Meinen Bericht über das Stadtjugendheim-Rosenauerstraße,welcher im Coburg Magazin unter "DAMALS"vor einigen Jahren zu lesen war und momentan nicht zur Verfügung steht,will ich als Aufsatz hier im Forum in etwas aktueller Form bringen.Es gibt ja unter den Forumsteilnehmern auch Ältere ,welche sich an das Jugendheim gerne erinnern.Für Anregungen/Erinnerungen und evtl.Bilder von euch bin ich dankbar. Gerd
Das Stadtjugendheim-Rosenauerstraße in Coburg 1.Teil- Vorgeschichte Bis zum Jahre 1933 hatte die Coburger Pfadfinderschaft hinter dem "Alten Lazarett" an der Neustadterstraße einige Baracken als Stadtheim.(etwa da,wo sich die Jean Paul Schule befand,oder befindet?) Mit der Gleichstellung durch die Nationalsozialisten wurde die Coburger Pfadfinderschaft von der HJ übernommen.Der damalige Pfadfinder "Feldmeister" NEIDIGER,zum Verwalter der Baracken bestellt.(Juli 1933) Diese Baracken dort an der Neustadterstr, standen zuvor der Uniformierten Landes- Polizei z.V.und wurden den Pfadfindern zur Nutzung überlassen.Die Pfadfinder hatten aber keinerlei "Rechtsanspruch" an dieser Anlage.Als dort durch einen Brand "die obere " der Baracken zerstört wurde,konnte an Hand von Spenden und durch Sammlungen bei der Bevölkerung diese Baracke von den Ex Pfadfindern,bzw. der HJ ,mit viel Eigenleistung wieder hergerichtet werden. Im Sept. 1934 beantragte das "Reichsunterkunftamt" bei der Stadtverwaltung die Räumung der Baracken,mit der Begründung,dort Wäsche sowie Gerät zu lagern.---Die Stadtverwaltung wendete sich darauf hin an die Heeresstandortverwaltung,welcher das gesamte Gelände unterstand.Somit hätte die Heeresverwaltung,die "moralische "Verpflichtung der HJ ein Heim zu schaffen;denn ohne ein "würdiges Heim",sei die Arbeit der Coburger HJ in Frage gestellt! Daraufhin kam es zu einer längeren Auseinandersetzung zwischen der Heersverwaltung und der Stadt Coburg....!Nun gab die Standortverwaltung die Sache weiter an das Reichswehrministerium(!!)...Demzufolge wendete sich nun die Stadtverwaltung an das Ministerium und bat um einen Entschädigungsbetrag für das alte HJ Heim,bzw.für einen Neubau in Höhe von 15.000,.RM ! Das Ministerium lehnte diesen Betrag allerdings ab,nur 3.000,-RM könnten überreicht werden! Die oben genannten Baracken gingen noch im Jahre 1934 an das Reichunterkunftamt über!---Somit war nun die HJ in Coburg ohne Heim und mußte in Ausweichquartiere umziehen!(Hierbei sei an das Buch "Mönchröden,die Perle des Coburger Landes" verwiesen,wo auf der Seite 157 das dortige neu gebaute HJ Heim abgebildet ist.Später war das dann Sportheim!).. Doch Ende 1934 erklärte sich der Coburger Stadtrat mit Überlassung des seinerzeit für das "Lotteriegebäude"(??) vorgesehenen Geländes auf dem Adamiberg,zur Errichtung eines HJ Heimes einverstanden.Jedoch konnte mit der HJ -Führung in Bayreuth über das Gelände keine Einigung erzielt werden. Als alternative Plätze standen Gelände am Anger-Karchestraße-sowie am Anschluss an die "Markthallen"(??) zur Depatte! Man entschloss sich nun das Umkleidegebäude am Anger zu bauen,jedoch das neue HJ Heim sollte auf dem ehemaligen "Kartellsportplatz" an der Rosenauerstraße gegenüber vom "Sommerbad" auf einem ca. 33.000 qm großem Platz entstehen. F.folgt...
