Hier das versprochene Bild. Das rotschraffierte Areal war einst der Sturmsgarten.
Christian
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Freizeit 570.jpg
Ja Gerd, das ist wirklich erstaunlich. Schaut man sich den Urkaster von 1860 an und vergleicht ihn mit der heutigen Situation, lässt sich feststellen, dass dieses Gebiet einst der Sturmsgarten. Denke dabei an den Luftschutzkeller. Wenn der Eingang im Bereich Untere Anlage / Alexandrinenstraße liegt und die Sauerstoffzufuhr über ein Grundstück in der Hohen Straße läuft, ist dass dann kein Wunder.
Den nächsten Kellerbiergarten, welchen ich hier nennen möchte, ist der Kronenbiergarten im Neuen Weg.
Laut Aussage von Heinrich Langbein, befand sich dieser zwischen den Grundstücken Neuer Weg 4 und 9. Leider konnte ich grundstücksmäßig das Areal nicht genau lokalisieren. Hier wäre Jürgen gefragt, ob er etwas genaueres weiß. Wäre es möglich, daß sich der Biergarten etwas weiter oben, am Plattenäcker sich befand oder einfach an den Berg gezwängt wurde.
Dieser Kellerbiergarten gehörte dem Gasthof "Zur Goldenen Krone" in der Metzgergasse (heute Pizzeria Milano)
Hallo Christian, bin zwar als Kind/Jugendlicher an diesem Hang "rumgereutelt", aber an Biergartenähnliches kann ich mich nicht entsinnen. Ich nehme an, dass die Bebauung ja damals noch nicht vorhanden war und diese Flächen u. U. als Biergärten genutzt wurden. Am Hang selbst waren aber meist Terrassen angelegt, die ebenfalls eventuell als Biergarten genutzt werden konnten. Im Bereich des Gästehauses/Hotel neben der ehemaligen Wagner-Brauerei war der bis zum Plattenäcker reichende Garten mit Wegen, Sitznischen usw. angelegt. Könnte mir vorstellen, dass zu größeren Festen/Veranstaltungen die Flächen auf dem Plattenäcker genutzt wurden, zumal man von dort aus den schönsten Blick auf die Veste und die Stadt hat. Der Ausblick ist jetzt wieder gegeben (zumindest vom Wasserbassin aus), da die Stadtgärtnerei "tubula rasa" gemacht und allerhand Wildwuchs beseitigt hat. Meine Theorie wird m. E. auch durch die ehemalge Gaststätte "Kapelle" gestützt, die vielleicht mit eingebunden war. Ist Dir bekannt, dass zwischen unserem Haus und der Weinhandlung Kühner ein ca 2 m breiter Streifen bis zum Plattenäcker geht, der im Eigentum der Stadt Coburg ist? (haben wir gepachtet); es soll sich hier um das Gelände für den 100-Stufenweg handeln. Im Bereich der Stadtautobahn (B 4) vor unserem Haus und dem Haus der "Koburgia" soll sich ein Judenfriedhof befunden haben, der bis in den Gleisbereich hinein ging. Ich könnte mir auch vorstellen. dass hierdurch der Name "Kapelle" (= kleine Kirche) erklärt werden könnte, da ja eine direkte Verbindung btw. geplante Verbindung über den 100-Stufenweg gegeben war oder gegeben gewesen wäre. Die Fläche des Plattenäckers direkt am Hang zum Neuen Weg wäre sehr gut erschlossen gewesen: Zufahrt vom Judenberg, Treppenweg vom Judenberg (gegenüber der Gothaer Str.), Gartenweg beim Gästehaus, 100-Stufenweg, Zufahrt vom Hofbräu aus und als letztes die Zufahrt am Postweg vorbei durch das "Tor" (meist als "Falschmünzerei" bezeichnet). Ein weiteres Indiz, dass die Fläche - auf der jetzt die Berufsschule steht - eventuell als Biergarten genutzt worden sein könnte, ist m. E. die Tatsache, dass sich dort bis zur Bebauung Gärten (eine Art "Schrebergärten") befunden haben - also keine landwirtschaftliche Nutzung. Die landwirtschaftliche Nutzung des Plattenäckers begann erst nach dem Hohlweg in Richtung Bismarckturm. Und noch etwas: Im Bereich des jetzigen Parkplatzes der Schule befand sich in der Spitze der Fläche zum Judenberg hin eine Baumgruppe; in dieser Gruppe gab es sogar eine "Quelle", eine - je nach Jahreszeit - mehr oder weniger feuchte Stelle (wahrscheinlich ein schwacher artrsischer Brunnen). Gruß Jürgen
Hallo Jürgen es gibt bezüglich des Neuen Weges allerlei Hinweise, auch auf Bierkeller, welche im Stadtarchiv existieren. Ein solcher Biergarten war stets mit einem Keller verbunden. Es gibt nur ein Inidiz bezügl. des Kronengartens. 1835 beantragte der Bierbrauer Caspar Müller die Anlegung eines Bierkellers am Neuen Weg. (mit Lageplan) Rund 30 Jahre später findet sich 1868 ein Bierbrauer Carl Müller als Eigentümer des Gasthofs "Zur Goldenen Krone" in der Metzgergasse. Es wäre möglich, das beide Müller´s in verwandtschaftliche Beziehung zueinander standen.
