Liest man über Blindgänger- Beseitigung welche während des 2.W.K oft unmittelbar nach Luftangriffen begannen, ist man geneigt zu fragen, was den Menschen alles einfällt, im Fall einer kriegerischen Auseinandersetzung, den "Gegner auszuschalten ".
Als die Bombardierungen verstärkt über dem Reichsgebiet begannen und dabei auch zahllose Bombenblindgänger liegen blieben, standen die Männer von den Räumdiensten vor dem Problem, um was für Zünder es sich bei den Englischen und Amerikanischen Bomben handelte. Beim herausschrauben von Zündern, soweit das möglich war kam es dabei oft zu Unfällen, die für das Personal tödlich endete. Teilweise wurden für die Freilegung von Blindgängern Gefangene aus Zuchthäusern eingesetzt!....
Konnten von den Räumdiensten Zünder ausgebaut werden ,mussten die Feuerwerker einen Bericht darüber verfassen und an eine zentrale Dienststelle melden. Die Zünder wurden genau untersucht, es wurden Zeichnungen angefertigt und davon Kopien an die Räumdienste im Land verteilt. Großteils waren in den Englischen und Amerikanischen Bomben immer wieder die gleichen Zünder eingebaut worden und da diese Bomben, worinnen die Zünder eingeschraubt waren, alle neu waren, sie sich leicht heraus schrauben ließen! (sofern sie nicht beschädigt waren!)
Dann begannen die Alliierten damit spezielle Bombenzünder zu entwickeln und die auch einzubauen . So gab es z.B. Zünder ,welche mit einer "Ausbausperre" versehen waren...Versuchte man den Zünder heraus zu schrauben ...detonierte dabei die Bombe! Anhand von Bomben, welche zerplatzt waren, also nicht detoniert, was auch vor kam,konnten die Räumdienste diese Sonderzünder unter die Lupe nehmen und hier an solchen Bomben das Verfahren einer "Kruppfräse " anwenden. Hier wurde auf dem Bombenkörper ein Kreisschneider aufgesetzt der im Stahlmantel ein Loch hinein schnitt, danach wurde der Sprengstoff mittels Wasser heraus gespült.
Bei weiteren Bomben wurden Langzeitzünder eingebaut, welche mit einer normalen 6 V Batterie bestückt waren. Auch hier mussten erst einmal die Räumdienste den Zünder untersuchen ehe man etwas dagegen unternehmen konnte...Waren diese Zünder bekannt, setzten die Feuerwerker auf den Bombenspitzen spezielle Blechtrichter auf, in die sie Trockeneis füllten, damit nach einer gewissen Zeit die Batterie ausschalteten und den Zünder somit ausbauen konnten!....
Dann entwickelten die Feuerwerker sogenannte "Raketengeräte". Es war ein Metallring, an dem 4 "Flügel" mit kleinen Düsen angeschweisst waren. Das Gerät wurde über den Zünder vorne an der Bombe fest geschraubt und sollte nach Zündung der vier Düsen durch Drehung bewirken, das der Zünder schneller herausgedreht wurde, als der Schlagbolzen Zeit hatte, auf das Zündhütchen zu treffen um die Bombe auszulösen!! .....
Diese Maßnahmen waren aber alles nur Notbehelfe.....
Heute scheint bei schwierigen Bombenfunden das sogenannte "Wasserstrahlschneideverfahren" zum Einsatz zu kommen.
Wie das geht....Wikipedia.....