Zitat Hier ein paar meiner Kindheitserinnerungen in Stichworten
Durch Deine "Stichworte" ist bei mir auch manches aufgetaucht, z.B. die Knallerbsen, Himmbeerbonbons und der Kandiszucker. Was hab ich die Suessigkeiten gerne verputzt. Ebenso den Pfefferminzbruch.....der bestand aus 2 Schichten, eine weisse unten und eine rosane oben. Und das gesuesste Essigwasser kenn ich auch noch. Allerdings hab ich manchmal noch etwas Natron rangetan, dann hat es so schoen wie Limonade geschaeumt. Aber, an die erwaehnte Milchhaut konnte ich nie ran, damit haette man mich jagen koennen.
Natuerlich kenn ich den "Bluemchenkaffee" auch noch. Den bekam ich auch noch zu trinken, als ich etwas aelter war, wenn die Erwachsenen richtigen Kaffee hatten.
Zitat von Phoenician im Beitrag #45 Den Sommer verbrachten wir draussen mit Spielen wie Fangeles, Versteckeles, “Schander”-Raeuber und Kaiser-Koenig-Edelmann. Wir haben uns auch damit vergnuegt, Knallerbsen zu sammeln, um sie dann zu zertreten in der Hoffnung, dass ein paar ganz laute dabei sind. Als wir aelter wurden, war dann Stadt/Land/Fluss ein beliebtes Spiel, bei dem man mit seinen Geographiekenntnissen angeben konnte.
Ein Spiel, an das ich mich auch noch gut erinnern konnte, war "wieviel ... kennst Du". Jemand nannte einen Vornamen, und in Ermangelung von Uhren bei Kindern damals leise z.B. bis 30 gezählt. Bis dahin konnte man sich ausdenken, wie viele Personen dieses Vornamens man kannte.
Jedenfalls waren das wie Name/Stadt/Land (so kannte ich es, dazu kamen nach meiner Erinnerung Fluss, Blume, Beruf und noch irgendwas) Spiele, die das Gedächtnis und Gehirn trainiert haben.
PCs, Nintendo und Handy gab es ja nicht, nicht einmal Fernsehen (den ersten hatten meine Eltern 1961). Die Nachbarn hatten schon Ende der 50er einen, und bestenfalls eine Stunde am Nachmittag sehen war seitens meiner Eltern erlaubt. Aber nur, wenn vorher die Schularbeiten gemacht waren.
Fangeles, Versteckeles (das sind wohl Worte, die es nur im Coburger Land gab und gibt ) und vor allem Murmeln überall da, wo in einem Weg ein Loch war, war natürlich auch sehr beliebt. Und ab Ende der 50er Jahre die Hula-Hopp-Reifen.
Im Winter konnte man noch Schlitten fahren, denn es gab (zumindest nach der Erinnerung) jedes Jahr einen weißen Winter. Und wenn ich heute daran denke, dass wir in Ketschendorf die Steinleite, Seitenstraße der Neuen Heimat, hinunter gefahren sind, ohne unten auf den Verkehr in der Neuen Heimat zu achten, dann wird mir heute schlecht. Einmal (ich glaube es war in der warmen Zeit mit dem Roller meiner Schwester) bin ich auch mit einem Radfahrer, der die Neue Heimat entlang fuhr, kollidiert, die Wunde an der Stirn musste genäht werden. Aber ich habe noch zwei weitere Narben im Gesicht aus jener Zeit.
Apropos Winter: Die Scheiben in den Fenstern der Häuser waren damals noch einfach verglast, und ich kann mich noch gut an die Faszination von Eisblumen an den Fenstern erinnern. Heute sind solche Kunstwerke weggedämmt.
Im Winter wurde bei uns „in der schlechten Zeit“ nur die Kueche geheizt. Feuer in Gang zu bringen, war eine Wissenschaft fuer sich. Zuerst wurden Spreissel aus Holzscheiten geschnitten. Zeitungspapier in den Ofen, Spreissel drauf, dann Holz drauf, und wenn das dann endlich Feuer gefangen hatte, wurde zum Schluss die Kohle draufgelegt. Die Asche musste jeden Morgen ausgeleert werden. Wenn es geschneit hatte, wurde die Asche zum Streuen des Buergersteigs (wie es damals hiess) verwendet.
