Christian,noch eine Frage: Ist bekannt wer in den 50er Jahren der Besitzer vom Anwesen Mauer 2a gewesen ist? Könnte es sein,das hier ein Edmund Müller aus Wildenheid-Konditor- der Besitzer war?
Christian,das müsste aber noch in den 40er Jahren gewesen sein.Denn in den 50er Jahren und schon davor lebten dort meine Grosseltern. Es wurde aber auch immer vom Cafe."Wellblech" geredet,denn so nannten es die Eingeborenen von der Judengasse! Darüber hinaus wurden ja auch noch andere Lokalitäten in Coburg von der Bevölkerung mit speziellen Namen bedacht: z.B.das Mohrencafe/Mohrenstrasse-Badergasse,als "Cafe Hemdhoch",---Grassmanns Gaststätte in der Steingasse als."Schmale Handtuch"..oder auch "Die Marmorsäale",..Gastwirtschaft Bauer in der Judengasse...als die "Gummistiefelbar" usw. Nicht zu vergessen..."Rohmanns Gaststätten",wo man tunlichst keine Zweiräder am Rückertbrunnen vor dem Lokal abstellen sollte!...
Zitat von gerdChristian,das müsste aber noch in den 40er Jahren gewesen sein.Denn in den 50er Jahren und schon davor lebten dort meine Grosseltern. Es wurde aber auch immer vom Cafe."Wellblech" geredet,denn so nannten es die Eingeborenen von der Judengasse! Darüber hinaus wurden ja auch noch andere Lokalitäten in Coburg von der Bevölkerung mit speziellen Namen bedacht: z.B.das Mohrencafe/Mohrenstrasse-Badergasse,als "Cafe Hemdhoch",---Grassmanns Gaststätte in der Steingasse als."Schmale Handtuch"..oder auch "Die Marmorsäale",..Gastwirtschaft Bauer in der Judengasse...als die "Gummistiefelbar" usw. Nicht zu vergessen..."Rohmanns Gaststätten",wo man tunlichst keine Zweiräder am Rückertbrunnen vor dem Lokal abstellen sollte!...
Da waren unsere Großeltern ja quasi Nachbarn: Meine wohnten in der Metzgergasse 2. Wenn ich als Kind bei meinen Großeltern übernachtete, mußte ich für Opa öfters einen Krug Bier im "Hirschen" holen (Dort gab es eine Durchreiche vom Gang zum Lokal, wo der mitgebrachte Krug mit Bier aufgefüllt wurde).Opas Stammkneipe war der "MÖNCHS CARL" in der Judengasse 56. Meine Großeltern Albertine und Fritz Metzner kauften das Haus Metzgergasse 2 in den 1920er Jahren zusammen mit Frieda und Otto Warskulat (Frieda Warskulat war die Schwester meiner Oma). Sie bauten 1925 das Dachgeschoss durch Aufsetzten eines Zwerchhauses Richtung Metzgergasse zu einer zusätzlichen Wohnung aus. Dort wohnten dann meine Großeltern, die Warskulats darunter. Die Wohnung im 1. Stock war vermietet. Im Erdgeschoss betrieb Otto Warskulat ein Gemüsegeschäft (das Gitter vor der Ladentüre hatte die Initialien OW). Mein Großvater kam mit einer schweren Beinverletzung aus dem 1. Weltkrieg zurück und übte den Beruf des Sattlers in seiner Wohnung aus. Er bekam auch Aufträge vom Leder-Herzog, mit dem er verwandt war.
Die Gastwirtschaft Bauer in der Judengasse wurde übrigens vom Lösers Karl mit "SÄUKNEIPE" tituliert.
Rolf Metzner
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-Coburg-Metzgergasse2_312
Zitat von gerdHallo Rolf,bin ich jetzt verkehrt dran?...war in dem Laden unten nicht einmal der Schuster RITZ?Oder war der auf der anderen Seite der Metzgergasse?