2.Teil- Die Reichsjugendführung hatte mittlerweile durch Ministerpräsident L. Siebert 500.000.- RM für HJ Heime bereitgestellt.Nach ersten Plänen umschloß das neue Heim ca. 4070 cbm umbauten Raum und der erste Kostenvoranschlag lautete auf 101.727.-RM.Für Außenanlagen waren ca. 8.300.-RM veranschlagt,die aber in Eigenleistung von der HJ erbracht werden sollten. Zum 25.3.1937 stellte die Stadt Coburg 110.000.-RM bereit.Mittlerweile war die Ausschreibung an die Coburger Handwerksbetriebe erfolgt und am 4.5.1937 wurde mit den Arbeiten begonnen.Am 9.5.1937 war dann Grundsteinlegung durch den Kreisleiter Dr.Schmidt.Den Grundaushub für die Fundamente, mit der Hand,bis ca. 50 cm Tiefe leisteten die "Politischen Leiter der NSDAP". Für Materialtransporte verlegte man Feldbahngleise und einen "Knüppeldamm" wahrscheinlich von der Rosenauerstraße aus,denn die war damals befestigt! Viele heimische Firmen,deren Namen auch heute noch vorkommen,bauten nun an dem Haus und bildeten zum Teil Arbeitsgemeinschaften. Die finanziellen Mittel standen stets zur Verfügung und so konnte das Heim ohne Verzögerung empor wachsen. Weiterhin beantragte der HJ-Bann in Bayreuth bei der Reichsjugendführung (Baldur von Schirach,bzw. R.Axmann)einen Zuschuss von 10.000.-RM, welcher dem Coburger HJ Heim z.V. gestellt werden konnte. Zahlreiche Firmen spendeten nun für das Heim.So steuerte z.B.das Annawerk die Mittel für einen hellen "Münchner Rauhputz",als Außenfassade und die Klinker für die "Apell-Flur-Bodenbeläge" bei.Eine Fahnenfabrik aus Coburg spendete die Fahnen und viele kleine Beträge gingen von der Bevölkerung ein! Laut einem Schriftstück im Coburger Stadtarchiv vom Jahr 1937 verpflichtete sich die Stadt Coburg das an der Rosenauerstraße gelegene Grundstück (Parzelle 3363) der NSDAP als HJ Heim kostenlos und lastenfrei zu überlassen.Unterschrieben vom damaligen Bürgermeister Rehlein. Im Fortschritt der Bauarbeiten konnten weitere 5.000.-RM von der Reichsjugendführung in Aussicht gestellt werden.Im Okt. 1937 verhandelte man dann über die Inneneinrichtung.So sollten 1 bis 2 "Lichtspielgeräte",geeignete Radioanlage mit Lautsprechern in den einzelnen "Schaar Räumen",sowie 2 große Tafeln mit Gestellen für den theoretischen Geländedienst, ein Sandkasten,eine Leinwand mit Gestell u.v.m.angekauft und eingebaut werden! Den ersten Heimleiter stellte die HJ.Er war verheiratet und wurde auch von der HJ bezahlt.Die Stadt Coburg verpflichtete sich,die Heimleiterwohnung kostenlos z.V. zu stellen.Somit kamen auf die Stadt Coburg,als Unterhaltsaufwand (Heizung,Gas Strom Wasser) jährlich ein Betrag von ca. 1575.-RM zu. Am Sonntag,den 5.12.1937 erfolgte dann die Feierliche Einweihung im Beisein zahlreicher Gäste und konnte der HJ Gebietsführung 22, mit 2500 angetretenen HJungen übergeben werden. F.folgt
3.Teil Anders als heute befand sich der Eingang an der Frontseite,zwischen den Giebeln.Hier waren drei doppelflügelige Holztüren vorhanden,die mittlere diente als Haupteingang. Man betrat die "Ehrenhalle".An der Fensterseite zur Itz hin,brannten bei Feierlichkeiten an der Wand 2 große bronzene Fackeln.(Die waren noch in den 50er Jahren vorhanden!)Dazwischen hatte eine Büste von A.H. ihren Platz und an den Wänden standen die Wimpel und Fahnen der einzelnen "HJ-Fähnlein",wie die Gruppen damals genannt wurden.Rechts und links von der Halle ging es in die sogenannten "Apellflure"von wo aus die "Schaarzimmer"zu erreichen waren.Der Grundriss des Hauses war über viele Jahre praktisch unverändert erhalten geblieben. Alljährlich sollten nun hier die "Kulturtage der Ostmärkischen HJ" stattfinden.Die Gesamtzahl der HJ Angehörigen,welche das Heim benutzten belief sich am 30.6.1938: HJ 500,DJ900,BDM600,JM650...2650 Kinder und Jugendliche.Nachdem das Heim bezogen war,reichte aber der Platz nicht aus und es wurde daraufhin der linke Giebel als großer Gemeinschaftsraum ausgebaut.