Die Pfarrkirche hat einen spätmittelalterlichen Ostturm, der einst das Altarhaus barg, das später zur Sakristei abgetrennt wurde. Dieser Raum hat ein gotisches Kreuzgewölbe mit einem Christuskopf als Schlussstein. Diesem 60 Meter hohen Turm war zuerst ein niedriges Kirchhaus angebaut, das 1597 durch einen Fachwerkbau ersetzt wurde. Als dieser Ende des 18. Jahrhunderts schadhaft geworden war, entstand der jetzige, recht bedeutende Neubau. Diese wurde zwischen 1797 und 1800 errichtet. Es ist der einzige größere Kirchenbau in der Regierungszeit des Coburger Herzogs Ernst Friedrich. Die über 11 x 22 Meter große rechteckige Halle ohne ausgeschiedenen Altarraum mit flacher Decke hat an drei Seiten zweigeschossige Emporen, deren Brüstungen mit Zierfeldern geschmückt sind. An der östlichen Turmseite, wo der ehemalige Altarraum durch eine Mauer abgetrennt wurde, steht vor einer dreiteiligen Emporenwand der Altar, darüber die Kanzel und auf der Empore die Orgel. Die flachbogigen Fenster stehen in zwei Reihen übereinander, Nord- und Südseite haben je eine flachbogige Türe, während die Westseite die aufwändige Haupttüre einschließt. Das Innere ist sehr hell mit marmorierten Säulen und gemalter Decke. Diese Kirche ist ein gutes und für eine Landgemeinde ungewöhnlich reiches Beispiel eines evangelischen Gotteshauses der Aufklärungszeit. Stilistisch bestehen starke Bindungen zum Kirchenbaustil der fränkischen evangelischen Markgrafschaften und besonders bemerkenswert ist, dass das mittelalterliche Altarhaus abgemauert wurde, um einen einheitlichen Kirchenraum zu schaffen, der auch den Geistlichen am Altar umschließt.
Das erstmals 1122 als Gestineshausen genannte Dorf ist eine lockere Haufenanlage an einem Südhang zu beiden Seiten der Straße von Sonnefeld ins Steinachtal. Die Kirche, welche an der höchsten Stelle des Dorfes liegt, geht vielleicht auf eine hochmittelalterliche Anlage zurück. Ein großer Bestand an romanischen, teilweise mit Steinmetzzeichen versehenen Quadern, die jetzt in den Nordwänden der Sakristei, des Kirchhauses und in der Kirchhofmauer eingebaut sind, stammt von einem größeren Bau etwa des 12. Jahrhunderts. Eventuell stand hier eine Burg oder eine Vorgängerkirche. Das jetzige Gotteshaus wird von einem befestigten, in neuerer Zeit erweiterten Kirchhof umschlossen mit einem mächtigen, spätmittelalterlichen, zur Verteidigung eingerichteten, in seinem verschieferten Obergeschoss aber erst aus dem 18. Jahrhundert stammenden Torturm. Es handelte sich deshalb um eine kleinere Kirchenburg. Außerdem erhielt die Kirchhofmauer später noch ihr östliches Tor. Die Kirche selbst ist, nach den als sicher anzunehmenden Schäden des 30jährigen Krieges, ein Neubau unmittelbar nach 1700 mit einem rechteckigen Kirchhaus von 4:3-Achsen, einem anstoßenden in drei Seiten schließenden Altarhaus, dem nochmals weiter nach Osten die kleine Sakristei 1786 angebaut wurde. Das für 1700 ungewöhnliche Altarhaus könnte Grundmauern eines vorgehenden spätmittelalterlichen Baues benutzen. Das Kirchhaus ist ein Saal, dessen reich und schön im Übergang zwischen italienisierenden Akanthus- und frühem Bandelwerk stuckierte Decke von Johann Schuster 1714 mit Fresken ausgemalt wurde. Der mit Aufwand gearbeitete Taufstein stammt aus dem vorgehenden Gotteshaus. Er ist eine Stiftung von 1643.
