Hallo neulich beim stöbern meiner Unterlagen fand ich einen Aufsatz von Ernst Eckerlein über die früheren Kellerbiergärten Coburgs. Dieser Art von Biergärten, welche heute noch in den Regionen um Bamberg und Forchheim existieren, waren auch in Coburg beheimatet. Wunderlicherweise schloß der letzte dieser Gärten im Jahre 1933. Bei der Aufzählung ist ebenfalls erstaunlich, dass es in Coburg um die 10 Kellerbiergärten gab. Am Adamiberg, Plattenäcker, Glockenberg und Festungsberg. Leider sind geographischen Daten dieser Gärten relativ unpräzise. Auf jedenfall ist das ein interessanter Forschungsgegenstand.
Es folgt nun im zweiten Teil eine Auflistung dieser Biergärten!
Fischersgarten am Adamiberg (heute Biergarten der Gaststätte "Ed´s Bräustüble") Flinzbergs Spitzen, ebenfalls am Adamiberg Richtung Judenberg Mönchskeller unterhalb des Plattenäcker, an der heutigen Judenbergunterführung Kronengarten am Neuen Weg Grassersgarten am Neuen Weg (später Brauerei) Kellerbiergarten des Gasthauses "Zur Tante" an der Ecke Plattenäcker / Postgrund
Sturmsgarten am Glockenberg Oberländ´ische Kellerwirtschaft in der Oberen Leopoldstraße Kellerbiergarten der Gaststätte Loreley in der Leopoldstraße Casinogarten an der Festungsstraße Frommannsgarten an der Festungsstraße (Später Restaurant Wilhelmshöhe) Fischersgarten auf dem Gelände des katholischen Gemeindezentrums an der Oberen Klinge Schönersgarten in der Allee Oehrl´scher Garten am Hahnweg (später Biergarten der Gastwirtschaft Schröck)
Christian,da bin ich gespannt drauf!!Solche Kellerbiergärten sind mir auch nur aus der Bamberger Ecke her bekannt.Zu dem anderen Thema,Gartenhäuser,gabs ja viele, ist mir wenig bekannt.Ausser einer Pfadfinderhütte an der Eupenstraße.(Wurde ja schon einmal hier darüber geschrieben). gerd
Hallo Gerd, die Hütte gehörte den "Wilden Gesellen" und befand sich noch oberhalb der Eupenstraße, im Bereich der alten Zufahrt zum Eckardtsberg. Gruß Jürgen
Das Sturmsbier war offensichtlich so hervorragend, dass es sich einer immer größeren Beliebtheit erfreute. Aufgrund der steigenden Nachfrage ließ Anton Sturm im Jahre 1840 einen weitläufigen Keller zur Lagerung seines Bieres an der Oberen Anlage errichten. Kurze Zeit später baute er hier auch eine Gaststätte mit Biergarten. So konnten die Coburger ihr Bier im Freien "auf dem Keller" genießen. Der von der Oberen Anlage / Marienstraße zur Hohen Straße führende Treppenweg heißt noch heute "Sturms Treppe"
(aus Wolfgang Vatke, Coburger Brauerei Stadt und Land)
Noch einige Anmerkungen von mir: Die Gaststätte Sturms befand sich im Hause Ketschengasse 15 und war später unter den Namen "Sturmstanten" bekannt. Der Sturmskeller diente während des Zweiten Weltkrieges als Luftschutzkeller. Er war einer der größten Coburgs.
Christian
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Die "Sturm's Treppe" sind wir oft "hochgestürmt" wenn vom Casi das "5 vor acht-Glöcklchen" bimmelte! Gab ja oft kräftig "Zoff" wenn man zu spät kam und die Bahnschranke konnte auch nicht immer "herhalten"; ab und zu hat sie uns schon ausgebremst, aber nicht immer! Jürgen
Christian,den Luftschutzkeller,welchen Du ansprichst,-lag da der Eingang in der unteren Anlage und hatte eine massive Bunkertüre?Ich denke doch das "ums Eck rum,beim Lichtensteinturm" rechts am Berghang der Eingang war.Falls das zutrifft habe ich einen Grundriss von dem Keller.Ich glaube es wurde auch eine Zugangsmöglichkeit vom Alex geschaffen, damit die Kinder gefahrlos die Schule verlassen konnten.Gegenüber der Straße -Obere Anlage-in einem Garten soll der Notausstieg gewesen sein.Es fanden auch in dem Keller Baumassnahmen statt,es wurde damals ein "Puffer" eingebaut,der bei einem unmittelbaren Treffer, die Insassen im Keller schützen sollte. (Scheinbar waren sich die Coburger damals-zu Beginn des Krieges-, der ungeheuren Wirkung der amerikanischen Fliegerbomben noch nicht bewusst!!
Dazu aus Morsbach / Titz: Der Eingang in die Felsenkeller des ehemals Sturm´schen Biergartens ist mit der Nordostecke des Anwesens Alexandrinenstraße 1 überbaut. Der mit Quadern ausgemauerte Felsenkeller reicht, gabelförmig angelegt, über 100 m weit unter den Glockenberg. Erhalten blieben ein gefasster Brunnen und zahlreiche Entlüftungskamine (siehe dazu Grundstück Hohe Straße 2).
Ich habe mal bezüglich des Sturmsgartens die Grundstücksgrenzen von heute mit denen von 1860 (Urkataster) verglichen. Interessant ist, dass das Urgrundstück heute noch erkennbar ist, inzwischen aber in verschiedenen Parzellen aufgeteilt wurde. Um euch die Größe des Sturmsgartens zu vergegenwärtigen zähle ich mal auf, welche Anwesen auf dem Gelände des Sturmsgartens errichtet wurden:
Alexandrinenstraße 1 bis 4 Marienstraße gesamt Glockenberg 6a, 6b und 7a Hohe Straße 2 und 4