(Nov.1938)---hier fanden in den 50er Jahren Filmabende statt,es waren dort auch Tischtennisplatten aufgestellt worden.--Als der Giebel ausgebaut wurde,durften die Bauarbeiter das Heim nur über ein Gerüst,bzw.Leitern betreten,um die Verschmutzung des Heims gering zu halten.Dafür war an der Rückseite des Gebäudes ,-zur Itz hin- ein Gerüst aufgestellt worden.Hier wurde auch das Baumaterial gelagert,um den Anblick von der Rosenauerstraße nicht zu stören!-Man muss bedenken,das früher dort der Bewuchs,wie wir ihn heute sehen,(noch) nicht vorhanden war...nur an der Zufahrt gab es später dann große Pappelbäume beim Victoria Sportplatz.(Dieser Sportplatz war früher auf dem Parkplatzgelände von der Fa. Waldrich-SVC Heim) Auf dem Gelände wurden von der Gärtnerei Pressel Hainbuchenhecken angepflanzt.--Zur Erinnerung: Die Zufahrt zum Jugendheim und zum damaligen Victoria Sportplatz,war nur ein schmaler,mit schwarzer Schlacke befestigter Weg,zu beiden Seiten von o.e. Buchenhecken gesäumt.Über die Itz ging nur eine Holzbrücke,für Fussgänger,die einige male(!!) bei Hochwasser weggeschwemmt wurde!Weiter zur Neustadter Straße hin war nur ein unbefestigter Wiesenweg.Der heutige Dammweg war nicht gebaut und dort befanden sich vom Ullmanns Gut die Äcker und Wiesen-also dort wo heute das Hochhaus,Handwerkerzentrum und die Feuerwhr sich befinden. Die Malerfirma Möller und Bauer gestaltete die beiden Giebelseiten des Heims.Am linken Giebel wurde in Sgrafitto-Technik mit 3 Farben der Hoheitsadler mit dem HJ Abzeichen in den Fängen und darüber ein Spruchband "Heim der HJ" angebracht.Den rechten Giebel zierte das damalige coburger Stadtwappen,das war ein Schild mit Schwert und dem Hakenkreuz im Schwertknauf.Es war in den Farben schwarz und gelb gehalten,ebenfalls mit einem Spruchband darüber. Den Entwurf dafür lieferte das Stadtbauamt. Die Kosten dafür beliefen sich auf 400.-RM Bei der Gesamtabrechnung für das Heim war ein Betrag von 132.506.32.-RM erreicht .(2.Dez.1939) F.folgt
Hallo Gerd, das ist ein Superaufsatz! Der von Dir erwähnte "Parkplatz der Fa. Waldrich" ist aber im Eigentum der Stadt Coburg und gehört zum Bad. Er wird nur von den Betriebsangehörigen der Fa. Waldrich (ohne Berechtigung?) benutzt. Kann mich erinnern, dass sogar Überlegungen bestanden oder oder noch bestehen, diese Fremdparker zu eiminieren um bei Vollbelegung des Bades mehr Parkfläche zur Verfügung stellen zu können. Die beiden Fackeln in der "Ehrenhalle" waren nicht aus Eisen, sondern aus Bronze und wurden mit Gas betrieben; ich glaube mich erinnern zu können, dass diese erst in den 70-Jahren entfernt wurden (beim Umbau). Übrigens stand die erste Tischtennisplatte auch in dieser Halle. An die Hainbuchenhecke zur Rosenauer Straße am Zaun zum Viktoria-Platz kann ich mich gut erinnern. In der 50er Jahren war mal vorgesehen, den Platz vor dem Jugendheim zu planieren um dort Spielfelder zu schaffen. Die Arbeiten sollten oder wurden durch Jugengruppen erledigt (werden). In der Ecke an der Einmündung des Dammweges war - zumindest im Winter 58 oder 59 ein rechteckiges Stück Geläne mit einem kleinenWall umgeben und mit 'Wasser gefüllt um eine "Eisbahn" zu schaffen. Übrigens, man kann sagen was man will, aber dwr ehemalige "Hauptzugang" hat - im Gegensatz zu heute - etwas dargestellt, wenn auch meist nur das mittlere Tor geöffnet war.