Die älteste Nennung dieses Haufendorfes geht auf das Jahr 815 zurück. Die kleine mitten im Dorf, aber seitlich der Straße gelegene Kirche (einst eine Kapelle der Pfarrkirche zu Oettingshausen), liegt in einem ehedem befestigten ungefähr ovalen Bezirk. Der Bau ist einfach und kastenförmig, ostwärts ist ihm, anstelle des mittelalterlichen Altarhauses, die Sakristei angebaut. Die Ostwand des Kirchhauses hat als einzige einen profilierten Sockel und trägt außen die Zahl 1686. Die anschließenden Längsmauern, die mit dieser Ostwand gleichzeitig errichtet sind, haben jedoch nur eine Länge von knapp 6 Metern. Dann zeigt sich eine Baunaht und der weitere Teil des Gebäudes schließt sich in leicht geknickter Richtung an. So kann man annehmen, dass der Neubau von 1686 nur in seinem Ostteil Fundamente und aufgehendes Mauerwerk eines Vorgängerbaues benutzte und nach 6 Meter mit einem gänzlichen Neubau weitergeführt wurde. Die Kirche ist eine der wenigen Bauten aus der Zeit Herzog Albrechts von Sachsen-Coburg, als das Land noch schwer unter den Nachwirkungen des 30-jährigen Krieges litt. Das rechteckige Kirchhaus geht ohne in den nur 2 Stufen erhöhten Altarraum über, der an seiner Ostwand Altar und darüber die Kanzleiträgt und damit in der Anlage der Salvatorkirche in Coburg von 1660/62 nahe verwandt ist. Der Raum ist flachgedeckt und wird an drei Seiten von einer eingeschossigen Empore begleitet. In den Dachstuhl ist ein Dachreiter eingebaut. Die Kanzel mit dichtem Bandwerk dürfte aus den 1730er Jahren stammen, der Taufstein von 1748. Die kunstgeschichtlich unbedeutende, nüchterne Kirche ist bezeichnend für die wirtschaftliche, aber auch religiöse Lage des ausgehenden 17. und des 18. Jahrhunderts im Coburger Land.
Die in einer wohligen Mulde am Südhang des gleichnamigen Berges ausgebreitete Siedlung ist ein Straßendorf mit Langstreifenflur. Es ist um die dort angerartig verbreiterte Straße gebaut. Auf eine frühe Siedlung deutet der erste Patron der Kirche, der Frankenapostel Kilian, hin. Fechheim war dann die Großpfarrei des gesamten östlichen Coburger Landes mit Sitz eines Centgerichtes. Seine ersten Nennungen 1162 und 1182 lassen annehmen, dass das Fechheimer Gotteshaus eine Eigenkirche des Würzburger Bischofs war, die dann um 1182 zum Besitz des Stifts Haug in Würzburg gehörte. Der Sprengel der Pfarrei war sehr groß und erstreckte sich vom Nordrand des Lichtenfelser Forstes mit Ebersdorf und Sonnefeld bis an den Südrand des Thüringer Waldes mit Judenbach und mit Seidmannsdorf bis ins nahe Coburg. Später wurden einzelne Kirchen ausgegliedert und 1309 übertrug Stift Haug das Patronatsrecht an das Zisterzienserkloster Langheim bei Lichtenfels. Ungefähr gleichzeitig verlor Fechheim sein Centgericht an Neustadt bei Coburg. Dank sank die Siedlung auf den Rang eines einfachen Pfarrdorfes herab. 1528/29, bei der ersten evangelischen Kirchenvisitation, gehörte Fechheim zum neuen Glauben. Die dem Heiligen Kilian geweiht gewesene mittelalterliche Kirche ist immer wieder umgebaut worden. Die jetzige Kirche enthält im Turm bedeutende Reste eines Baues etwa aus der Wende des 12. zum 13. Jahrhundert. (Fortsetzung folgt)
Damals machten die drei unteren Geschosses des Turmes seine volle Höhe aus, sein Quadermauerwerk war abgeschlossen durch allseitige Rundbogenfriese und hatte vermutlich Doppelklangarkaden (wie in Meeder noch vorhanden sind). Davon haben sich mehrfache Reste am Turm erhalten; ein bemerkenswertes Bruchstück mit Zickzackfries teigt, dass die Kirche mit reicher Sandsteinarbeit ausgestattet war. Das Turmerdgeschoss war Altarhaus und endete östlich mit einer Apsis. Das Kirchhaus kann nur wenig breit gewesen sein. Am Ende des 15. Jahrhunderts wurde dann, den neuen kirchlichen Formen entsprechend, die kleine Apsis abgebrochen und aus dem anfallenden Material ein neues Altarhaus und ein viertes Turmgeschoss errichtet. Das neue Haus für den Hohen Altar, das im ganzen erhalten ist, hat einen vieleckigen Grundriss, außen Strebepfeiler, innen weitgespannte zerstörte Gewölbe und war ganz ausgemalt. Eine Sakramentsnische wurde an der Nordseite eingebaut. Zwei Fenster in Spitzbogenform mit Maßwerk sind nach Osten und nach Südosten erhalten, nach Süden geht außerdem ein wohlerhaltenes Rechteckfenster. Mit dem Bau dieses großen Altarhauses, das den ausgedehnten kultischen Bedürfnissen des spätmittelalterlichen Gottesdienstes entsprach, wurde der alte, vom Turm überbaute Altarraum nur mehr ein Durchgang.
