Ich finde diese Kindheitserinnerungen ganz toll, weckt es in mir Erinnerungen, die ich genau so auch erlebt habe. Wir sollten unser Nachwelt ein Stück von dem, wie wir die Kindheit erlebt haben hier im Forum hinterlassen. Wer wenn nicht wir, die wir diese Zeit erlebt haben kann dann darüber noch berichten. Ich werde mich gerne dazu noch einbringen, nächster Bericht ist schon in Arbeit.
Hallo Gerd! Das weckt auch meine Erinnerungen auch wir hatten nach dem Krieg einen Schrebergarten in der Spittelleite und dort jede Menge Hasen. Leider aber keine Wiese sodass wir als Kinder fast jeden Tag ins Hasenfutter suchen mussten. Milchstöcke oder Schafgarbe sowie jeder Fleck Gras oder Klee wurde von uns entfernt. Da zu der Zeit viele Hasenfuttersucher unterwegs waren, war das oft gar nicht so leicht etwas zu finden. Danach musste das Futter aber noch von der Eigenheimstraße zur Spittelleite gebracht werden. Im Winter wurden die Kartoffelschalen zu Hause gekocht und dann ebenfalls zum Garten gebracht. Den Hasenbraten haben wir uns sehr sauer verdienen müssen! Wir hatten eine Gartenhütte mit einem Anbau in beiden waren Hasenställe. Eines Tages waren alle Hasen, die im Anbau waren gestohlen, zur damaligen Zeit ein schwerer Verlust.
Hallo a.C. solche Sachen sollen ja dort öfters vorgekommen sein!Besonders unmittelbar nach dem Kriegsende als in den Kasernen noch viele "D.P´s" einquartiert waren. Wie ich erfahren konnte,haben die Anwohner der Reichsdanksiedlung sogar damals nachts Wachen aufgestellt um die "...." zu vertreiben! gruss gerd
Erinnerungen an meine Schulzeit 1938 sind wir umgezogen von der Schenkgasse in die Eigenheimstraße an den Stadtrand von Coburg. Mein Vater hatte ganz in der Nähe in der Hindenburg-Kaserne eine Arbeit als Schreiner gefunden. In unserer Straße gab es viele Kinder, sodass uns der Wohnungswechsel nicht schwer gefallen ist. Im Gegenteil, wir waren plötzlich frei wie Vögel, um uns herum Felder und Wiesen, was wir so nicht kannten. Wir konnten auf der Straße spielen, ohne Angst haben zu müssen, dass ein Auto kommt. Völkerball Reifeles, Hüpffach für die Mädchen, Schander und Räuber Kreiseln,und natürlich Fußball usw. Da der Stichtag für die Schuleinführung in dieser Zeit war noch Ostern, wurde ich erst Ostern 1939 eingeschult. Ausgerüstet mit einem Schulranzen und Zuckertüte, ersterer enthielt einer Schiefertafel mit Griffel und selbst gehäkeltem Lappen und einen Schwamm sowie ein Lesebuch, letztere war vor allem mit Holzwolle aufgefüllt und obendrauf ein paar Karamellen oder Plätzchen. So ging ich zusammen mit unseren Eltern und meiner Schwester zur Schule. Etwas mulmig war mir schon dabei, hat man uns doch immer gesagt, es beginne der Ernst des Lebens. Meine Schule war die Heiligkreuzschule eine Schule für Jungen und Mädchen, aber streng getrennt. Wir durften auf keinen Fall den Bereich der Mädchen betreten. Selbst in der Pause wurden wir beobachtet und bei Vergehen gab es Strafen. Wie schon beschrieben, hatten wir in den ersten Klassen noch keine Hefte, sondern eine Schiefertafel. Wir haben auch bis zur dritten Klasse noch die deutsche Schrift gelernt. (Bs: wollte hier einen Satz in deutscher Schrift einfügen und fragen wer den noch lesen kann, ist leider nicht möglich) Zur Schule mussten wir zu Fuß gehen, der Weg war zirka 1,5 Kilometer lang. Da wir aber sehr viele Kinder auf diesem Weg waren und unterwegs so manchen Blödsinn machten, ist uns das gar nicht so bewusst geworden. Wir machten zum Beispiel Juckpulver aus Hagebutten und versuchten es den Mädchen in den Kragen ihrer Bluse zu stecken, das juckte fürchterlich. Im Herbst versuchten wir uns gegenseitig mit Kletten zu bewerfen und im Winter mit Schneebällen. Unsere Lehrer waren sehr streng und wir bekamen oft den Rohrstock zu spüren. Besonders die Schläge mit dem Rohrstock auf die Finger taten weh. Dabei machten auch die Pfarrer keine Ausnahme. Körperliche Züchtigung war zu unserer Schulzeit eine gängige Erziehungsmaßnahme. Aber zum Glück gab es auch ein paar Lehrer, die nicht so streng waren. Sport war bei uns Pflichtfach und in den Turnhallen gab es noch Kletterstangen, zirka 4 Meter hoch. Jeder musste da hoch und das, ohne angeseilt zu sein. In der Schule ging alles sehr geordnet zu, wir mussten uns im Schulhof Klassenweise aufstellen und gemeinsam ging es dann ins Klassenzimmer. Mit der Zeit kam eine Veränderung junge Lehrer wurden zu Wehrmacht eingezogen, zurück blieben alte und deshalb sehr strenge Lehrer. Aber auch die Zeit des 2. Weltkrieges viel in meine Schulzeit, aber das ist ein anders Kapitel, da bin ich nicht sicher ob man das, was man erlebt hat auch alles so schreiben darf.
Wir hatten auch "Stallhasen" mehrere Jahre auf einem umzäunten Gartengrundstück. Das muss so ab 1947 gewesen sein. In einem Verschlag war der Stall. Ich habe diese Viecher damals gehasst, weil ich jeden Tag Löwenzahn als Futter sammeln musste. Deshalb hat es mich auch nicht gestört, wenn es ab und zu einen dieser Mümmler zum Essen gab. Sogar das Fell konnte man verkaufen. Nach der Währungsreform gab es für so ein Fell, je nach Farbe und Qualität, zwischen zwei und vier Mark. Das war damals viel Geld. Durch die Holzkäfige hatten sich die Viecher auch mehrmals durchgenagt, so dass wir sie im Garten wieder einfangen mussten.