Hallo Jürgen, jetzt wo du den Platz an der Ecke Rosenauerstraße/Dammweg erwähntst erinner ich mich daran.War da nicht eine Betonierte Fläche vorhanden,welche im Sommer zum Rollschuhlaufen/ oder sogar Kunstradfahren genutzt wurde?Ich mein,das der Platz an den Rändern leicht hochgezogen war und man somit im Winter Wasser einlaufen lassen konnte,um eine Super Eisfläche zu erhalten? Da war doch einmal?.. wann war das ?.... ein Fest im Jugendheim.."Unser der Tag" wurde das damals genannt.Da hatten alle Jugendgruppen ihre Zimmer hergerichtet und auf dem Freigelände haben wir damals mehrere Kothen aufgestellt.Da erinner ich mich noch an eine lustige Begebenheit..wir haben an den Wochenende in den Kothen auch geschlafen..einige hatten die Luftmatratzen dabei...und da hat unser Scheich sofort alle zusammen gerufen und gesagt,das die Luftmatratzen am Morgen dann sofort verschwunden sein müssen...die Zelte waren peinlich genau eingeräumt und alles lag sauber an seinem Platz..(im Gegensatz dazu, wenn wir unterwegs waren).....eine Feuerstelle der Schau halber aufgebaut und die Besucher waren alle begeistert. Das die Fackeln aus Bronze waren,war mir bis dato nicht bekannt...was mag daraus geworden sein?Ebenso erinner ich mich an die 2 großen Wagenräder im ehemaligen "Rebbellenzimmer" welche als Deckenbeleuchtung dienten?
4.Teil Den nun folgenden Bericht konnte ich im Stadtarchiv "ausgraben".Er stammt von dem damaligen Bürgermeister von Coburg,Rehlein und wurde im jahr 1940 geschrieben. Erläuterungsbericht und Baubeschreibung über das HJ Heim in Coburg an der Rosenauerstraße In bevorzugter freien Lage der Stadt wurde für die Gefolgschaften der HJ und des BDM ein Heim in dem an der Rosenauerstraße gelegenen,ausgedehnten Wiesengelände errichtet.Es befinden sich dort in unmittelbarer Nähe des Heimes Sportplätze sowie an der gegenüberliegenden Straßenseite ein großes,neuzeitliches Freibad.(uns bekannt als Sommerbad)..heute "Aquaria" Vor dem Heim wurde ein 10 Meter breiter und 55 m langer bekiester Apellplatz angelegt,an dem die Sportanlage mit ovaler 400m Laufbahn sowie Hand und Fussballplatz anschließt.Die Wiesenflächen innerhalb der Buchenhecken-Einzäunung stehen weiter als Gymnastikwiese und für sonstige Sportarten der Körperertüchtigung zur Verfügung! In seinen Räumen entspricht das Heim ganz den Bedürfnissen der hiesigen Jugendformationen.Breitgelagert,sich dem Gelände anschmiegend,sich zugleich der heimischen Bauweise anpassend,wurde es als eingeschossiger Bau mit hohem Dach und Giebeln errichtet.Es enthält im Erdgeschoss 4 Gefolgschaftszimmer,sowie 4 Schaarräume,ein Führerzimmer,Aborte für Jungen und Mädchen,2 Apellflure sowie einen Raum für Heizung und Kohlen.Im ausgebauten Dachgeschoss sind 3 Räume für Sondereinheiten,ein Bastelraum,2 Führerzimmer sowie in dem linken Giebel ein großer Gemeinschaftsraum untergebracht. Außerdem befindet sich da die Wohnung des Hausmeisters,bestehend aus Küche,3 Zimmern,Flur und Abort,sowie im restlichen Giebel der Raum für Sportgeräte,Zelte usw. Eine Unterkellerung des ganzen Gebäudes wurde mit Ausnahme der Vertiefung für den Heizraum und Kohlenkeller nicht durchgeführt.