Bedeutend ist in Großheirath die Pfarrkirche Der älteste Teil ist der Turm, dessen schönes Quadermauerwerk durch Wasserschläge in drei Geschosse geteilt wird. Das Erdgeschoss, welches das mit einem schlichten Rippenkreuzgewölbe überspannte Altarhaus umschließt, hat südlich und östlich zwei zweiteilige gotische Fenster mit Mauerwerk, das aus Dreipassen zusammengesetzt ist, während in den Obergeschossen nur schlichte Fensterschlitze zu finden sind. Diese drei unteren Turmgeschosse gehören dem frühen oder mittleren 15. Jahrhundert an. Etwas später ist das anstoßende rechteckige Kirchhaus in denselben großformatigen Quadern erbaut worden, doch wohl an Stelle eines vorgehenden kleineren Hauses, sein jetzt als Zwischenband erhaltenes gotisches Traufgesims liegt in der Höhe des Wasserschlages über dem Erdgeschoss des Turmes. Westlich schloss dieser Bau mit einem noch ungefähr erkennbaren Giebel ab. Sie Süd- wie die Nordseite diese Kirchhauses hatte je drei spitzbogige Fenster, von denen das östlichste der Nordreihe, wenn schon ohne Maßwerk, noch erhalten ist. Die heute über der späteren Türe in die Südseite eingemauerte Inschrift, die den Beginn des Baus für 1463 meldet, dürfte vom Langhaus stammen und bei einer Veränderung der Öffnungen an ihre jetzige Stelle geraten sein.
Diese Kirche, deren Turm über den drei Geschossen vielleicht mit einem Spitzhelm abschloss, wurde im 17. Jahrhundert vergrößert, ob im Zuge der Behebung von Kriegsschäden, ist eine offene Frage. Der Turm wurde durch ein Zwischenglied ins Achteck überführt und erhielt ein weiteres, jetzt achteckig massives Geschoß und einen mächtigen Helm aus drei Schweifdächern mit zwei offenen Laternen dazwischen. Das neue Geschoß hat große rundbogige Fenster. Das Langhaus wurde aufgestockt mit einem derb verschieferten Geschoss mit einfachen Rechteckfenstern in den Achsen der alten gotischen Öffnungen. Solche Höherführungen der Kirchhäuser geschahen in der Zeit nach dem 30-jährigen Krieg noch in Roßfeld und in Einberg. Vielleicht darf man auch für Großheirath eine hölzerne Tonne als neue Kirchhausdecke annehmen. Damals wurden dann auch drei Geschosse der Emporen südlich und nördlich eingebaut, die auf handwerklich gedrehten Pfosten und Säulen aufruhen, damals könnte dann weiterhin der äußere überdachte Emporenaufgang der Westseite vorgelegt worden sein, der inzwischen wieder abgebrochen wurde, dessen Spuren aber noch zu erkennen sind. Diesem Bauabschnitt gehört vielleicht auch der Ausbruch des Maßwerks des einzigen gotischen Kirchhausfensters an. In dem Jahrzehnt um 1730 fanden weitere Änderungen statt: an die stelle der gotischen Fenster wurden im Kirchhaus die vorhandenen langgestreckten rechteckigen gesetzt, fünf an der Zahl, die im Schlussstein ein bescheidenes Bandwerkmuster haben, ferner könnte damals die waagrechte Decke im Kirchhaus, die auf zwei Unterzügen aufruht, eingezogen worden sein. Jedenfalls sprechen dafür die wohl aus dem benachbarten Bamberger Gebiet übernommenen gedrehten Säulen zwischen dem obersten Emporengeschoss und der Decke, ferner die große Höhe der Orgel, die wohl in einer Tonne Platz hatte, für die aber in der jetzigen Flachdecke ein besonderer erhöhter Raum ausgespart werden musste.
Die im rechten äußeren Gewände des linken Fensters der Westseite eingekratzte Zahl 1791 bezieht sich wohl nur auf eine Ausbesserung. 1812 steht über der Türe in der Südseite des Kirchhauses und ist wohl mindestens für den Einbruch dieser Türe, vielleicht auch noch für die benachbarten Fenster als Bauzeit anzunehmen. Das Innere der Kirche wurde 1934/35 instandgesetzt.
Von der älteren Ausstattung der Kirche ist nur der Taufstein erhalten, der achteckig über Fuß, Pfosten und schöngeschwungenem Korpus aufsteigt, er ist mit 1579 bezeichnet. Seine zum Kirchhaus gewandte Seite zeigt vier Engelsköpfe. Der Südseite des Triumphbogens ist ein größeres Fresko aufgemalt, das, stark, zerstört, nur noch den Gekreuzigten und im ganzen unleserliche Schriftteile erkennen lässt. Es stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die hölzerne Kanzel wird der Bauzeit um 1730 entstammen; ihr schönster Schmuck, die vier Evangelisten und Christus stehen heute über dem Bordbrett der Bank an der Ostseite des Altarhauses. Es sind handwerkliche Schnitzereien, wie sie sonst nicht im Coburger Land vorkommen. Damals mag auch die Orgel ihren bescheidenen Schmuck erhalten haben.
Neben der Kirche in Großheirath gibt es noch zwei interessante Wohnhäuser im Dorf. Das offenbar sehr alte Straßenwirtshaus steht der Kirche gegenüber auf einer kleine Anhöhe. Es wird 1585 erstmalig erwähnt und ist jetzt ein Neubau von 1768 von Andreas Eller; es war bis 1800 das einzige Dorfwirtshaus mit dem alleinigen Recht "auf ewige Zeit" Fachwerk aufgeführte recht stattliche Haus trägt die Züge der Bamberger Baukunst der Zeit.