Die Geschichte der Goethestraße hat zwar Helmut Wolter bereits unter der früheren Bezeichnung "Angerstraße" aufgearbeitet. Doch werden die meisten nicht wissen, dass es die Goethestraße erst seit 1949 gibt und vorher eben Angerstraße hieß. Sie wurde anlässlich des 200. Geburtstags des Dichterfürsten nach ihm unbenannt. Sie beginnt am Ernstplatz und endet am Ketschenanger.
Zitat von Christian im Beitrag #1Die Geschichte der Goethestraße hat zwar Helmut Wolter bereits unter der früheren Bezeichnung "Angerstraße" aufgearbeitet. Doch werden die meisten nicht wissen, dass es die Goethestraße erst seit 1949 gibt und vorher eben Angerstraße hieß. Sie wurde anlässlich des 200. Geburtstags des Dichterfürsten nach ihm unbenannt. Sie beginnt am Ernstplatz und endet am Ketschenanger.
Die Angerstraße endete bereits an der Ahorner Str., wie ein Stadtplan von 1930 zeigt:
Auf dem Grundstück befand sich zunächst ein Stadel.
1848 Erbengemeinschaft Frommann, einen Stadel.
1860 Margaretha Frommann, Maurermeisterswitwe, errichtet ein Wohnhaus.
1895 Johann Schreier, Tünchnermeister, erkauft.
1914 Erbengemeinschaft Schreier
1914 Erbengemeinschaft Schreiner
Emil Rudzki, Zahnarzt
Das Haus wurde später abgerissen und stand an der Kreuzung zum Zinkenwehr, gegenüber dem "Henneberger Haus". An gleicher Stelle steht heute der Neubau des Hauses Goethestraße 4, eine Hausnummer die vor 1955 nicht verwendet wurde.
1814 Justizamtmann Sembach zu Neustadt/Coburg, ein Garten nebst Gartenhaus.
1824 Caroline Müller, Kaufmannsehefrau zu Neustadt/Coburg.
1839 Erbengemeinschaft Müller
1858 Tobias Frommann, Zimmermeister, erkauft.
1895 Johann Paul Frommann, Baumeister, erblich.
1909 Firma Tobias Frommann, Zimmergeschäft.
1915 Gottlieb Rehlein, Hofzimmermeister
1935 Erbengemeinschaft Rehlein
1955 Landwirtschaftsschule
AB 1860 entstand hier zunächst ein Zimmerplatz, später ein Dampfsägewerk des Zimmergeschäfts Tobias Frommann, Nachfolger Rehlein. Über die Bedeutung des Unternehmens während der NS-Zeit habe ich in meinem Buch über die NS-Baupolitik geschrieben. Das zum Betrieb gehörende Wohnhaus Nr. 6 wurde durch einen amerikanischen Tieffliegerangriff 1945 zerstört. An gleicher Stelle entstand in den 1950er Jahren die Landwirtschaftsschule.
Zitat von Christian im Beitrag #7Goethestraße 6 ......... 1895 Johann Paul Frommann, Baumeister, erblich. ............ AB 1860 entstand hier zunächst ein Zimmerplatz, später ein Dampfsägewerk des Zimmergeschäfts Tobias Frommann.......
Auf diesem Foto von 1903 ist das Dampfsägewerk Frommann (rechts mit Schornstein) erkennbar:
Hab' noch eine alte Ansichtskarte vom Dampfsägewerk Frommann gefunden. Hierauf ist auch das Wohnhaus im Hintergrund (mit Turm) erkennbar, welches 1945 durch einen Bombenabwurf zerstört wurde:
1893 Johann Paul Frommann, Baumeister, errichtet ein Wohnhaus.
1906 Dr. vet. Hugo Lungershausen, erkauft.
1955 Dr. Karl Weber, Intendant.
Das Haus Goethestraße 8 ist in den letzten Kriegstagen 1945 durch einen amerikanischen Tieffliegerangriff zerstört und danach nur notdürftig wieder aufgebaut worden. Das Gebäude wurde schließlich beim Ausbau der Goethestraße zur Westtangente Anfang der 1970er Jahre komplett abgerissen und durch einen kleineren Neubau ersetzt.
Das Haus Nr. 8 ist auch auf dem Bild von Rolf zu erkennen. Es ist das Haus mit dem Ecktürmle.