Zunächst an "Christian" und "Autor" danke für dieses Fotodokument.
Ja, so sah die Spindlervilla wohl die letzten 10 Jahre ihres Daseins aus,vermutlich mit Verschlimmerungstendenz auf ihre letzten Tage hin. Sie hatte aber immer noch Charme dank ihrer harmonischen klassizistischen Architektur.
Bleibt mal wieder die in Coburg häufiger gestellte Frage übrig: Wo sind die Figuren geblieben?? (auf die Spindlervilla bezogen die Figuren auf den 4 Treppenpodesten).
Kann noch jemand meine Erinnerung an die Quelle mit Badestube im Keller der Spindlervilla verifizieren?
In solchen Fällen sind derartige Figuren von Mitarbeitern des Coburger Bauhofs abmontiert worden. (beispielsweise auch im Schnürsgarten auf dem Adamiberg) Sie sollen dann im Bauhof bei der SÜC eingelagert gewesen sein, zumindest wurde mir das bei den Recherchen zum Adamiberg damals gesagt. Heute sind diese Figuren nicht mehr auffindbar. Das dürfte wohl hier auch der Fall sein.
Wer etwas über das ehemalige Grundstück der Spindlervilla suchen will, kann hier fündig werden. Auf folgendem Link seht ihr den Urkatasterplan von 1861. Die Spindlervilla trägt hier die Bezeichnung V/30, was der damaligen Hausnummer entsprach.
Das ist ja ein hochinteressantes Dokument, nicht nur was Grundstück und Grundriss der Spindlervilla betrifft (siehe z.B. frühere Straßennamen an der Salvatorkirche: "Todtengasse" u. "Freudengasse")
Sehr gut ist auf diesem Urkatasterplan aus 1861 die Lage der Nebengebäude an der Spindlervilla zu erkennen und es ist sogar die Zugangstreppe eingezeichnet,die jetzt noch, wenn auch fast zugewachsen, vorhanden ist (siehe meine gestrige Fotodokumentation).
Auch die Umgebung ist für Geschichtsinteressierte sehr interessant. Gegenüber der Spindlervilla lag das Herzogliche Ministerium mit seinem Garten (heute Justizgebäude). Südlich davon, durch die Straße getrennt, sieht man die alte Zollbauerswiese, auf der der heutige Rosengarten, nebst Kongresshaus angelegt wurde. Südlich der Spindlervilla stehen schon die Wohnhäuser Alexandrinenstraße 6 (Anwaltskanzlei Beck & Eidt), 7 und 8. Nördlich der Spindlervilla erstreckte sich mit dem Sturmsgarten der damals größte Biergarten Coburgs. Betrieben wurde er von Anton Sturm (Gründer der gleichnamigen Brauerei), der eine Bierwirtschaft in der Ketschengasse besaß. Heute stehen dort mehrere Jugendstilhäuser (u.a. das Sonnenhaus) und die Marienstraße ist dort zu finden.