Nein Gerd, der Schuster Ritz war in der Metzgergassenseite vom Haus Judengasse 9 (dieses Haus reicht bis an Metzgergasse 2 heran) Im früheren Schustergeschäft von Ritz ist auch jetzt noch ein Schuster. Otto Warskulat ist bereits in den 1930er Jahren verstorben. In seinem Gemüseladen von Metzgergasse 2 waren später ein Friseurgeschäft, ein Tabakladen, eine Annahmestelle der Reinigung LAVITA, dann mal ein Second-hand-Plattenladen, ein Reisebüro, ein türkischer Gemüseladen und jetzt das Stadtbüro des Jugendzentrums (dessen Schließung ja gerade diskutiert wird). Wir (meine Tante, der Sohn von Warskulats und ich) haben das Haus in den 1990er Jahren an eine junge Architektin verkauft, die es dann im Rahmen der Stadtsanierung sehr schön hergerichtet hat. Das Haus Metzgergasse 2 hat ja einen Hof zwischen Haus und Stadtmauer; hier hatte Frieda Warskulat ("Tante Frieda") Hasen und Gänse in Holzverschlägen gehalten (ich glaube, nach dem 2. Weltkrieg auch eine Ziege). Der Wäschetrockenplatz war auf der Stadtmauer, erreichbar über eine Holzleiter vom Hof aus. Im Hofeck war auch das Waschhaus, angelehnt an Judengasse 9/Metzgergasse 2.
Rolf,der Schuster Ritz wohnte in einem Anwesen ganz oben in der Judengasse,kurz vorm Markt rechts.Da waren die auch mit der Schusterei.Dann ist der Ritz in die Metzgergasse, eingangs rechter Hand verzogen.Die hatten eine Tochter und einen Sohn.Die Tochter war bei den "Pfadis" und ich denke,das der Sohn dann das Geschäft, vom Vater übernommen,weiterführte.Der Sohn muss auch beim damnaligen "NSU-Club Coburg" gewesen sein.....(60er Jahre) Da möchte ich ja behaupten,das sich die Grosseltern gekannt hatten.Vorne am Eck war doch Bäcker Bärmann(?),wo die Oma immer eingekauft hat.Und mit Sicherheit auch im Gemüsegeschäft. Oma hatte ihren Bratwurststand am Markt (Grossmanns Bratwürste) Der Opa läutete im Judenturm die Glocke,als das noch per Hand gemacht werden musste. Meine Schwester in USA,ist heute noch begeistert,wenn sie mit dem Opa in den Turm steigen durfte und sich die Ohren zuhielt,weil die Glocke so laut tönte......alles schon "ewig"her...
Christian
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Mauer 2a.jpg
Hallo Christian,super die Aufnahme!An der Fassade unten,wo sich das Cafe befand hat sich ja nicht viel verändert.Was aber unbekannt ist,sind die grossen Fenster ganz oben unter dem Dach.Was mag da drinnen gewesen sein? Kann man das Foto eindatieren? Ich weis nicht,wann die Grosseltern dort eingezogen sind.Es muss aber noch vor dem 2.W.K. gewesen sein.Ich erinner mich, das die Grossmutter immer vom "Laden" gesprochen hatte und hiermit den linken Raum meinte,rechts neben der linken Haustüre. Hinter dem Cafe,war ein Durchgang,sodass man vom linken Hauseingang/Treppenhaus zum rechten Hauseingang/Treppenhaus gelangen konnte.Im Hinterhaus war ein kleiner Hof,der auf jeder Etage eine "Galerie" hatte,wo sich die Toilette befand.Und ich denke,das dieser Hof mit Drahtglas Dach oben abgeschlossen war.(?)
Hallo Gerd, wenn du du dich an das Nachbarhaus Mauer 2 (Sprechsaal-Verlag) erinnerst, wirst du feststellen, das auch dieses Gebäude derartige große Fenster hat. Sie sind typisch für Druckereigebäude. Wie ich schon geschrieben habe, hatte der Hofdruckermeister Besser das Haus Ende des 19. Jahrhunderts erworben und dort waren wohl auch Betriebsräume der Druckerei untergebracht.
Das Foto lässt sich auf die Zeit zwischen 1905 und 1910 datieren.