Einen Hinweis könnten hier auch die Flur-Nummern evtl. liefern. Tatsächlich gibt es ein Grundstück, welches heute aufgeteilt ist, aber früher einen Umfang vom Plattenäcker hinunter zum Neuen Weg hatte. Auf diesem großen Grundstück befindet sich heute Jürgens Haus, sowie die Nr. 7, 8, 8a und 9. Da dich das brennend interessiert Jürgen. Alle diese Grundstücke tragen die Flur-Nummern 2745 bzw. 2745/1 ff. Ich fürchte jedoch, dass hier ein Gang ins Staatsarchiv, wo das Grundbuch liegt hier unumgänglich ist.
Das es noch weitere Kellerbiergärten am Neuen Weg / Plattenäcker gab, möchte ich noch im Verlauf darauf eingehen.
Ich bin bei der Forschung auch auf einen Garten des Prinzen Leopold auf dem Plattenäcker gestoßen. Dieser umfasste das Gelände der heutigen Berufsschule/FOS. Im Stadtarchiv hat sich ein Antrag für Verschönerungsmaßnahmen für den "Garten Leopoldshöhe" auf dem Plattenäcker erhalten.
Hallo Christian, dann war vor den "Schrebergärten" dort der Garten von Prinz Leopod! Ich danke Dir für Deine ausführliche Antwort - so erfährt man doch einiges - vor allen Dingen wenn man erst im Alter von 13 Jahren von auswärts zugezogen ist! Gruß Jürgen
Ach ja, noch etwas! Es gab im Neuen Weg neben den Kellern Catterfeld (Bereich Wagner-Brauerei) und Weinhandlung Kühner noch einen Keller. Der befand sich zwischen dem Backsteinhaus, welches heute in den Gehsteig ragt und dem nächsten kleinen Haus (soll angeblich von einem General o. ä. gebaut worden sein) und wurde von einer Brauerei (ich glaube Gambertbräu oder eine andere in der Gegend um Kronach ansässigen Brauerei) als Lagerkeller/Niederlassungskeller genutzt. Ich könnte mir vorstellen, dass dies der von Dir gesuchte Keller ist. Ich grüße Dich Jürgen
Hallo Ich habe mir mal besagte Akte aus dem Jahre 1835 über die Bierkeller am Neuen Weg angeschaut. Mit dabei war auch ein Lageplan. Schnell konnte man daraus ersehen, dass diese Keller nicht am Neuen Weg lagen, sondern am Kreuzungsbereich Fahrstraße Plattenäcker / Fußweg Plattenäcker, unterhalb der Kapelle. Hinsgesamt konnte ich neun Bierkeller feststellen, welche tief in den Berg hinein gegraben wurden. Das Ausflugslokal Kapelle lag auf acht dieser Keller. Einer führte unter das Grundstück der heutigen Firma Wein-Schumann/Kühner. Die Eigentümer der Keller sind ebenfalls aufgeführt.
Der hiererwähnte Bierbrauer Caspar Müller hatdemnach nichts mit dem Kronengarten zu tun. Meinen Erkenntnissen zufolge betrieb dieser einen Bierausschank in der Rosengasse 4 (rechts neben dem Bäcker Feyler).
Eine verwandtschaftliche Beziehung zur Carl Müller, dem Inhaber der "Goldenen Krone" in der Metzgergasse, konnte nicht nachgewiesen werden.
Aber die Suche geht weiter!
Um euch den genauen Standort der Bierkeller zu zeigen habe ich mal dieses Bild gepostet. Die Kellereingänge liegen alle an der Fahrstraße Plattenäcker, am Hang wo die Kapelle steht.
Christian,und was ist aus diesen Kelleranlagen geworden?Die hat man doch nicht wieder zugefüllt.??Von der Kelleranlage bei dem Wein Schuhmann/Kühner hab ich doch schon Fotos gesehen.Ich denke ,das da die einzelnen Gewölbe Namen hatten,von den verschiedenen Weinanbaugebieten in Deutschland!-