(man verzichtete wegen der Nähe zur Itz,...hoher Grundwasserspiegel!) Die Ausführung des Heimes wurde als Ziegelsteinbau mit äußeren Edelputzbewurf hergestellt. Als Dacheindeckung fanden erdfarbene Pfannen verwendung.Das innere der Räume ist geputzt und in hellen Farben getüncht.In einigen Räumen und in der Halle wurden die Decken mit sichtbaren Holzbalken versehen.Die Fussböden bestehen aus Eiche-Langriemen,während die Halle und die Apellflure mit rotem Klinkern belegt sind.Um den Räumen eine besondere Betonung zu geben,wurden sie mit verschieden hoher Wandbekleidung und Beleuchtungskörpern ausgestattet.Als Heizung dient eine Warmwasser- Heizung,deren Radiatoren in allen Räumen unterhalb der Fenster angebracht sind.Das Gebäude ist an die Kanalisation angeschlossen,ebenso an das Gas und Wasserleitungsnetz. Das Heim erhielt eine Gemeinschafts-Radio Anlage,an welcher alle Räume zum Gemeinschaftsempfang angeschlossen sind...(.man sollte ja den "Führer" hören können!!).Zur Vorführung von Lichtbildern wurden zwei Räume mit Verdunkelungsanlagen versehen und zwei Lichtbildgeräte angeschafft. Somit hat nun die HJ in Coburg ein repräsentatives Heim erhalten! (Wie man unschwer erkennen kann wurde der Bericht in der damaligen "markigen"Redeweise geschrieben,Worte verwendet,welche in unserer heutigen Sprach und Schreibweise (fast) überhaupt nicht mehr vorkommen!!....
Hallo Gerd, die betonierte Fläche, die Du erwähnst, war der Vorläufer der von mir genannten, Sie hat dann aufgrund von Wärmespannungen Risse bekommen und so wurde kein Wasser mehr eingefüllt. Übrigens auch am Anger war so eine aufgeschüttete Fläche, die wir betreuten. Beim ersten Fest vor dem Jugenheim war ich nicht dabei - war entweden schon in Nürnberg oder Rheinland. Soäter war ich dabei (nach 74) - habe mich da um die Küche gekümmert. Wo die Fackeln hingekommen sind, kann ich Dir leder nicht sagen. Ich weiß nur, dass sie einige Zeit in der Halle lagen. Näheres darüber könnte Herr Eckerlein bom Hochbauamt sagen (jetzt Rentner - ich glaube in Rödental) Ja, die beiden Wagenräder habnn mir auch immer imponiert. Kannst Du Dich noch an unser Nachbartimme erinnern? Ich glaube, es war das größte Gruppenzimmer...
Jürgen,der neue Saalanbau wurde doch mit einer Überdachten "Wandelhalle" mit dem Heim verbunden,gleichzeitig ein neuer Zugang zum Jugendheim geschaffen.(Glastüre)Danach ging man doch 2(?) Stufen hoch und war in dem Apellflur(wie er früher bezeichnet wurde).Rechter Hand ,das erste Zimmer war zu meiner Zeit unser Pfadfinder Zimmer.Gegenüber,links, war damals das Zimmer der Falken und anschließend war ein ganz kleines langes Zimmer,welches das "Führerzimmer"(??) gewesen sein könnte?...Dort waren wir zunächst drinnen um dann in das zuerst genannte Z. umzuziehen!Nach diesem kleinen Zimmer war damals das Zimmer der "Rebellen"..die hatten doch an ihrer Türe ein Schild mit einer Faust,welche eine Kette zerrissen hatte..innen waren die beiden besagten Wagenräder als "Kronleuchter"...hahaha...
