Anstelle eines bürgerlichen Gartenhauses errichtete 1868/69 der Baumeister Georg Rothbart im Auftrag von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha eine mehrstöckige Villa im neugotischen Stil und Ziegelbauweise. Dieses sogenannte „Hofgartenpalais“ war ein bevorzugter Aufenthaltsort der Herzogin Alexandrine. Nach dem Tode ihres Mannes 1893 wurde das Palais ihre Stadtresidenz. Sie bewohnte das Haus bis zu ihrem Tode 1904. Als Haus- und Grundstückeigentümer folgte ihr Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha, der es aber schon bald darauf an den Geheimen Staatsrat Julius Meßmer (1838-1911) weiterverkaufte. Meßmer legte auf seinem Parkgrundstücke Richtung Leopoldstraße einen künstlichen Teich an. Meßmers Witwe verkaufte das Haus 1915 an Zar Ferdinand I. von Bulgarien. Während des ersten Weltkrieges diente die Villa als Lazarett. Nach seiner Abdankung fand er hier seinen Wohnsitz. 1921 kam nach dem Tode seines Bruders Philipp auch das Bürglaßschlößchen hinzu. Ferdinand erwarb kurz darauf auch das Gelände des sogenannten Kleinen Rosengarten und der ehemaligen Hofgärtnerei. Die Coburger Staatsregierung bat ihn um den Schritt, um nicht die Gärtnerei wegen Unrentabilität aufgeben zu müssen. Ferdinand, der sich bereits als Botaniker einen Namen gemacht hatte, sagte dies selbstverständlich zu. 1922 verkaufte er die Grundstücke wieder. Lediglich ein älteres Volierenhaus verblieb in seinem Eigentum. Als leidenschaftlicher Ornithologe unterhielt er hier um die 100 Volieren mit Vögeln aus aller Welt. Nach dem Tod des Zaren 1948 verkauften die Erben das Grundstück an die Stadt Coburg. Die ehemaligen Angestellten des Zaren durften jedoch im Hause wohnen bleiben. Daneben zog in die Villa das Deutsche Gymnasium, ein Vorläufer des musischen Gymnasiums Albertinum, dort ein. Die Lehranstalt blieb dort bis 1955 und zog danach in die Untere Anlage. Zwischen 1955 und 1965 war in der Zarenvilla noch ein Kindergarten untergebracht. Der Umbau zu einer Sonderschule für Lernbehinderte scheiterte jedoch. 1969 wurde die Villa zugunsten des Neubaus des Diakonisch-Sozialen Zentrums (DSZ) abgerissen.