Aus dieser Zeit stammt die große, jetzt in der Sakristei stehende Doppeltruhe, die in der katholischen Zeit wohl zur Verwahrung der kultischen Gewänder benutzt wurde; ein Stück Zimmermannsarbeit mit schön geschmiedeten Eisenbändern, die schönste von vier solchen Truhen des Coburger Landes. So gut wie sicher wurde damals auch ein neues Kirchhaus gebaut. Dieses dürfte im 30jährigen Krieg, zumal bei der Einäscherung des ganzen Dorfes im Jahr 1634, schwer gelitten haben und wie anderswo, wird sich die notdürftige Wiederherstellung des Gotteshauses über Jahrzehnte erstreckt haben. 1686 stiftete der Pfarrer Johannes Andreas Eyring das erhaltene Lesepult und etwas später die Frauen Häfner und Oppel die bestehende Kanzel. Diese hat eine schön gedrehte Spindel, einen hölzernen Korpus mit gewundenen Ecksäulen und den Figuren der Evangelisten. 1702 bis 1704 wurde das Kirchhaus unter Pfarrer Eyring wegen des schlechten baulichen Zustandes neu errichtet. Dieser Bau sollte auch der neuen kirchlichen Auffassung gerecht werden. Er wurde nach dem Plan des coburgischen Ratszimmermeisters Hans Friedrich Weinlein ausgeführt, die Zimmerarbeiten übernahm Egidius Stüpfer aus Bieberbach. Der rechteckige Saalbau hat im Norden und Süden je drei Fenster, im Süden auch eine Türe, die Westseite hat zwei Fenster und die Haupttüre. Darpber ist ein Chronostichon, das 1702 ergibt, über der Türe steht 1703. Dieser 1704 dem Erzengel Michael geweihte Bau erhielt dreigeschossige Emporen, deren beide unteren Emporen auch im Westen herumgeführt sind und dort die neuere und bescheidene Orgel tragen. (Fortsetzung folgt)
Die Brüstungsfelder der Emporen haben Gemälde aus dem Alten und Neuen Testament von dem Coburger Maler Schnabel. Die Decke in Holzbauweise wurde von dem Tiroler Stuckateur Johann Beithner stuckiert und von dem coburgischen Hofmaler Johann Schuster mit Szenen aus der Offenbarung und den Bildern der Evangelisten freskiert. Damals wurde sinngemäß der Altar aus dem gotischen Altarhaus weggenommen und unter dem Turm-Durchgang aufgestellt, so dass eine zeitgemäße Predigtkirche entstand. 1704 wurde die Sakristei angebaut und wohl auch der Treppenturm an der Nordseite des Turmes ausgeführt, der heute den Zugang zum Dachboden und zusätzlich auf die Emporen vermittelt.
Die Ausstattung des Neubaues scheint sich noch einzige Zeit hinausgezogen zu haben. Um 1720 bis 1730 dürfte das prachtvoll von ausgeschnittenen und bemalten Brettern gebildete Kanzelgeländer dazugekommen zu sein und die nun als dreiteiliges Tafelgemälde eingerichtete Kopie eines Altares von 1480 mit der Darstellung der Legende des Heiligen Kilian. Der heute mitten im Altarhaus stehende Taufstein stammt vom späten 18. Jahrhundert.
Das Haufendorf Garenstat dürfte eine Gründung aus der Rodungszeit sein. Mittelpunkt des Dorfes ist die auf einem kleinen Abhang gelegene Kirche mit ehedem befestigten Friedhof. Das Gotteshaus, unbekannter Weihung, kam später von der Urpfarrei Fechheim zu Kloster Sonnefeld und ist mindestens seit dem Spätmittelalter Pfarrkirche.