Teil 5 Über das weitere Leben im Jugendheim während der Kriegsjahre sind die Nachrichten recht spärlich vorhanden.Es wird aber berichtet,das dieses Haus als Reservelazarett genutzt wurde. Der Krieg spülte viele Flüchtlinge nach Coburg,die überwiegend aus den Ostgebieten kamen und von der Stadt Coburg verpflegt und untergebracht werden mußten!Akten im Stadtarchiv berichten,das daß HJ Heim als Lager 1 bezeichnet wurde und hier bis zu 120 Personen untergebracht waren.Darüber hinaus waren noch viele weitere Flüchtlingslager in der Stadt eingerichtet worden. So sei nur an die Barackenlager von Schultestraße,Jugendherberge am Brauhof,Altes und Neues Schützenhaus,von Selle Kaserne(bis 1950!)von Berg Kaserne,der Saal der Gastwirtschaft "Zum Bausenberg" in Cortendorf u.v.m. erinnert.Diese Lager wurden von leistungsfähigen Küchen beliefert,z.B. die Kantinenküche von der Fa. Brose. Das Flüchtlingslager HJ Heim Rosenauerstraße wurde aber schon 1946 aufgelöst,weil es hier wegen eines Hochwassers am 8.2.1946 zu Problemen kam. Liest man in Chroniken,z.B. in der Ch. von Sandner, so wird immer wieder berichtet das die Holzbrücke welche dort über die Itz führte öfters durch Hochwasser weggerissen wurde!So ist diese Brücke am 25.6. 1933 weggespült worden.Am 8.2. 1946 wird das Heim wegen Hochwasser geräumt.In der Nacht vom 23.12.1967 zum 24.12. 1967 wird der Steg erneut weggerissen.Die Sandner Chronik zeigt das Jugendheim im Jahre 1982,am 6.1. Zu diesen Zeitpunkt war das Heim "Land unter"... Durch die Nähe zur Itz,war das Haus immer Hochwasser gefährdet.Erst als in späteren Jahren der Schönstätt Speicher im oberen Itztal gebaut wurde und man zwischen der Itz und dem Heim eine Mauer errichtete, war man vor den Wassermassen sicher. Das Weihnachten 1967 ist mir noch gut in Erinnerung!Das Wasser stand damals gut 1.5 Meter hoch auf dem Gelände und den Sportplätzen dort.Das Heim war bis knapp unter die Fenster im Parterre überschwemmt.Der damalige Heimleiter E.Wöhner saß an Weihnachten in seiner Wohnung im 1.Stock im Kalten!Als das Wasser dann zurück gegangen war,waren viele Helfer im Einsatz um den Schlick,Sand und Unrat,der zurück geblieben war zu entfernen.Wochenlang mußte das Haus ausgetrocknet werden,die Dielenböden in den Zimmern hatten sich gelöst,die Heizanlage mußte repariert werden.Die Wandverkleidungen in manchen Zimmern mußten entfernt werden,da es dahinter nicht trocken wurde!Danach mußte wieder alles neu gestrichen werden. Trotz mancher Rückschläge durch Hochwasser,begann dann in den 60er Jahren die Bautätigkeit dort im Jugendheim,wie es nun allgemein bezeichnet wurde. Das geschah zum einen um mehr Platz zu bekommen und zum anderen sollte dem Gebäude "die Strenge der Ansicht"(wie es in einer Akte im Stadtarchiv heißt), genommen werden. Der linke Giebel wurde zur Rosenauerstraße hin vorgezogen.Hier im 1.Stock ist eine neue Wohnung für den Heimleiter entstanden.Darunter wurde Platz für einen großen Werkraum geschaffen. F.folgt