Die aus dem Mittelalter stammende Spitalgasse führt vom Marktplatz zum ehemaligen städtischen Spital, welches sich außerhalb der Kernstadt, hinter dem Spitaltor in der Steinwegvorstadt befand. Gestiftet wurde diese Einrichtung wohl vor 1291 von den Grafen von Henneberg. Das Spital fungierte in erster Linie als Alten- und Pflegeheim. Es war nie Ort der Krankenbehandlung, wie die Bezeichnung vermuten lässt. Den finanziellen Unterhalt musste das Spital aus eigenen Einkünften, bspw. aus der Landwirtschaft und über Spenden bestreiten. Aus diesem Grund nahm man als Insassen gerne vermögende Personen auf, die sich in das Spital einkaufen konnten. Diese Insassen nannte man deshalb Pfründner. In Coburg bestand diese soziale Einrichtung rd. 700 Jahre bis 1982. Die letzten Bewohnerinnen mussten nach der Auflösung des Spitals in das städtische Altenheim an der Neustadter Straße umziehen. Neben der Spitalgasse erinnern heute noch das Spitalgebäude im Steinweg, die ehemals zum Spital gehörende Spittelleite und der Ortsname Spittelstein bei Rödental an diese wohltätige Institution.
Zum Stichwort "Ratslehen" findet sich bei Google aber nicht viel - außer dass man schnell auf dieser Website landet . Ich dachte immer, Lehen wären nur von Fürstenhäusern vergeben worden (ähnlich wie heute Kommunen und Kirchen noch Erbbaurechte vergeben).
Was mir nach wie vor unklar ist, wie denn dann bei Zusammenbruch der alten Adelsordnung der Übergang des Eigentums gesetzlich geregelt wurde.
Vielleicht ein interessantes Forschungsthema für Experten in fränkischer Landesgeschichte ;-)
Ratslehen wurden von der Stadt vergeben. Sie waren aber nicht die einzigen Lehensgeber in einem Ort. Das konnten auch Kirchen, Klöster, Niederadelige oder Institutionen wie fürstliche Ämter sein.