Zitat von Phoenician im Beitrag #45
Den Sommer verbrachten wir draussen mit Spielen wie Fangeles, Versteckeles, “Schander”-Raeuber und Kaiser-Koenig-Edelmann. Wir haben uns auch damit vergnuegt, Knallerbsen zu sammeln, um sie dann zu zertreten in der Hoffnung, dass ein paar ganz laute dabei sind. Als wir aelter wurden, war dann Stadt/Land/Fluss ein beliebtes Spiel, bei dem man mit seinen Geographiekenntnissen angeben konnte.
Ein Spiel, an das ich mich auch noch gut erinnern konnte, war "wieviel ... kennst Du". Jemand nannte einen Vornamen, und in Ermangelung von Uhren bei Kindern damals leise z.B. bis 30 gezählt. Bis dahin konnte man sich ausdenken, wie viele Personen dieses Vornamens man kannte.
Jedenfalls waren das wie Name/Stadt/Land (so kannte ich es, dazu kamen nach meiner Erinnerung Fluss, Blume, Beruf und noch irgendwas) Spiele, die das Gedächtnis und Gehirn trainiert haben.
PCs, Nintendo und Handy gab es ja nicht, nicht einmal Fernsehen (den ersten hatten meine Eltern 1961). Die Nachbarn hatten schon Ende der 50er einen, und bestenfalls eine Stunde am Nachmittag sehen war seitens meiner Eltern erlaubt. Aber nur, wenn vorher die Schularbeiten gemacht waren.



Fangeles, Versteckeles (das sind wohl Worte, die es nur im Coburger Land gab und gibt

) und vor allem Murmeln überall da, wo in einem Weg ein Loch war, war natürlich auch sehr beliebt. Und ab Ende der 50er Jahre die Hula-Hopp-Reifen.
Im Winter konnte man noch Schlitten fahren, denn es gab (zumindest nach der Erinnerung) jedes Jahr einen weißen Winter. Und wenn ich heute daran denke, dass wir in Ketschendorf die Steinleite, Seitenstraße der Neuen Heimat, hinunter gefahren sind, ohne unten auf den Verkehr in der Neuen Heimat zu achten, dann wird mir heute schlecht. Einmal (ich glaube es war in der warmen Zeit mit dem Roller meiner Schwester) bin ich auch mit einem Radfahrer, der die Neue Heimat entlang fuhr, kollidiert, die Wunde an der Stirn musste genäht werden. Aber ich habe noch zwei weitere Narben im Gesicht aus jener Zeit.
Apropos Winter: Die Scheiben in den Fenstern der Häuser waren damals noch einfach verglast, und ich kann mich noch gut an die Faszination von Eisblumen an den Fenstern erinnern. Heute sind solche Kunstwerke weggedämmt.