Die west-östlich gerichtete Kirche hat einen im Osten stehenden Turm aus dem späten Mittelalter in solider Quadertechnik, der wohl immer das Altarhaus barg; das jetzige mit drei gotischen Fenstern wird von einem spätgotischen Kreuz- und einem Sterngewölbe überspannt. Das Kirchhaus ist nachmittelalterlich, es benutzt aber, wohl auf die ganze Längenerstreckung, an der Nordseite mittelalterliches Mauerwerk, so dass das vorgehende Kirchhaus vermutlich ebenso groß wie das jetzige war. Indessen ist der bestehende Bau nicht eine Wiederherstellung nach der Einäscherung des Dorfes 1632, sondern ein reiner Neubau von 1660 bis 1690. 1668 wurde der Turm in seinem oberen Teil zu seiner jetzigen barocken Form gebracht. Das einfach rechteckige Kirchhaus, das in zwei Geschosse geteilt ist, hat südlich, zum Dorf, drei Achsen, westlich ebenfalls drei, die jedoch durch einen 1947/48 erneuerten hölzernen Aufgang zu den Emporen verdeckt sind.
Nach dem schlichten Äußeren überrascht das Innere durch eine reiche Ausstattung. Zweigeschossige Emporen auf kräftigen Pfosten sind an drei Seiten eingestellt, vielleicht von einem Meister M.H.M. um 1710, und wurden 1750 um ein drittes Geschoss an der Nord- und Südseite aufgehöht. Zu der handwerkskräftigen Zimmermannsarbeit kommt eine volkstümlich derbe, sehr wirkungsvolle Malerei an den Emporenbrüstungen, in den beiden unteren Geschossen mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, im obersten Geschoss mit Blumen- und Fruchtgebinden. Der Hauptmeister war Andreas Stephan. Dieser durch die Emporen gegliederte Raum wird abgeschlossen durch eine aufwändige Stuckdecke mit wenigen großen Gliederungen und drei großen Freskobildern aus der Offenbarung von dem Coburger Hofmaler Johannes Schuster 1707. Die nicht eben bedeutenden Gemälde fügen sich farbig ausgezeichnet ein. Von Schuster stammen auch zwei weitere Fresken, das "Jüngste Gericht" über den Triumphbogen und seitlich die "Taufe Christi".
Der Altar ist relativ neu und stammt aus dem Jahr 1939. Die Kanzel aus Holz in fast zierlichen Formen der Spät-Renaissance dürfte aus der Zeit um 1600 stammen und ihre lebhaft bewegten, vielleicht später dazu gesetzten Evangelistenfiguren leiten bereits zum Barock über. Dem 18. Jahrhundert gehört ein an der Südwand bei der Kanzel aufgestellter Kruzifixus an. In all diese beste bäuerliche Kunst ist mit dem feinen und eleganten Orgelprospekt von 1760 ein höfischer Zug des Rokoko in die Kirche gekommen. Aus der letzten Zeit des 18. Jahrhunderts stammt die angebaute Sakristei (1785) und die ungewöhnliche, im Winkel laufende Empore im Altarhaus, die 1799 ausgemalt wurde.
Heimatgeschichtlich interessant ist das Emporenbild mit der Speisung des Elias durch den Raben, das im Hintergrund das von Süden gesehene Groß- und Kleingarnstadt zeigt, sowie die musizierenden Engel an der Orgelempore mit vorromantischen Instrumenten.
Das am Rande des Banzer Forstes und an der Itzgrundstraße gelegene Dorf ist neben Rossach das einzige des Coburger Itztales, das unmittelbar am Fluss liegt. Die Enge zwischen dichtem Wald und versumpften Tal mag zu der Anlage längs der Straße geführt haben, die sich bereits in der ersten Erwähnung als "Lang-Herreth" ausspricht; die Bezeichnung Großheirath im Gegensatz zu "Klein-Herreth" in der Nähe von Banz ist modern. Indessen täuscht der geradlinige Zug der heutigen Itzgrundstraße über die alte Lage des Dorfes, das nördlich der Kreuzung der Straße Buchenrod-Altenbanz mit der dort ursprünglich in einem Westbogen verlaufenden Itzgrundstraße liegt. Das Dorf könnte einer günstigen Itzfurt seine Entstehung verdanken. Der Kirchplatz liegt so genau im Winkel der Straßen und war ehedem auch an der Weststraße durch einen Weg begrenzt, dass man an seine frühmittelalterliche Befestigung an dem wichtigen Weg von den Eigensdörfern (Gossenberg, Neuses an der Eichen und Watzendorf) nach der Pfarrkirche Altenbanu denken möchte, zu dessen Pfarrei Großheirath während des ganzen Mittelalters gehörte. In der Reformationszeit wurde die Großheirather Kirche Filiale von Scherneck und erst 1652 wurde eine eigene Pfarstelle genehmigt. 1634 war das Dorf das Hauptquartier des kaiserlichen Generals Lamboy, der die Veste Coburg belagerte.