Hallo P.Irren ist menschlich!In meinem ersten Bericht zu dem Thema :Höhlenbewohner, bin ich leider ins schleudern geraten.Nun habe ich aber einen Aufsatz gefunden und will den hier Stichpunktartig vorlegen.
In den 80 er Jahren veröffentlichte der Fiedler Verlag in C.in seiner Beilage zu den C. Tageszeitungen diverse Aufsätze von allen möglichen Leuten.Diese Beilage war das sogenannte Coburger Blättle.Manche werden sich noch daran erinnern.
Einer der zahlreichen Autoren war Ernst Eckerlein.Die Aufsätze waren so umfangreich geworden, das sich der Fiedler Verlag entschloß,darüber kleine Bücher herauszugeben.Es sind dann 5 Bücher erschienen.(Norbert hat sie sicher alle!)
In Band Nr.5 schreibt Eckerlein: Julius Döbrich-Miradois,ein seltsamer Mensch.
Ich bin in meiner Erinnerung ins Schleudern geraten.Das will ich hier nun berichtigen!
In Hambach bei Creidlitz lebte Dr, Hassenstein und bewirtschaftete das dortige Gut.Hassenstein war zwar hoch begabt,aber wurde von der Bevölkerung
als "Original" verspottet. Das mag an seinem Äußeren gelegen haben.
Zwischen Hassenstein und Döbrich gab es freundschaftliche Beziehungen.
Döbrich stammte aus Ziegelsdorf,geb.1879,als Sohn des Gutspächters Dr. Gustav Döbrich.Julius Döbrich besuchte die Oberrealschule und war Bester seines Abiturjahrgangs.Er studierte Tiermedizin und war bereits mit 26 Jahren
Kreistierarzt in Hameln.Dort heiratete er und aus der Ehe ging eine Tochter hervor.
Aber schon nach wenigen Jahren gab er die gute Stelle auf, verließ Frau und Kind und begann als Miradois(Gottesanbeter)ein sorgloses Wanderleben.Seine Frau ließ sich von ihm scheiden und zog unter ärmlichen Verhältnissen die Tochter groß.
Sein Wanderschaft führte ihn auch nach Spanien , wo er zum zweiten Mal heiratete.Seine zweite Frau war Lehrerin.Ihn hielt es nicht lange in Spanien und er zog weiter nach Italien,wo er ein erneute Verbindung eingehen wollte,
was aber nicht möglich war,da er ja noch in Spanien verheiratet war!
Aus der Verbindung in Italien ging widerum eine Tochter hervor,die J.D.im Rucksack als Kleinkind über die Alpen nach Deutschland brachte.Das Kind ernährte er ausschließlich mit rohen Eiern.
In Ziegelsdorf soll das kleine Mädchen dann ein perfekter Eierdieb geworden sein!
D.durchsteifte in den 20er Jahren ganz Deutschland,kam aber immer wieder nach Ziegelsdorf zurück,wo seine Verwandten sich vergeblich bemühten ihn sesshaft zu machen.
Wenn er in der Coburger Gegend war,suchte er unterschlupf in der Höhle bei Löbelstein,die dann von den Anwohnern "Döbrichshöhle" genannt wurde.
Diese Höhle besteht heute noch und führt bis zu 70 Meter in den Berg.
In früherer Zeit holten sich die Anwohner dort Scheuersand,bzw.Bausand.
Am 8.3.1974 brachte das C.T. einen Bericht darüber.Man kann in den Stollen aufrecht gehen,ich kenne diese Höhle noch aus der Kinderzeit,waren wir doch öfters mit den Pfadfindern dort drinnen.
Vor dem Zeiten Weltkrieg zog D.nach Rodach und baute sich in der Gegend des Georgenberges eine Höhle.(Ist mir ehrlich gesagt unklar,wie so etwas in dieser Zeit geschehen konnte.)Die Abgeschiedenheit und das einsiedlerische Leben führte er bis zu seinem Tode fort.
In einer Jagdhütte bei Elsa traf ihn kurz nach Kriegsende eine Amerikanische Kugel.Zusammen mit gefallenen deutschen Soldaten wurde er auf einen Friedhof in Bamberg beigesetzt.
D.war hochbegabt,sprach mehrere Sprachen und stand trotzdem durch seine
einfache Lebensart auserhalb der Gesellschaft.
Er scheint aber eine gewisse staatliche Ordnung anerkannt zu haben,denn auf seinen Wanderungen durch halb Europa trug er einen amtlichen gültigen Reisepass in seinem kargen Gepäck.
Und hierzu habe ich starke Zweifel!!
Man sollte sich in die damalige Zeit versetzen,wie sah das damalige Europa aus und wie gingen die damaligen Machthaber mit solchen Leuten in Deutschland um???