Staubsauger gab es keine. Wenn es mal wieder Zeit war, den Teppich zu saeubern, wurde er draussen ueber eine Stange gehaengt, und man hat dann tuechtig mit dem Teppichklopfer drauf geklopft, um den Staub zu lockern. Im Winter konnte man den Teppich auf den Schnee legen und klopfen. Wenn man den Teppich dann hochgehoben hat, lag ein graues Staubquadrat auf dem Schnee. Man hat dann den Teppich nebenan gelegt und wieder geklopft. Beim dritten Mal ist dann beim Teppichhochheben endlich kein Staub auf dem Schnee hinterlassen worden und der Teppich war sauber.
Unsere Kochtoepfe waren damals von aeusserst schlechter Qualitaet. Ab und zu wurden sie leck und mussten zum Schlosser in der Neustadter Strasse gebracht werden, der dann die undichten Stellen geloetet hat.
Die Post wurde zweimal am Tag ausgeliefert. Strassenkehrer verrichteten ihre Arbeit mit Reisigbesen und grossen Schubkarren.
Kann sich noch jemand an den Lautsprecherwagen vom Radio Zeitner in der Kasernenstrasse erinnern? Wenn der Bevoelkerung etwas bekanntzugeben war, fuhr der Lautsprecherwagen im langsamen Schritttempo durch Coburgs Strassen und machte Durchsagen.
Ach was war unsere Kindheit schön! Wenn ich euere Berichte lese, kommen auch bei mir Erinnerungen.
Das schönste an unserer Kindheit waren doch die Freunde, ohne Freunde konnte man nicht spielen! Deshalb war auch jedes Kind bemüht sich einzuordnen um die Freunde ja nicht zu verlieren. Ich denke da besonders an Völkerball oder wie schon erwähnt Schander und Räuber. 10 bis 20 Kinder waren wir fast immer. Ich habe eine wunderbare Kindheit in der Eigenheimstraße verbracht, unser Spielplatz war die Straße,, Reifeles und Kreiseln oder Hüpffach für die Mädchen. Bei Schander und Räuber rannten wir vorne in die Grundstücke rein und hinten wieder raus oder umgekehrt. Ohne das wir Ärger bekamen. Autos gab es da noch nicht, höchstens einmal wenn Kohlen angeliefert wurden. Rings um uns herum nur Felder und der Truppenübungsplatz der Kaserne. Auf dem wir uns natürlich aus sehr oft aufgehalten haben um den Soldaten zuzuschauen oder auch zum Fußball spielen. Oder Lautererstraße und Eigenheimstraße Krieg führen gegen Schießstand, wobei der Rottenbach so etwas war, wie eine Grenze. Wozu brauchen Kinder heute noch Freunde, wo es doch all diese Elektronischen Freunde gibt?
Wenn wie schon in unseren Erinnerungen schwelgen, wie wäre es mit der Boxstaffel des VFB Coburg. Es war doch in unserer Zeit immer ein großes Ereignis, zu mindest- für uns Jungs, wenn die Boxstaffel des VFB ihre Kämpfe hatte. Ich erinnere mich noch an folgende Namen Hildenstein , Weisheit der war vom Brauhof, Herbert Bätz Leberhaken Spezialist, Kurt Angermüller, Reichenbecher hatte der nicht ein Holzbein, Leibold , Pommer, Metzger Roth genannt Rotwurst, Stenger Schwergewicht ich glaube der kam aus Neustadt. Keinen Kampf haben wir damals versäumt. Die Höhepunkte waren die Kämpfe gegen Neustadt, Bamberg oder Stuttgart. Im Sommer im VFB Stadion und im Winter im Hofbräusaal. Ganz besonders begeistert waren wir von Herbert Bätz, denn der wohnte in der Eigenheimstraße und manchmal duften wir durch ihn sogar kostenlos mit rein.