806
Bei Coburger Kaufleuten werden auf französischem Befehl hin englische Waren beschlagnahmt. Eine Bankordnung wird erlassen.
1808 Versuche zur Herstellung von Brunnenröhren aus Kipfendorfer Ton sind zu verzeichnen.
1809 Der Webermeister Johann Michael Eckardt in Neustadt ersucht um Konzession zur Fabrikation von silberplattierten Knöpfen. Die Leipziger Christian Heinrich Renkers und seine Ehefrau beabsichtigen, in Coburg Unterricht in Blumenfabrikation zu geben. Erste Versuche in Coburg mittels Dampf Bier zu brauen.
1810 Verhandlungen über Aufhebung des Zunftzwanges Der Müller Heß aus Unterlauter legt eine Gipsmühle an. Mit Würzburg wird über die Zulassung Coburger Handwerkserzeugnisse zu den dortigen Märkten verhandelt. Weitere Konfiskationen und Verbrennung englischer Waren auf französischen Befehl. Es werden erstmals eiserne Brunnenrohre angefertigt.
1812 Errichtung von zwei Messen in Coburg und Anstellung von Meßmaklern. Handelsverträge mit Bayern und Würzburg
1813 Die Regierung genehmigt die Statuten der in Coburg bestehenden technologischen Gesellschaft.
1814 Errichtung einer Spiegelfabrik in Hof a. d. Steinach. Erstmals werden Porzellanmaler in Coburg erwähnt.
1815 Kupferschmied Grimm aus Redwitz errichtet in Mönchröden einen sogen. Kupferhammer, der ab 1828 auch Eisen verarbeitet und 1833 eingeht. 1845 wurde das Gebäude in eine Märbelmühle umgewandelt.
1816 In Mittelberg beginnt die Herstellung von Hadernpapier. Maschinenbauer Heße erbietet sich bei der Coburger Landesregierung zur Lieferung einer von ihm erfundenen Baumwollspinnmaschine. Die Coburger Lebküchler wenden sich gegen den Handel mit Nürnberger Lebkuchen.
1817 Auf Nürnberger Lebkuchen wird ein Eingangszoll gelegt, dagegen wird der Handel von in Neustadt fabrizierten Lebkuchen auch hiesigen Händlern gestattet.
1818 Sophia Fermepin aus Paris will in Coburg mit Putz- und Modewaren handeln. August Popp gründet ein Geschäft mit lithografischen Kunstartikeln und sucht 1819 um ein Privileg für eine Steindruckerei nach.
1819 Erhebungen über den Einfluss des preußischen Mautsystems auf den Coburger Handel. Die Berichte der beteiligten Handwerkerinnungen befürchten eine Einschränkung der bestehenden Handelsbeziehungen befürchten eine Einschränkung der bestehenden Handelsbeziehungen. Zum Beispiel berichten die Rotgerber, dass ihr Export jährlich nach Leipzig nach Naumburg 800-900 Zentner Leder beträgt, wovon 700-800 Zentner allein an preußische Untertanen geliefert würden. Durch den stipulierten Zoll von 7 Talern und 16 Groschen pro Zentner würden die preußischen Käufer ausgeschaltet und der Export nahezu völlig erliegen. Eine bedeutende Einschränkung des Rotgerberhandwerks in Coburg stände zu befürchten, da für den Bedarf in der Stadt 3 bis 4 Gerber ausreichend seien. (Meisterzahl 1844: 23, die 14 Gehilfen und Lehrlinge beschäftigen).
1821 Die Coburger Kaufleute ersuchen um Aufhebung der Handelskonzessionen und Einführung einer Handelsordnung. Die am 13. November gegründete Städtische Sparkasse in Coburg wird am 28. des gleichen Monats eröffnet.
1822 Christian Adler in Coburg eröffnet eine Fabrik für Regen- und Sonnenschirme.
1823 Lackierer Krepper und Blechschmied Nietzel gründen in Coburg eine Blech- und Lackierfabrik, die im Jahre 1831 zu einer Wagenbauanstalt erweitert wird. Das Coburger Schreinerhandwerk errichtet ein gemeinschaftliches Möbelmagazin in einem Gebäude hinter dem Rathaus im Zollhof. Zwecks Errichtung einer Brandversicherungsanstalt findet die Einschätzung der Gebäude statt.
1824 Kaufmann Ellrodt und Rat Fischer gründen in Coburg eine Tabakfabrik. Gründung eines Landes- und Bau-Verschönerungsvereins und ferner eines Kunst-, Industrie- und Gewerbevereins in Coburg.
1825 Errichtung einer staatlichen Ofenfabrik in Coburg, die dann durch die Gebrüder Arnold von Gotha zur Fertigung von tönernen Brunnenrohren gepachtet wird.
Der Müller Johann Mechthold in Mönchröden gliedert seiner Mahlmühle eine Märbelfabrikation an.
Gewinnungsversuche von Torf bei Mönchröden.
Handelsvertragsverhandlungen mit Bayern.
1826 Mutungsversuche auf Schwefelkies bei Neuses an der Eichen
Johann Peter Engelhardt ersucht um Konzession für eine Wagenfabrik, die ihm im Jahre 1831 auch erteilt wird.
1828 Abschluss eines Handels- und Verkehrsvertrages zu Frankfurt am Main
Errichtung eines Handelskonsulates in der Freien Stadt Hamburg
Den Coburger Verlegern wird die Abgabe von Freiexemplaren an die öffentlichen Bibliotheken auferlegt.
1829 Mit Preußen und Bayern werden Handelsverträge abgeschlossen.
Versuche nach Lütticher Art, Backsteine auf freiem Felde zu brennen.
Johann Stegner aus Ebersdorf lässt sich als Strohhutfabrikant in Coburg nieder.
Johann Wilhelm Schmidt produziert in Coburg, das sogenannte türkische Papier (Buntpapiere)
Der Kunst- und Gewerbeverein Coburg wird gutachterlich bei der Errichtung einer chemischen Schnellbleiche durch den Kaufmann Clemens gehört.
Veterinärpolizeiliche Bestimmungen, dass auch bei der Schlachtung von Kleinvieh der Stadtchirurg beizuziehen ist. Gleichzeitig wird eine neue Schlachtordnung eingeführt.
1830 Kaufmann Krauß in Coburg errichtet eine Hut- und Mützenfabrik
Von einem Kaufmann Mathhieux aus Lüttich legt ein Gesuch zur Anlegung einer Tuchmanufaktur vor.
Schwarzfärbermeister Johann Georg Fischer dehnt seinen Betrieb auch auf die Einfärbung von Wolle aus.
Gründung des späteren Dampfsägewerkes Ernst Schuber in Wildenheid.
RE: Ein Auszug aus der Coburger Wirtschaftsgeschichte von Ernst Zapf
#3 von Christian , 19.10.2020 08:48
1803 Beginn von Schürfungen auf Kohle bei Grub am Forst, Heldritt und Oberlauter
Kohle in Coburg, bin gerade echt überrascht. Gibts dazu noch mehr Infos? Habe ich gerade erstmals gelesen und bin echt verblüfft. Da denkt man, man hat wenigstens eine ganz kleine Ahnung von seiner Heimat und da kommt so was. Würde mich echt interessieren falls du oder wer da noch was zu berichten hat.